Kindergarten Heilig Geist feiert Jubiläum
Die Einrichtung besteht seit 25 Jahren und nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“teil
ELLWANGEN (sj) - Deutsch zu lernen ist im Kindergarten Heilig Geist das Wichtigste. Denn rund 80 Prozent der knapp 60 Kinder haben Migrationshintergrund. Sie kommen aus bis zu 15 Nationen. Am Sonntag, 9. Juli, feiert der Kindergarten Heilig Geist sein 25-jähriges Bestehen.
Der größte Teil der Mädchen und Jungen kommt aus dem russischen Sprachgebiet. Andere Kinder haben ihre Wurzeln in der Türkei, in Makedonien, in Serbien, im Kosovo und in Polen. Auch ein Deutsch-Mexikaner und ein Flüchtlingskind in der Anschlussunterbringung sind darunter.
„Es ist multi-kulti“, sagt denn auch Daniela Neher. Sie arbeitet im Kindergarten Heilig Geist als „zusätzliche Fachkraft Sprache“. Der Kindergarten nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“teil: Das Bundesfamilienministerium fördert eine Halbtagsstelle. Zusätzliche Sprachförderung gibt es auch von der Landesstiftung Baden-Württemberg. Dafür wurden fünf Sprachfördergruppen angemeldet. Das unterscheidet den Kindergarten Heilig Geist von anderen Kindergärten in Ellwangen.
Kinder lernen grammatikalisch korrektes, akzentfreies Deutsch
„Die deutsche Sprache ist der Schlüssel für Bildung“, sagt Daniela Neher. Deshalb sei es wichtig, dass die Kinder grammatikalisch korrektes, akzentfreies Deutsch lernten. Im Kindergarten. Denn die Erzieherinnen legen Wert darauf, dass die Kinder zu Hause mit ihren Eltern und Geschwistern ihre Herkunftssprache, ihre „Herzenssprache“, sprechen, wegen der Identität und der Kultur der Familie. „Die Muttersprache wird auch bei uns wertgeschätzt“, betont Uta Georgi. Sie leitet den Kindergarten von Anfang an. „Ich war noch in der Baustelle“, erinnert sie sich.
Im Kindergarten Heilig Geist werden immer wieder Anlässe geschaffen, damit die Kinder sprechen: Sei es durch Rollenspiele, beim Memory, beim Mittagessen, mit einem Lied oder Fingerspielen, beim Anund Ausziehen in der Garderobe oder wenn Kinder erzählen, was sie in den Ferien gemacht haben. „Wir lesen auch viel vor“, sagt Daniela Neher. Einmal in der Woche kommt Dörte Schmidt-Buchholz als Lesepatin.
Eine sehr enge Zusammenarbeit besteht mit der Klosterfeldschule, aber auch mit der Buchenbergschule und den Frühförderstellen und dem sonderpädagogischen Dienst der Konrad-Biesalski-Schule Wört, der Rupert-Mayer-Schule in Ellwangen und der Jagsttalschule Westhausen. Kooperiert wird auch mit der sozialpädagogischen Familienhilfe der Arbeiterwohlfahrt und mit der Flüchtlingshilfe. „Unser Ziel ist es, dass wir uns viele Angebote ins Haus holen, damit der Nutzen für die Kinder am höchsten ist“, so Uta Georgi.
Der Kindergarten Heilig Geist wurde vor 25 Jahren gegründet, weil das Wohngebiet Klosterfeld wuchs. Er hat drei Gruppen und wird von knapp 60 Kindern im Alter ab zwei Jahren besucht. Sie kommen aus der gesamten Innenstadt, sogar aus Schrezheim. Derzeit sind alle Plätze belegt, es gibt eine Warteliste. Betreut werden auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.
Auf Wunsch gibt es ein warmes Mittagessen
Die Ganztagesgruppe ist von Montag bis Freitag durchgehend von 7.30 bis 16 Uhr geöffnet, die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten von 7.30 Uhr bis 14 Uhr. Die Regelöffnungszeiten sind von 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16 Uhr. Man nehme damit auf die veränderten Bedürfnisse der Familien Rücksicht, sagte Pfarrer Michael Windisch. Die Kinder erhalten auf Wunsch auch ein warmes Mittagessen, das von der Marienpflege geliefert wird.
Im Kindergarten sind elf Mitarbeiterinnen (einschließlich einer Auszubildenden) beschäftigt, davon fünf als Ganztagskräfte, die anderen in Teilzeit. Vor kurzem ist der Garten saniert und neu angelegt worden. Das beginnt am Sonntag, 9. Juli, mit einem Kinderund Familiengottesdienst um 10.30 Uhr in der Heilig-GeistKirche, den Pfarrer Michael Windisch sowie Kinder und Erzieherinnen gestalten. Anschließend ist Stehempfang vor der Kirche.