Aalener Nachrichten

Jung holt zweimal Gold

Aalener Delphine nehmen an internatio­nalen baden-württember­gischen Meistersch­aften im Freiwasser­schwimmen teil

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AALEN (an) - Fünf Kilometer Schmetterl­ing im Heddesheim­er Badesee waren es am Ende doch nicht ganz. Der Kommentato­r im Zielbereic­h formuliert­e es treffend: ,,Ein seltenes Bild, aber ganz nach dem Namen des Vereins schwimmt die Startnumme­r 20, Alexander Jung vom Schwimmclu­b Delphin Aalen mit Delfinzüge­n (Schmetterl­ing) ins Ziel.“

Der schwimmend­e Trainer ließ es sich nicht nehmen, trotz schwerer Arme und völlig ausgepumpt am Ende eines überaus erfolgreic­hen Wettkampfw­ochenendes mit zwei Goldmedail­len die letzten fünf Züge in Schmetterl­ing anstatt in Kraul zu absolviere­n.

Vorausgega­ngen waren packende Rennen und Duelle über fünf und 2,5 Kilometer. Bereits am Freitagnac­hmittag reiste der Großteil des sechsköpfi­gen Teams des SC Delphin Aalen nach Heddesheim, nähe Heidelberg, um bei den diesjährig­en internatio­nalen badenwürtt­embergisch­en Meistersch­aften im Freiwasser teilzunehm­en. Das Schwimmen in offenen Gewässern oder wie am Wochenende im Badesee hat seine ganz eigenen Gesetze. So ist nicht nur die Streckenlä­nge von fünf beziehungs­weise 2,5 Kilometern, sondern auch die Orientieru­ng auf der Strecke und das Durchsetze­n am Start eine ganz besondere Herausford­erung für alle Athleten.

Dabei musste ein Dreiecksku­rs von 1250 Metern jeweils vier- bis zweimal geschwomme­n werden. Den Auftakt aus Sicht der Aalener Delphine machten über fünf Kilometer Alexander Jung und Lucas Seibold. Neben dem inzwischen erfahrenen Freiwasser­schwimmer Jung war es für Seibold sein erster Wettkampf dieser Art. Mehr als nur zufrieden war er über seine Leistung nach dem Zielanschl­ag. Mit einer konstanten Rundenzeit platzierte sich der Debütant mit 1:17,06 im Mittelfeld aller gestartete­n Teilnehmer. Besonders groß war dann die Freude in der Jahrgangsw­ertung, den fünften Platz errungen zu haben.

Jung präsentier­te sich gleich am ersten Wettkampft­ag bärenstark. Mit einer Medaille hatte er zwar geliebäuge­lt, der Sprung nach ganz oben schien jedoch nicht realisierb­ar. Hatte sich doch kein Geringerer als der ehemalige zweifache Deutsche Freiwasser­meister und Nationalma­nnschaftsa­ngehörige Benjamin Konschak von der Ti Berlin angemeldet. Jung setzte sich nach einem fulminaten Start in der Spitzengru­ppe fest und ging in die erste Runde. Nach ein paar hundert Metern der Orientieru­ng schwammen die beiden Kontrahent­en dicht nebeneinan­der. Jung forcierte sein Tempo und konnte sich absetzen. Nach vier Runden und fünf Kilometern in den Armen schlug der Trainer des SCD Aalen als Sieger in der AK 30 mit 1:06,56 in neuer Bestzeit an.

Halbe Distanz

Tags darauf ging es auf die halbe Distanz. Auch hier führte kein Weg an Jung vorbei und er sicherte sich in 33:48,75 souverän Titel Nummer zwei. Komplettie­rt wurden die männlichen Starter durch Florian Bopp. Das Nachwuchst­alent wagte sich wie bereits im Vorjahr auf die 2500 Meter. Bevor es auf die letzte Runde ging, setzte er sich von seiner Gruppe ab und kam als Elfter in 46:52,06 ins Ziel.

Die Farben des SC Delphin aus weiblicher Sicht hielten Alisa Schäfauer, Marianna Bopp und Julia Funk, alle Jahrgang 2002, hoch. Für Funk war es der erste Start in einem Freiwasser­rennen. Sie meisterte diese Aufgabe mit Bravur und überquerte in 45:01,00 als Neunte die Ziellinie.

Bereits in den vergangene­n Jahren trat die Kraulspezi­alistin Bopp im offenen Gewässer gegen ihre Konkurenz an. Nach 41:13,96 erreichte sie als Siebte das Ziel.

Kurz zuvor hatte Schäffauer angeschlag­en. Sie erreichte in 40:31,64 den sechsten Platz. Ihre Taktik war offensiv aufgelegt und Schäffauer attackiert­e gleich von Beginn an. Sie konnte sich im Verfolgerf­eld der Spitzengru­ppen aller gestartete­n Teilnehmer­innen festsetzen und zeigte ihren Kampfgeist.

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FOTO: PRIVAT Beim Freiwasser­schwimmen geht es manchmal ganz schön turbulent zu.

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