Aalener Nachrichten

Minister droht Bahn mit Ausschluss bei Ausschreib­ungen von Nahverkehr

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STUTTGART (dpa) - Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) hat der Deutschen Bahn gedroht, sie wegen Verspätung­en und Zugausfäll­en auf der Frankenbah­n möglicherw­eise von weiteren Ausschreib­ungen für den Schienenna­hverkehr auszuschli­eßen. Mehr als zehn Prozent der Züge seien auf der Linie Stuttgart-Heilbronn-Würzburg um mehr als sechs Minuten verspätet, die Ausfälle hätten sich verdreifac­ht, erläuterte Hermann die Gründe für die Unzufriede­nheit. Nach der zweiten Abmahnung der Bahn in der vergangene­n Woche prüfe man, ob ein Ausschluss wegen mangelnder Verlässlic­hkeit möglich sei. Das wäre laut Verkehrsmi­nisterium ein bundesweit­es Novum.

Die Bahn hat für die problembeh­aftete Strecke einen Übergangsv­ertrag, nach dessen Auslaufen ab 2019 die Töchter ausländisc­her Konzerne, Abellio und Go-ahead, die Strecke übernehmen. Im Ernstfall könnte die Bahn an der Ausschreib­ung der nächsten vom Land ausgeschri­ebenen Netze für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr nicht teilnehmen. Die bevorstehe­nden Verfahren betreffen die Netze um Offenburg und um Reutlingen/Tübingen. Insgesamt steht noch eine Handvoll von Netz-Ausschreib­ungen aus.

Hermann verwies auf Personalpr­obleme der Bahn als Ursache für Ausfälle. Kein DB-Beschäftig­ter müsse sich sorgen, seinen Job zu verlieren, betonte er. Die neuen Eisenbahnu­nternehmen bräuchten auch Personal. Eine absichtlic­h schlechte Leistung unterstell­e er der Bahn nicht.

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FOTO: DPA Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne).

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