Humor macht Unterricht interessanter
Untersuchung der Uni Augsburg – Hariolf-Gymnasium ist Kooperationspartner
ELLWANGEN - Ob eine Schülerin oder ein Schüler im Unterricht etwas zu lachen hat, hängt auch vom Lehrer ab. Bei Ulas Incedal am HariolfGymnasium in Ellwangen wird viel gelacht – allein schon deshalb, weil für den Gemeinschaftskundelehrer der Humor in den Unterricht gehört wie das Salz in die Suppe. Ob und wie Humor im Unterricht wirkt, untersucht der Lehrstuhl für Psychologie der Universität Augsburg. Und er arbeitet dabei eng mit Incedal und der Schule zusammen.
Lernt man mit Humor besser, wollen Lehrstuhlinhaber Professor Markus Dresel und Privatdozentin Sonja Bieg wissen. Bieg ist aus Ellwangen und hat ihr Abitur am Peutinger-Gymnasium gemacht. So lag es nahe, die Ellwanger Schulen in ihre Forschungen einzubinden. In einer ersten großen Voruntersuchung haben sie an Schulen in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen Humorformen im Unterricht studiert. Ihr Ergebnis: Humor hilft, die Schüler bei der Stange zu halten: Der Unterricht wird interessanter, klarer, strukturierter und verbessert das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern.
Aber nur dann, wenn der Humor direkt etwas mit dem Thema zu tun hat. Und nicht verletzend oder persönlich wird – woran sich der eine oder andere sicher noch mit Grausen erinnert. Das ist aggressiver Humor. Und der bewirkt das Gegenteil. Die Schüler ärgern sich und steigen gedanklich aus dem Unterricht aus, haben Dresels und Biegs Forschungen ergeben.
Und wie gelingt Humor im Unterricht? Zum Beispiel, in dem Lehrerinnen und Lehrer ihr Thema mit Cartoons, Anekdoten, Video-Clips oder lustigen Bildern und Beispielen anreichern, sagt Bieg. So könnte zum Beispiel die Ergebnissicherung einer Unterrichtseinheit in einem Quizformat nach dem Vorbild „Wer wird Millionär?“stattfinden.
Ulas Incedal ist Hauptperson in drei Filmreihen
Wobei Humor nicht jedem gegeben ist. Incedal schon. Weshalb er jetzt Hauptperson von drei Filmreihen ist, in denen er Schülern sein Thema erläutert. Mit Humor. Und das funktioniert sogar bei schweren Themen wie beispielsweise Menschenrechtsverletzungen.
Für die Unterrichtsfilme hat Incedal ein Unterrichtsthema in zwei verschiedenen Humorvarianten unterrichtet und einmal ohne Humor. Ein erster Probelauf in seiner 10. Klasse hat gezeigt, die Schülerinnen und Schüler nehmen begeistert teil am Unterricht mit Humor, der auf den Lerngegenstand bezogen war. Die Filme werden nun noch vielen anderen Schülern vorgeführt. Denn jetzt wollen Bieg und Dresel untersuchen, ob die Schüler sich mit lerngegenstandsbezogenem Humor die Inhalte besser merken können. Deshalb wird später geprüft, was davon hängen geblieben ist.
Die Filme für die Unterrichtsforschung sollen nicht die einzige Zusammenarbeit des Hariolf-Gymnasiums mit der Uni Augsburg bleiben. Im Gegenteil, die Schule arbeitet auch bei einem Projekt zur Förderung mediendidaktischer Kompetenzen von Lehrkräften mit, sprich dem Einsatz von Büchern, Filmen, Internet und ähnlichem im Unterricht. Das Hariolf-Gymnasium ist dabei Kooperationspartner der Universität Augsburg. Und darauf sind alle mächtig stolz.