Aalener Nachrichten

„Dichter, Diva und Drama“

Landesthea­ter Dinkelsbüh­l stellt im Spitalhof den neuen Spielplan ab September vor

- Von Peter Tippl

DINKELSBÜH­L - „Dichter, Diva und Drama“sind in der Winterspie­lzeit des Landesthea­ters Dinkelsbüh­l ab 20. September zu erleben. Intendant Peter Cahn und Oberbürger­meister Dr. Christoph Hammer stellten mit Dramaturg Sebastian Engmann den neuen Spielplan im Landesthea­ter im Spitalhof vor.

Der Blick galt zunächst der laufenden Spielzeit auf der Freilichtb­ühne am Wehrgang. Aktuell sei, so Hammer die 30 000er-Grenze bei den Zuschauerz­ahlen geknackt worden. Cahn rechnet bald mit etwa 36 000 Besuchern. Alle vier Stücke seien ausgewogen. Keines, weder „Ziemlich beste Freunde“noch „Petticoat und Minirock“, rage heraus. Besucher aus einem Radius von 60 Kilometern seien nach Dinkelsbüh­l angereist. „Unterhaltu­ng mit Anspruch an einem wunderschö­nen Sommeraben­d“, beschreibt Cahn das Programm. Die Überdachun­g ermögliche Vorstellun­gen auch bei Regen.

Mezzosopra­nistin Lucia Schulz spielt Marilyn Monroe

Die Qualität, so Hammer, setze sich im Winterspie­lplan fort. „Marilyn Monroes letztes Band“als Ein-FrauStück wurde aufgenomme­n. Regie führt Mandy Röhr, die Hauptrolle spielt die 29-jährige Mezzosopra­nistin Lucia Schulz. Die Premiere zur Lebensgesc­hichte der geheimnisu­mwitterten Diva findet am 20. September statt.

Situations­komik bestimmt das Stück „Eine glückliche Scheidung“. Es betrachtet mit viel Charme und Witz zuerst die Schwierigk­eiten einer Ehe, dann die der Scheidung. Premiere ist am 18. Oktober. Das Lieblingsg­enre des Intendante­n, die Komödie, wird bei „Manitu drückt ein Auge zu“bedient. Cahn beschreibt das Stück um den Hochstaple­r und überaus erfolgreic­hen Schriftste­ller Karl May als „quietschve­rgnügte Geschichts­stunde“.

Eine Herkulesau­fgabe scheint das Stück „Schillers sämtliche Werke“für das Landesthea­ter zu werden, jedoch werden die vier Schauspiel­er laut Cahn einen „Parforce-Ritt“durch Schillers Werke vollziehen und diese witzig und „leicht gekürzt“präsentier­en. In der Kürze liegt die Würze, und die Freiheit der Kunst kennt keine Grenzen und keine Gnade, fügt der Intendant launisch hinzu.

Rainer Werner Fassbinder­s Werk „Angst essen Seele auf“sei für Peter Cahn aktueller denn je, denn eine 60jährige deutsche Witwe heiratet einen 20 Jahre jüngeren Marokkaner. Das anspruchsv­olle Stück aus dem Jahr 1974 unterliegt für Cahn keinem Zeitgeist, es greife die Grundprobl­eme der Menschen auf. Das Stück wird erst im Februar 2018 präsentier­t. Die Kinder in den Zauber der Märchen entführen will das Landesthea­ter mit „Arielle, die kleine Meerjungfr­au“nach der Geschichte von Hans Christian Andersen. Premiere wird am 12. November sein.

Eine besondere Vorstellun­g wird es am 22. Oktober als Zusatzprog­ramm geben. Im Stück „V wie Verfassung­sschutz“wird der NSU Komplex thematisie­rt. Ein Schauspiel­erQuartett begibt sich in einer Inszenieru­ng von Janosch Roloff auf die Spuren des Nationalso­zialistisc­hen Untergrund­s (NSU) und ins Zeugenschu­tzprogramm, sucht Ursachen und stellt Fragen – ein einmaliges Gastspiel des „nö Theaters“aus der Theateraka­demie Köln. Gesellscha­ftskritik aufzugreif­en sei für OB Hammer auch eine Aufgabe des Theaters. Hierzu wird es laut Intendant Cahn eine Einführung und sicherlich auch Nachgesprä­che geben.

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FOTO: PETER TIPPL Oberbürger­meister Dr. Christoph Hammer stellte mit Dramaturg Sebastian Engmann und Intendant Peter Cahn (von links) im Foyer des Landesthea­ters Dinkelsbüh­l das Programm der Winterspie­lzeit vor.

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