Frauenerwerbsquote unter Landesdurchschnitt
Gleichstellungsbeauftragte des Kreises informiert im Ausschuss für Soziales und Gesundheit
AALEN (tu) - Die Frauenerwerbsquote, also der prozentuale Anteil der Frauen, die Arbeit haben oder suchen, liegt im Ostalbkreis unter dem landesweiten Durchschnitt. Gleichzeitig gehen überdurchschnittlich viele Frauen einer Teilzeitarbeit nach oder haben eine geringfügige Beschäftigung. Darauf hat die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Katharina Oswald, im Kreistagsausschuss für Soziales und Gesundheit hingewiesen. Frauen verdienten im Schnitt sechs Prozent weniger als Männer, auch wenn sie eine vergleichbare Tätigkeit verrichten und gleich gut qualifiziert sind. In der Region Ostwürttemberg sei ein höherer Anteil an Frauen mit ganz niedrigem Einkommen zu finden als im Landesdurchschnitt.
Mit den Einkommensunterschieden, mit zunehmender Gewalt an Frauen und mit der Tatsache, dass es zu wenig Frauen in Führungspositionen gibt hatte die SPD die Forderung nach einem Bericht zur Situation der Frauen im Kreis begründet. Allerdings liegen zum Teil nur Daten für die Ebene der Region Ostwürttemberg vor, sagte Oswald. Hier sei laut statistischem Landesamt die Anzahl der Führungskräfte zu gering, um einen Unterschied zwischen den Geschlechtern feststellen zu können.
Mehr Männer und mehr Frauen sind nach den Zahlen der Statistik in den letzten zehn Jahren Opfer von Gewaltkriminalität geworden. Allerdings sind die Zahlen nur leicht gestiegen.
Nach dem Vorbild des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts hatte der Kreisfrauenrat ein frauenpolitisches Gesamtkonzept gefordert. Die Verwaltung, hieß es in der Sitzung, sehe den Schwerpunkt zurzeit dagegen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des im März vom Kreistag verabschiedeten Gleichstellungs-Aktionsplans. Dies werde Personal binden und finanzielle Ressourcen fordern.
„Damit können wir gut leben“, erklärte für den Kreisfrauenrat dessen Sprecherin Margot Wagner. Man habe sich mit Elan in die Gleichstellungsarbeit gestürzt. Mit dem VdKKreisverband bereite man die Gründung des „Bündnisses gegen Armut“vor. Denn von ihr seien mit vielen Facetten viele Menschen, Frauen und Männer, Kinder und Alte, betroffen. Wagner: „Mit dieser Initiative wollen wir den Menschen eine Sprache geben, über deren Erfahrungen oder Perspektiven gerne geschwiegen wird.“