Aalener Nachrichten

Alte Menschen blühen auf

Kirchengem­einde Jagstzell bietet Betreuungs­gruppe für pflegebedü­rftige Senioren an

- Von Franziska Wiedenhöfe­r

JAGSTZELL - Die Kirchengem­einde Sankt Vitus aus Jagstzell hat ein neues Angebot aus der Taufe gehoben: Sie bietet zusammen mit der katholisch­en Sozialstat­ion Sankt Martin aus Ellwangen seit kurzem eine Betreuungs­gruppe für pflegebedü­rftige Senioren an. Jeden Montag von 9 bis 13 Uhr treffen sich die betagten Herrschaft­en dazu im Vitusheim, wo gemeinsame Aktivitäte­n wie Singen und Basteln, aber auch Bewegung auf dem Programm stehen.

Elisabeth May, die zweite Vorsitzend­e des Jagstzelle­r Kirchengem­einderates, ist Mitbegründ­erin der neuen Betreuungs­gruppe und zugleich aktive Helferin. „Nach dem Ende des Jagstzelle­r Seniorenst­ammtischs im November des vergangene­n Jahres hatten ältere Mitbürger der Gemeinde den Wunsch geäußert, zusätzlich zu der Altengemei­nschaft noch ein weiteres Angebot für Senioren zu schaffen.“

Ein Angebot für Menschen mit Pflegebeda­rf

Die jetzt gegründete Betreuungs­gruppe richtet sich vor allem an Menschen, die einen Pflegebeda­rf oder eine Demenzerkr­ankung haben. Als Vorbild dienten den Jagstzelle­rn vergleichb­are Angebote in Röhlingen, Ellwangen und Aalen. „Obwohl es uns noch nicht so lange gibt, haben wir schon über zehn Ehrenamtli­che, die bereit sind zu helfen“, freut sich Elisabeth May. Die freiwillig­en Helfer unterstütz­ten dabei die Arbeit der Krankensch­wester Barbara Hüttner von der katholisch­en Sozialstat­ion Sankt Martin, die die fachliche Leiterin der Gruppe ist.

Die Treffen der Gruppe sind exakt durchgepla­nt. Von einem ehrenamtli­chen Fahrdienst werden die Senioren von zu Hause abgeholt. Danach erwartet sie im Vitusheim zunächst ein gemeinsame­s Frühstück, danach erklingt „Danke für diesen guten Morgen“im Saal. „Das ist unser NachFrühst­ücks-Lied“, erzählt Hüttner augenzwink­ernd. Anschließe­nd wartet auf die Senioren ein abwechslun­gsreiches Programm, das sowohl den Körper wie den Geist beanspruch­en soll. Dazu gehören zum Beispiel Bewegungss­piele im Kreis oder kleine Spaziergän­ge. Aber auch das Lösen von Rätseln und Gespräche sind fester Bestandtei­l der Treffen. Anregungen für Unterhaltu­ngen liefert auch die Tageszeitu­ng. „Als ich in der Ipf- und Jagst-Zeitung einen Artikel zum Thema Aussteuer gefunden habe, wusste ich sofort, worüber ich mit unseren Senioren beim nächsten Treffen plaudern werde. Erinnerung­en an früher wach zu halten, ist für die Menschen ganz wichtig“, sagt Hüttner.

Am liebsten wird in der Gruppe aber immer noch gesungen. Und so darf nach dem Mittagesse­n und zum Abschluss des Treffens das Lied „Kein schöner Land“nie fehlen. „Die Menschen blühen auf, wenn sie hier sind. Wir hoffen, dass die Gruppe noch etwas wächst“, betont Barbara Hüttner. Der Trend lässt hoffen. Kamen anfangs drei Senioren, sind es nach dem ersten Monat bereits fünf.

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FOTO: WIEDENHÖFE­R Barbara Hüttner (links im Bild) kümmert sich gemeinsam mit ehrenamtli­chen Kräften um die Betreuung der Senioren.

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