Robert Benz fehlt beim Abschied
Gemeindefest von Sankt Maria steht im Zeichen des Wechsels an der Spitze des Kirchengemeinderats
AALEN (an) - Viele Jahre ist Robert Benz Laienvorsitzender des Kirchengemeinderats (KGR) von Sankt Maria gewesen. Nach seinem spontanen Rücktritt sollte er beim Gemeindefest am vergangenen Sonntag verabschiedet werden. Zur Überraschung war er jedoch nicht erschienen.
AALEN - Viele Jahre ist Robert Benz Laienvorsitzender des Kirchengemeinderats (KGR) von Sankt Maria gewesen. Nach seinem spontanen Rücktritt in der KGR-Sitzung vom 30. Juni sollte er beim Gemeindefest am vergangenen Sonntag mit Dank und Ehre verabschiedet werden. Zur Überraschung von Pfarrer Wolfgang Sedlmeier und der Gemeinde war er jedoch nicht erschienen.
„Wo ist er denn, der Herr Benz?“, fragte der Pfarrer am Schluss des gut besuchten Gottesdienstes in Sankt Elisabeth in die Runde. Das Gemeindefest war wegen der Sanierung der Marienkirche dorthin verlegt worden. Auf Sedlmeiers Frage kam keine Antwort. Niemand wusste etwas von ihm. Betretenes Schweigen in der Kirche.
Der Pfarrer berichtete dann von einem Gespräch mit Robert Benz nach seinem überraschenden Rücktritt Ende Juni. „Nach den vielen Jahren seiner KGR-Arbeit fehlte ihm offensichtlich die Kraft, weiterzumachen“. Benz habe Missstimmungen im Gremium aushalten müssen und habe wohl auch darunter gelitten. Er habe jedoch große Liebe zu seiner Gemeinde bewiesen. Den Dank dafür werde er ihm ein anderes Mal abstatten.
Sedlmeier: Eine gute Lösung
Erfreut zeigte sich Sedlmeier jedoch, dass mit der Wahl von Christine Abele-Merz als Nachfolger von Robert Benz und mit Klaus Köhle als deren Stellvertreter eine gute Lösung gefunden werden konnte. Er bat die beiden zu ihm an den Altar. „Zusammen mit mir haben Sie jetzt die Leitung des Kirchengemeinderats“, sagte Sedlmeier und hieß sie dazu willkommen. Abele-Merz bezeichnete er als „Miss Mutti“von drei Kindern. Wie bei einem bunten Blumenstrauß soll sie „jede einzelne Blume gleicherweise gelten lassen und sich um sie annehmen“, wünschte er sich für ihre Arbeit im KGR. Klaus Köhle sei durch seine vielen Leitungsämter gut in Gemeinde und Diözese vernetzt. Abele-Merz und er dankten für das Vertrauen, das ihnen bei ihrer Wahl im KGR ausgesprochen worden sei.
Den Gottesdienst gestalteten der Chor der Marienkirche und die „Neuen Töne“unter Leitung von Ralph Häcker mit modernen religiösen Liedern. Richtige Antworten auf knifflige Quizfragen wurden beim anschließenden Gemeindefest mit attraktiven Preisen belohnt. Während sich Jung und Alt bei der Bewirtung rund um Sankt Elisabeth bedienten, begab sich Maria Eßeling mit den Kindern auf Schatzsuche, die mit Murmeln und Perlen belohnt wurden.
AALEN (jm) - „Wir wollen die Kritik hören, die an der Planung und den hohen Sanierungskosten der Marienkirche geäußert wurde“, hat Pfarrer Wolfgang Sedlmeier in der Klausurtagung des Kirchengemeinderats Sankt Maria appelliert. Am Samstag hatte sich das Gremium zu neuen Überlegungen mit den Architekten getroffen.
Der neue Pfarrer und der neu zusammengesetzte Kirchengemeinderat erforderten zunächst eine Erfassung des aktuellen Kenntnisstandes über den Sanierungsprozess. Der Rücktritt des bisherigen Laienvorsitzenden Robert Benz hatte – wie berichtet – eine Nachwahl notwendig gemacht. Nachdem geklärt war, welche Entscheidungen in den letzten Jahren wann, mit wem und wie gefasst worden waren, konnte neu überlegt werden.
Zu seiner Klausurtagung lud das Gremium auch die Vertreter des Kirchengemeinderats Salvator und von Sankt Bonifatius Hofherrnweiler, das Architekten-Ehepaar Kayser und Kirchenpfleger Jochen Breitweg ein. Im Vordergrund stand die Frage, ob der Gewinn durch mögliche Einsparungen im Einklang stünde mit der geplanten pastoralen Gesamtkonzeption.
Schließlich fasste das Gremium zwei Beschlüsse zu Veränderungen der bisherigen Planung. Der erste Beschluss sieht vor, dass die Sakristei bleibt, wo sie sich bis jetzt befindet und dass der Meditationsraum zum Innenhof hin verlegt wird. Der zweite Beschluss betrifft die Veränderung des Standortes der Beichtstühle. Beide Beschlüsse zusammen bringen eine Einsparung der Baukosten von zusammen rund 40 000 Euro. Das Architekturbüro Kayser wurde mit den beschlossenen Veränderungen beauftragt.
Offen bleibt die von den Kritikern beanstandete Gestaltung des Vorbaus. „Hier gilt es, Schritte zu überlegen, die anders als geplant machbar sind“, gab Pfarrer Sedlmeier vor. Maximal bleibe nur ein Spielraum für Einsparungen von drei bis fünf Prozent der Gesamtbaukosten, das wären höchstens rund 200 000 Euro.
Gefordert war in der Planung eine Verbesserung des Eingangsbereichs, damit dort nach den Gottesdiensten eine Begegnung der Gemeindemitglieder möglich sein könnte. An ein Kirchencafé, wie es Kritiker unterstellen, sei keinesfalls gedacht. Zur Diskussion steht auch ein besonderer Raum als Treffpunkt für Ehrenamtliche.