Johnny Rotten serviert Fish ’n’ Chips
Der deutsch-französische Kulturkanal Arte widmet sich diesen Sommer Großbritannien und seiner Musik
HAMBURG (dpa) - Johnny Rotten (61) serviert Fish ’n’ Chips – einen Sommer lang. Der ehemalige Sex-Pistols-Frontmann führt als Moderator durch die diesjährige „Summer of “-Reihe auf dem deutsch-französischen Kulturkanal Arte. Noch bis zum 20. August stehen die Wochenenden auf Arte im Zeichen Großbritanniens. Jenseits von politischen Debatten geht es um Musik, Kino und Lifestyle von der Insel.
Rotten sei der perfekte Gastgeber dafür, sagen die Arte-Verantwortlichen: „Ein Musiker, der vor 40 Jahren in London als Sänger der Sex Pistols den Punk mit aus der Taufe gehoben hat.“Die Band habe Geschichte geschrieben und Rotten sei eine „große lebende Legende des Pop“.
Seit Jahren setzt Arte im Sommer einen thematischen Schwerpunkt. Mit dem „Summer of Fish ’n’ Chips“will der Sender sechs Jahrzehnte reichhaltigste britische Popkultur feiern, „weil Großbritannien - Brexit hin oder her – die Herzkammer des Pop ist“, sagt Oliver Schwehm von der Arte-Kulturredaktion. Es sei eines der wenigen Länder, das geradezu fließbandartig Bands und Musiker zu produzieren vermag, betonte er. „Es gibt wohl kein Land, das die Welt in den vergangenen Jahrzehnten mit ähnlich vielen Musikern, Bands, Jugendbewegungen und Musikstilen bereichert hat wie das Vereinigte Königreich.“
Die Beatles, die Rolling Stones, die Shadows, The Who, Eric Clapton, Marianne Faithful oder The Kings seien es früher gewesen, sagte Schwehm. „Heute sind es Adele, Ed Sheeran, Coldplay, Lily Allen, Radiohead oder auch One Direction“, zählt er auf und ist noch lange nicht fertig: „Und irgendwo dazwischen gibt es noch Genesis, Depeche Mode, Queen, Elton John, Sting, George Michael, die Spice Girls, Take That, Pink Floyd, The Cure und natürlich den allüberstrahlenden David Bowie.“Für das Sommerspecial habe man versucht, die Essenz der britischen Popkultur herauszufiltern. Das Programm liefere Klassiker, Wieder- und Neuentdeckungen.
Doku über Beatles-Album
Jeweils freitags, samstags und sonntags gibt es auf Arte bis zum 20. August abends „Fish ’n’ Chips“, mal mit Spielfilmen wie „Notting Hill“, „Highlander“oder dem Horrorklassiker „Peeping Tom – Augen der Angst“, mal mit Dokumentationen wie über den Helden Robin Hood oder über die Londoner Musikszene. Als Höhepunkte nannte Schwehm den Dokumentarfilm von Murry Lerner über das „Isle of Wight“-Festival von 1970 sowie die Erstausstrahlung einer Dokumentation über das Beatles-Album „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“. Daneben zeigen Dokus oder Konzertaufzeichnungen Bands wie Depeche Mode, Queen, Deep Purple, The Cure, Blur und Sleaford Mods sowie Musiker wie Sting und Joe Cocker.
Für die Queen ist am 23. Juli ebenso ein ganzer Abend reserviert wie für die Beatles am 11. August, unter anderem mit dem Spielfilm „Yeah! Yeah! Yeah!“und dem New-YorkKonzert von John Lennon 1972. Eine Woche später endet mit der Doku „Das Testament des Alexander McQueen“(20. August/23.15 Uhr) der „Fish ’n’ Chips“-Sommer.
Punk-Ikone Johnny Rotten, hat seine kurzen Moderationen dafür schon vor einiger Zeit aufgezeichnet. Mit seinen eigenen Worten, wie Schwehm berichtete: „Provokant und auf den Punkt beziehungsweise auf den Punk gebracht.“