Union-Gelände: Hausaufgaben in Rekordzeit
Land stellt bereits erste Geldtranche für Sanierungsgebiet in Aussicht – Aalener Ausschuss billigt Wettbewerb
AALEN - Anders als kürzlich noch der zuständige Kreistagsausschuss hat am Donnerstag der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung des Aalener Gemeinderats überhaupt kein Problem darin gesehen, dass Kreis und Stadt gemeinsam einen Ideen- und Realisierungswettbewerb zur Entwicklung und Bebauung des Union-Geländes auf den Weg bringen. Aber auch auf Kreisseite scheinen inzwischen alle Unklarheiten beseitigt: Am Mittwoch hat es die von den Kreisräten gewünschte Informationsveranstaltung gemeinsam mit der Stadtverwaltung gegeben. Ergebnis: Der Kreistag will ein fünfköpfiges Begleitgremium für das Projekt bilden.
Das sei gut und richtig, sagte Oberbürgermeister Thilo Rentschler, als er am Donnerstag darüber den Gemeinderatsausschuss informierte. Und darauf verwies, dass die Stadt Aalen in Sachen Union-Areal ihre Hausaufgaben in Rekordzeit erledigt habe. Man habe beim Land die Förderung für ein neues Sanierungsgebiet „Union-Areal/WilhelmMerz-Straße“erreicht. Zu der 6,8 Hektar großen Fläche gehören neben dem eigentlichen Union-Gelände auch die Flächen gegenüber mit Garten Dehner und Modepark Röther bis hin zur Ulmer Straße. Inzwischen habe das Land bereits eine erste Tranche von 140 000 Euro fest in Aussicht gestellt. Das alles, so der OB, sei ein starkes Zeichen für und an den Landkreis. Und ein „ganz großes Tor“für die Stadtentwicklung Aalen-Süd, das man damit aufstoße. Unter anderem auch unter dem Aspekt, dass Dehner schon lange nach einer größeren Fläche in Aalen Ausschau halte, wie Baubürgermeister Wolfgang Steidle ergänzte.
Analyse: Chancen gut nutzen
Nach seinen Worten hat die Stadt inzwischen bei der STEG Stadtentwicklung GmbH eine erste Analyse für die Gesamtfläche des Sanierungsgebiets erstellen lassen. Danach sei das Areal als urbanes Gebiet für Wohnen, Handel und Arbeiten ideal, und die Gutachter ermutigten eindringlich, die Chancen, die das Quartier biete, gut und wohl überlegt zu nutzen.
Für Stadträtin Uschi Barth (CDU) ist die Sachlage ganz klar: Der Landkreis sei Eigentümer des Union-Geländes und Bauherr eines zweiten Dienstsitzes für das Landratsamt darauf, und die Stadt habe die Planungshoheit und setze den städtebaulichen Rahmen, in dem das geschehen könne. Von dieser Konstellation profitierten beide Seiten, und nur so sei garantiert, dass die Vorstellungen des Kreises auch in den Rahmen der Stadt passten. Daher sei es völlig absurd, wenn einige Kreisräte dies als Einmischung oder Bevormundung gesehen hätten. Die Stadt, so ergänzte Andrea Hatam (SPD), müsse doch überglücklich sein, dass der Kreis mit dem Kauf des Union-Areals hier eine solche Entwicklung in Gang gesetzt habe. Ein Gelände, dessen Anblick ihm bislang immer weh getan habe, wie Michael Fleischer (Grüne) bekannte. Jürgen Opferkuch (Freie Wähler), selbst im Kreistag, nannte die Veranstaltung für die Kreisräte ein Paradebeispiel, wie man Informationen weitergeben könne. Am Schluss gab’s einhellige Zustimmung für die Ausschreibung des Ideen- und Realisierungswettbewerbs.