Aalener Nachrichten

Mit schnellem Degen und spitzen Versen

Kulturvere­in Schloss Laubach feiert in Hohenstadt Premiere von „Cyrano de Bergerac“

- Von Wolfgang Fath Weitere Termine: Karten

ABTSGMÜND-HOHENSTADT - Das Sommerthea­terstück des Kulturvere­ins Schloss Laubach, „Cyrano de Bergerac“, eine romantisch­e Komödie von Edmund Rostand, hat auf der Freilichtb­ühne am Eiskeller Premiere gefeiert. Fazit: virtuos, verspielt, verwegen und komödianti­sch.

Mit ihrer sehr gelungenen Premiere haben die Laiendarst­eller unter der Regie von Gerburg Maria Müller das Premierenp­ublikum – trotz nicht gerade angenehmer Temperatur­en – berührt und erwärmt. Die Nase des Gascogner Edelmannes Cyrano de Bergerac (Helmut Klotzbüche­r) ist groß und nicht schön, so dass eine Frau kaum nach inneren Werten des wortgewand­ten Poeten, Philosophe­n und mutigen Duellanten suchen würde. Dies glaubt zumindest Cyrano selbst, weshalb er sich der angebetete­n Roxane (Silke Scherner), seiner Cousine, in seiner Liebe nicht offenbart. Deren Herz brennt für den Kadetten Christian de Neuvillett­e (Benedikt Kübler) – der ist schön, aber kein besonders geistreich­er Schreiber. Da findet Cyrano die Lösung: die Schönheit von Christian soll sich mit seinem Esprit paaren, zusammen können sie vollkommen sein.

„Sag, warum spannen wir zwei, um sie zu entflammen, denn deinen Mund und meine Worte nicht zusammen? Für einen Dichter eine lockende Erfahrung! Ergänzt du mich, ergänz ich dich in dieser Paarung!“, sagt Cyrano. Inkognito schreibt er im Namen Christians Liebesbrie­fe an Roxane. Ein erfolgreic­her, aber teuer erkaufter Schwindel. Denn als Cyrano der Begierde des Grafen Guiche (Kai Forster), der Roxanne bedrängt, einen Strich durch die Rechnung macht, schickt dieser Cyrano und Christian in den Krieg gegen die Spanier. Christian fällt, Roxane geht ins Kloster, erst 15 Jahre später erfährt sie von dem in ihren Armen sterbenden Cyrano die Wahrheit.

Helmut Klotzbüche­r ist die Rolle des Cyrano wie auf den Leib geschriebe­n. Er agiert im Wechsel als versierter Fechter, eloquenter Dichter und einfühlsam­er indirekter Liebhaber. Aber auch alle anderen Mimen gehen in ihren Rollen auf, wobei manche bei der großen Anzahl von Nebenrolle­n in bis zu drei Rollen schlüpfen. Ein gelungenes Bühnenbild (Georg Heller), farbenpräc­htige Kostüme (Gundi Mertens) und passende Musik sorgen für eine der Zeitepoche der Handlung stimmige Umgebung.

In den weiteren Rollen:

Pia Leis, Walter Fried, Michael Rauscher, Walter Gutbrod, Franziska Benkendörf­er, Felix Schwarzer, Markus Lägeler, Felix Reil, Marcus Bohnet, Nadine Brachatzek, Karin Starczwesk­i, Josephine Klotzbüche­r, Maggy Röder sowie Heidrun Neuser und Anna Stoll.

Freitag, 7., 14., 21. und 28. Juli um 20.30 Uhr; Samstag, 29. Juli, 19 Uhr; Sonntag, 9., 16. und 23. Juli, 19 Uhr vor dem Eiskeller in Hohenstadt. Der Einlass erfolgt in diesem Jahr über den Heckengart­en. (12 Euro): Frey Büro, Foto, Geschenke, Rathauspla­tz 2, Abtsgmünd; aktiv reisen, Gartenstra­ße 9, Aalen und im Internet unter www.kulturvere­in-schloss-laubach.de

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FOTO: WOLFGANG FATH Der Kulturvere­in Schloss Laubach feierte mit „Cyrano de Bergerac“(rechts: Helmut Klotzbüche­r) Premiere.

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