Alte Menschen blühen auf
Kirchengemeinde Jagstzell bietet Betreuungsgruppe für pflegebedürftige Senioren an
JAGSTZELL - Die Kirchengemeinde Sankt Vitus aus Jagstzell hat ein neues Angebot aus der Taufe gehoben: Sie bietet zusammen mit der katholischen Sozialstation Sankt Martin aus Ellwangen seit kurzem eine Betreuungsgruppe für pflegebedürftige Senioren an. Jeden Montag von 9 bis 13 Uhr treffen sich die betagten Herrschaften dazu im Vitusheim, wo gemeinsame Aktivitäten wie Singen und Basteln, aber auch Bewegung auf dem Programm stehen.
Elisabeth May, die zweite Vorsitzende des Jagstzeller Kirchengemeinderates, ist Mitbegründerin der neuen Betreuungsgruppe und zugleich aktive Helferin. „Nach dem Ende des Jagstzeller Seniorenstammtischs im November des vergangenen Jahres hatten ältere Mitbürger der Gemeinde den Wunsch geäußert, zusätzlich zu der Altengemeinschaft noch ein weiteres Angebot für Senioren zu schaffen.“
Ein Angebot für Menschen mit Pflegebedarf
Die jetzt gegründete Betreuungsgruppe richtet sich vor allem an Menschen, die einen Pflegebedarf oder eine Demenzerkrankung haben. Als Vorbild dienten den Jagstzellern vergleichbare Angebote in Röhlingen, Ellwangen und Aalen. „Obwohl es uns noch nicht so lange gibt, haben wir schon über zehn Ehrenamtliche, die bereit sind zu helfen“, freut sich Elisabeth May. Die freiwilligen Helfer unterstützten dabei die Arbeit der Krankenschwester Barbara Hüttner von der katholischen Sozialstation Sankt Martin, die die fachliche Leiterin der Gruppe ist.
Die Treffen der Gruppe sind exakt durchgeplant. Von einem ehrenamtlichen Fahrdienst werden die Senioren von zu Hause abgeholt. Danach erwartet sie im Vitusheim zunächst ein gemeinsames Frühstück, danach erklingt „Danke für diesen guten Morgen“im Saal. „Das ist unser NachFrühstücks-Lied“, erzählt Hüttner augenzwinkernd. Anschließend wartet auf die Senioren ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl den Körper wie den Geist beanspruchen soll. Dazu gehören zum Beispiel Bewegungsspiele im Kreis oder kleine Spaziergänge. Aber auch das Lösen von Rätseln und Gespräche sind fester Bestandteil der Treffen. Anregungen für Unterhaltungen liefert auch die Tageszeitung. „Als ich in der Ipf- und Jagst-Zeitung einen Artikel zum Thema Aussteuer gefunden habe, wusste ich sofort, worüber ich mit unseren Senioren beim nächsten Treffen plaudern werde. Erinnerungen an früher wach zu halten, ist für die Menschen ganz wichtig“, sagt Hüttner.
Am liebsten wird in der Gruppe aber immer noch gesungen. Und so darf nach dem Mittagessen und zum Abschluss des Treffens das Lied „Kein schöner Land“nie fehlen. „Die Menschen blühen auf, wenn sie hier sind. Wir hoffen, dass die Gruppe noch etwas wächst“, betont Barbara Hüttner. Der Trend lässt hoffen. Kamen anfangs drei Senioren, sind es nach dem ersten Monat bereits fünf.