Aalener Nachrichten

Es gibt Interessen­ten fürs Gefängnis

Bieterfris­t ist abgelaufen – Amt für Vermögen und Bau prüft die Seriosität der Angebote

- Von Beate Gralla

ELLWANGEN - Seit 2016 steht das ehemalige Gefängnis in Ellwangen leer. Baujahr 1881, 770 Quadratmet­er Nutzfläche, sechs Minuten Fußweg bis zum Marktplatz. Das Land will den denkmalges­chützten Bau verkaufen. Am Freitag ist die Frist für die Bieter abgelaufen. Die gute Nachricht: Es gibt Interessen­ten. Ob sie auch seriös sind, wird in den nächsten Wochen geprüft.

Zuständig für die Immobilien des Landes in Ellwangen ist das Amt für Vermögen und Bau in Schwäbisch Gmünd. Dessen Leiter, Claus Schüßler, bestätigte auf Rückfrage unserer Zeitung, dass es Interessen­ten für das Ellwanger Gefängnis gibt. Wie viele wollte er nicht sagen. Nur so viel, dass die Angebote nun darauf geprüft werden, ob ein geeignetes dabei ist. Und ob die Bieter auch seriös, sprich zahlungskr­äftig sind. Vier Wochen werde das wohl dauern, schätzt Schüßler. Bis dahin stelle sich heraus, ob etwas Passendes dabei ist.

Zentral gelegene Immobilie mit großer Nutzfläche

Mit dem Ellwanger Gefängnis bekommt der neue Eigentümer eine zentral gelegene Immobilie, was ja schon mal ein Pluspunkt ist. Das Grundstück ist rund 3000 Quadratmet­er groß. Davon werden aber noch 1800 Quadratmet­er abgetrennt, auf denen das Amtsgerich­t steht. Das ist nicht zu verkaufen.

Das Gebäude von 1881 steht unter Denkmalsch­utz und ist sanierungs­bedürftig, heißt es im Exposé. Dafür ist es mit 770 Quadratmet­ern Nutzfläche auf drei Etagen und einem nicht ausgebaute­n Dachgescho­ss nicht ganz klein und vielfältig nutzbar. Kleines Manko: Die Heizzentra­le samt Warmwasser­bereitung steht im Amtsgerich­t.

Im Erdgeschos­s waren zu Gefängnisz­eiten die Dienstzimm­er und Personalrä­ume untergebra­cht. Im ersten und zweiten Stock die Zellen für zwei oder vier Personen, jeweils mit eigener Nasszelle, allerdings nur mit Waschbecke­n und Toilette. Duschen waren auf dem Gang. Doch wegen dieser Ausstattun­g werden anderswo die alten Gefängniss­e gern als Hotel oder Seminargeb­äude genutzt . Die Anschlüsse für Wasser und Abwasser sind immerhin schon da. Wobei sich der neue Besitzer auch noch Gedanken machen muss, was er mit dem eingeschos­sigen Anbau im Hof macht, in dem die Gefangenen zur Arbeit gegangen sind.

Das alte Gebäude sinnvoll neu zu nutzen, dürfte jedenfalls nicht ganz einfach werden. Weshalb die Stadt vor einem Jahr auch dankend abgewinkt hatte, als das Gefängnis geschlosse­n wurde und die Suche nach einem Käufer begann.

 ?? ARCHIV-FOTO: JAN-PHILIPP STROBEL / DPA ?? Die Bieterfris­t fürs Ellwanger Gefängnis ist abgelaufen. Es gibt Interessen­ten. Deren Angebote werden jetzt geprüft. Das Foto zeigt den Pausenhof, im Hintergrun­d das Amtsgerich­t.
ARCHIV-FOTO: JAN-PHILIPP STROBEL / DPA Die Bieterfris­t fürs Ellwanger Gefängnis ist abgelaufen. Es gibt Interessen­ten. Deren Angebote werden jetzt geprüft. Das Foto zeigt den Pausenhof, im Hintergrun­d das Amtsgerich­t.

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