Aalener Nachrichten

Ade, heile Welt!

Schlagersä­nger Chris Roberts mit 73 gestorben

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NÜMBRECHT/BERLIN (dpa) - Mit Hits wie „Du kannst nicht immer 17 sein“wurde er zur Schlagerle­gende – jetzt ist Sänger Chris Roberts gestorben. Eine Mitarbeite­rin bestätigte am Montagaben­d eine entspreche­nde Mitteilung seines Management­s. Demnach starb Roberts nach einer Krebserkra­nkung in einer Klinik in Berlin. Der Künstler, der zuletzt in Nümbrecht in Nordrhein-Westfalen lebte, wurde 73 Jahre alt. Er gehörte mit Udo Jürgens, Rex Gildo und Roy Black zur Goldenen Generation des deutschen Schlagers.

Roberts, ein studierter Ingenieur, der eigentlich Christian Klusacek hieß, hatte in den 70er-Jahren eine Reihe von Erfolgen. Dazu zählten „Ich bin verliebt in die Liebe“(1970), „Hab ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich liebe“(1971), „Ich mach ein glückliche­s Mädchen aus Dir“(1974) und „Du kannst nicht immer 17 sein“(1974). Insgesamt verkaufte Roberts rund 11 Millionen Schallplat­ten.

„Er wurde mit Platin- und GoldLPs, Bravo-Ottos, Goldenen Europas, Ehrenanten­nen, Löwen, Goldenen Stimmgabel­n und mit Bambis ausgezeich­net, war auf mehr als 50 Titelblätt­ern von „Bravo“bis „Bunte“vertreten und der absolute Mädchensch­warm“, erinnerte sein Management an die Glanzzeite­n. „Allein in der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck hatte er seit 1969 in zwölf Jahren 65 Auftritte, platzierte sich 13-mal als Nummer 1 und avancierte damit zum ungekrönte­n Hitparaden­könig. Mehr als 20 seiner Titel landeten in den Charts.“

Auch als Schauspiel­er war Chris Roberts sehr beliebt. Er war in mehreren Komödien und Schwänken als smarter Herzensbre­cher zu sehen, darunter in „Wenn die tollen Tanten kommen“(1970) neben Rudi Carrell und Ilja Richter, „Wenn jeder Tag ein Sonntag wär“(1973) neben Ireen Sheer und Heinz Reincke sowie in „Sunshine Reggae auf Ibiza“(1983) neben Karl Dall.

Der gebürtige Münchner, dem der deutsche Schlager so viele Evergreens zu verdanken hat, hatte erst seit wenigen Monaten einen deutschen Pass. Er war bis zu seinem 73. Lebensjahr staatenlos, weil er 1944 in Nazi-Deutschlan­d als Sohn einer deutschen Mutter und eines jugoslawis­chen Vater zur Welt gekommen war. Die Eltern durften in der NaziZeit nicht heiraten, so dass in Roberts’ Geburtsurk­unde 1944 der Vermerk „ungeklärte Staatsange­hörigkeit“eingetrage­n wurde. „Sein größter Herzenswun­sch wurde noch kurz vor seinem Tod erfüllt: Am 20. April 2017 erhielt Chris Roberts die Deutsche Einbürgeru­ngsurkunde, vier Tage später den Deutschen Pass“, berichtete sein Management.

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FOTO: DPA Chris Roberts 1974.

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