Baugenossenschaft will 100 neue Mietwohnungen anbieten
Egon Bertenbreiter geht bei der Mitgliederversammlung aufs Geschäftsjahr 2016 ein – Mitglieder verabschiedet
ELLWANGEN (sj) - Auf dem Ellwanger Wohnungsmarkt übersteigt die Nachfrage nach Wohnungen leicht das Angebot. Dies hat der geschäftsführende Vorsitzende der Baugenossenschaft Ellwangen, Egon Bertenbreiter, bei der Mitgliederversammlung im Jeningenheim berichtet. Es herrsche aber noch keine sprichwörtliche Wohnungsnot wie in den Ballungsgebieten, sagte er.
Die Baugenossenschaft stehe auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament, sagte Bertenbreiter. Die Baukosten seien in den vergangenen Jahren um 40 bis 50 Prozent gestiegen, klagte er, und die Nebenkosten für Wasser und Energie hätten sich vervielfacht. Der Eigenbestand der Baugenossenschaft werde sukzessive modernisiert. So wurden für die laufende Instandhaltung im Geschäftsjahr 2016 circa 180 000 Euro und für die Modernisierung von acht Wohnungen 100 000 Euro aufgewendet. Anfang 2016 wurde mit der Sanierung der Grenadierstraße 4 und der Königsberger Straße 2, 5 und 7 begonnen. Diese Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Damit könnten weitere 60 Wohnungen am Wohnungsmarkt angeboten werden. Deren Kaltmiete betrage sechs Euro pro Quadratmeter. Die geschätzten Gesamtkosten für die Sanierung der Objekte belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro.
Miete beträgt im Schnitt 5,36 Euro pro Quadratmeter
Laut Bertenbreiter befinden sich circa 80 Prozent des Gebäudebestandes der Baugenossenschaft im teilmodernisierten, modernisierten beziehungsweise neu gebauten Zustand. Die Durchschnittsmiete betrage 5,36 Euro pro Quadratmeter, freute sich Bertenbreiter über „bezahlbaren Wohnraum in Ellwangen“. Mit dem Abbruch und der Planung von Neubauten in der Eichendorffstraße solle „alsbald“begonnen werden. Hier können für fünf Millionen Euro bis zu 40 neue Mietwohnungen entstehen.
Das Gebäude Abt-Kuno-Straße 41, eine Wohnanlage mit acht Eigentumswohnungen mit Tiefgarage und Aufzug, sei Ende 2016 fertiggestellt und an die Eigentümer übergeben worden. In naher Zukunft sollen auf der gegenüberliegenden Seite weitere Eigentumswohnanlagen zum Verkauf erstellt werden.
Mit dem Bau von sechs Eigentumswohnungen in der Lessingstraße 10 soll in Kürze begonnen werden; der Vorgängerbau wurde im Mai abgebrochen. Ende 2018 soll dieses Neubauobjekt, für das bereits fünf Reservierungen vorliegen, fertiggestellt sein.
Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Kröll verabschiedete das zum Jahresende 2016 ausgeschiedene ehrenamtliche Vorstandsmitglied Oskar Sättele und Aufsichtsratsmitglied Sabine Seitz. Kröll wurde in den Aufsichtsrat wiedergewählt, neu in den Aufsichtsrat hinzu kam der Vorsitzende der VR-Bank Ellwangen, Jürgen Hornung. Auf Oskar Sättele folgte Stephanie WetteskindFürst in den Vorstand.
690 Mietwohnungen und 17 Gewerbeeinheiten
Die Baugenossenschaft hatte 2016 insgesamt 942 Mitglieder (zwei mehr als im Vorjahr) mit 10 593 Geschäftsanteilen. 690 Mietwohnungen mit 44 900 Quadratmetern Wohnfläche und 17 Gewerbeeinheiten mit 4100 Quadratmetern sind in eigenem Besitz. Treuhänderisch verwaltet die Baugenossenschaft 477 Wohnungen und elf Gewerbeeinheiten mit 484 Garagen von 27 Eigentümergemeinschaften. Diese Wohnungen bieten laut Bertenbreiter Platz für circa 2500 Menschen, also für circa zehn Prozent der Ellwanger Bevölkerung. Im Jahr 2016 hätten rund 160 Wohnungssuchende bei der Genossenschaft um eine Wohnung nachgesucht. 36 Mieterauszüge gab es.