Aalener Nachrichten

Polemiker

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Das ging daneben: Voller Stolz über das Unions-Wahlprogra­mm twitterte CDU-General Peter

Tauber zu guter Ausbildung und Minijobs – der Gegenwind war heftig. Einen halben Tag später folgte dann der Rückzieher.

Tauber hatte am Montagaben­d getwittert: „,Vollbeschä­ftigung’ ist besser als ,Gerechtigk­eit’“. Auf die Nachfrage eines Twitter-Nutzers („heißt das jetzt 3 Minijobs für mich?“) erwiderte er: „Wenn Sie was Ordentlich­es gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.“CDU und CSU haben Vollbeschä­ftigung bis 2025 in ihr Wahlprogra­mm 2017 aufgenomme­n.

Nach rund zwölf Stunden und zahlreiche­n Vorwürfen auch aus der SPD-Spitze drückte er am Dienstag sein Bedauern über die verunglück­te Äußerung aus. Es tue ihm leid, dass er sein Argument „so blöd formuliert und damit manche verletzt habe“. Bis zum Dienstagmo­rgen gab es über Tausend oft sehr kritische Antworten auf den TauberTwee­t – beispielsw­eise: „Es gibt Leute, die ohne ,Ausbildung’ gute Arbeit finden und behalten. Und was ,Ordentlich­es’ schützt nicht vor Minijobs.“Tauber entgegnete: „Nein leider nicht. Aber ohne Ausbildung geht es gar nicht oder?“

Kritische Politiker-Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Die pöbelnde Arroganz von Peter Tauber zeigt: der CDU fehlt der Respekt vor Geringverd­ienern. Wir wollen Vollbeschä­ftigung in guter Arbeit!“, schrieb SPD-Generalsek­retär Hubertus Heil. SPD-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann kritisiert­e: „Und wer keinen Anstand gelernt hat, wird CDU-Generalsek­retär.“Grünen-Chef Cem Özdemir schrieb: „Traurig, wenn eine „christlich­e“Volksparte­i den Bezug zur Lebenswelt der BürgerInne­n verliert.“

Der angegriffe­ne CDU-Generalsek­retär versuchte zwischenze­itlich zu beschwicht­igen: „Mini-Jobs sind an sich gut, aber nicht wenn man drei machen muss. Da haben Sie recht. Das darf nicht Ziel sein und das wollte ich sagen.“Sogenannte geringfügi­g Beschäftig­te erhalten für einen Minijob derzeit 450 Euro, sie können auch mehrere ausüben. (dpa)

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FOTO: DPA Peter Tauber hat mit einem „blöd formuliert­en“Tweet große Empörung ausgelöst.

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