Katarrh in Katar
Katar ist derzeit in aller Munde. Aber wie spricht man den Namen des schwerreichen Emirats eigentlich korrekt aus? mit Betonung auf der ersten Silbe? Oder
mit gleicher Betonung auf beiden Silben? Oder mit Betonung auf der zweiten Silbe? Der Duden gibt alle drei Varianten an, was außergewöhnlich ist. Aber diese Wahlfreiheit dürfte der arabischen Sprache geschuldet sein, mit deren Lauten wir Europäer uns sehr schwertun – und so legt man sich lieber nicht genau fest. Klar ist dagegen die Schreibweise: Und seine Einwohner sind die
Wobei hier ein ähnliches Wort ins Blickfeld rückt: – von griechisch für – nannten sich die Anhänger einer radikalen christlichen Gemeinschaft, die im 12. Jahrhundert aufkam und vor allem in Südfrankreich großen Zulauf hatte. Von der römischen Amtskirche vehement bekämpft, wurden die Prediger einer unerbittlichen Askese schließlich völlig aufgerieben. Für die Brutalität jener Kreuzzüge gegen die Katharer steht der Name In der Stadt unweit von Montpellier kam es 1209 zu einem der schlimmsten Massaker des Mittelalters, als sie sich nicht ergeben wollte und ein päpstlicher Gesandter die Ermordung der Einwohnerschaft befahl. Gefragt, wie die Soldaten denn die guten Katholiken und die bösen Sektierer auseinanderhalten könnten, soll er gesagt haben: „Tötet sie alle! Der Herr kennt die Seinen.“ Das griechische Wort steckt noch in einem anderen Begriff, den man uns schon im Gymnasium näherzubringen versuchte. – wörtlich – ist laut Aristoteles der wichtigste Effekt der Tragödie. Bei einem Trauerspiel werden zunächst Regungen wie Jammern und Schaudern ausgelöst, dann aber durch die Läuterung der Seele überwunden. Dass es auch eine BlackMetal-Band namens gibt, sei angemerkt. Sie huldige dem Unsere Sprache ist immer im Fluss. Wörter kommen, Wörter gehen, Bedeutungen und Schreibweisen verändern sich. Jeden Freitag greifen wir hier solche Fragen auf. „theistischen Satanismus“, heißt es. Da kann Läuterung nichts schaden. Schließlich darf hier ein weiteres Wort nicht fehlen: wie wir zu einer saftigen Erkältung sagen.
ist dabei wörtlich zu nehmen. Denn griechisch heißt eigentlich Da läuft buchstäblich die Nase. Der nämliche Aristoteles meinte allerdings, ein Schnupfen bilde sich, weil Schleim aus dem Gehirn nach unten tropfe. Das stimmt nicht, wie wir heute wissen. Aber sage keiner, er habe noch nie das Gefühl gehabt, dass bei einem heftigen grippalen Infekt mit rasenden Kopfschmerzen die Hirnleistung umgekehrt proportional ist zum Verbrauch von Taschentüchern. Stark eingeschränkt ist die Hirnleistung auch bei einem nach durchzechter Nacht, worauf der Delinquent meist vom gepackt wird. Aber mit und hat das beides nichts zu tun.
soll eine Verharmlosung von sein, was wir hier nicht näher erklären müssen. Und ist eine studentische Verballhornung von Wenn Sie Anregungen zu Sprachthemen haben, schreiben Sie! Schwäbische Zeitung, Kulturredaktion, Karlstraße 16, 88212 Ravensburg