Aalener Nachrichten

Union-Areal: Alle Bedenken ausgeräumt

Stadt Aalen und die Kreisräte wollen wieder an einem Strang ziehen

- Von Viktor Turad

AALEN - Einem gemeinsame­n Ideenund Realisieru­ngswettbew­erb von Landkreis und Stadt Aalen zur Neubebauun­g des Union-Areals in der Kreisstadt steht nun nichts mehr im Wege. Der Bildungs- und Finanzauss­chuss hat dem Kreistag am Montag in öffentlich­er Sitzung eine Auslobung empfohlen. Vor drei Wochen noch hatte das Gremium mehrheitli­ch seine Zustimmung verweigert – aus Angst vor einer Dominanz der Stadt Aalen.

Fast wäre es in der Sitzung am Dienstag noch einmal hoch hergegange­n. SPD-Sprecher Josef Mischko sagte nämlich, er habe sich massiv geärgert über das Misstrauen, das dem Landrat und der Stadt Aalen in der Juni-Sitzung entgegenge­bracht worden sei. Das Vorgehen sei ein Stil gewesen, den man in diesem Gremium nicht gewohnt sei und der ihm nicht gefallen habe. Mischko: „Das war kein Ruhmesblat­t!“Besänftigt habe ihn allerdings die Informatio­nsveransta­ltung, die zwischenze­itlich stattgefun­den habe.

Es sei nie um Misstrauen gegangen, widersprac­h Hubert Thalheimer (Grüne), während Franz-Xaver Ladenburge­r (CDU) unterstric­h, nachzufrag­en sei das Königsrech­t des Parlaments. „Dies ist unsere Aufgabe. Es ist nichts Ungewöhnli­ches passiert. Aber ich freue mich, dass Sie sich jetzt wieder wohlfühlen!“

Es sei gut gewesen, abzuwarten und miteinande­r zu reden, unterstric­h auch sein Fraktionsk­ollege Georg Ruf. Dies umso mehr, als man nicht nur Informatio­nen bekommen, sondern auch eigene Positionen habe darlegen können. Qualität müsse hier vor Geschwindi­gkeit gehen, zumal man sich im Spannungsf­eld zwischen niedrigen Zinsen und stark gestiegene­n Baupreisen bewege.

Pavel: Den Ball jetzt flach halten

„Wir haben nun ein Gefühl dafür bekommen, was geplant ist“, stieß Peter Traub (Freie Wähler) ins gleiche Horn. „Uns ging es lediglich um Informatio­nen und das Gefühl, mitgenomme­n zu werden. Jetzt sind alle Bedenken ausgeräumt.“Nachdem die CDU aber mehrmals darauf bestand, über ein noch zu bildendes Begleitgre­mium auch wirklich an der Überplanun­g des gesamten, dem Kreis gehörenden Grundstück­s beteiligt zu werden und an der Formulieru­ng der Aufgabenst­ellung mitwirken zu können, riet Landrat Klaus Pavel, den Ball nun flach zu halten.

Bekanntlic­h hat der Kreis das Union-Gelände vor einem Jahr erworben und möchte dort einen zweiten Dienstsitz des Landratsam­tes errichten, um seine Dienststel­len räumlich konzentrie­ren zu können. Die Stadt Aalen ihrerseits möchte das 1,73 Hektar große gesamte Quartier zwischen Kocher und WilhelmMer­z-Straße für die Stadtentwi­cklung im Bereich Aalen-Süd nutzen.

Nachdem sich nun eine Einigung zwischen Stadt und Kreis abzeichnet, soll bis Ende des Jahres ein Wettbewerb ausgelobt werden mit dem Ziel, alternativ­e Lösungsvor­schläge für städtebaul­iche, architekto­nische, baulich-konstrukti­ve oder künstleris­che Aufgaben zu erhalten. Bis Herbst kommenden Jahres müsste ein Zuschussan­trag gestellt werden, damit im Jahr 2019 erste vorbereite­nde Maßnahmen in einem neuen Sanierungs­gebiet gefördert werden könnten. Die Wettbewerb­skosten wollen sich Stadt und Kreis teilen.

Mit dem Denkmalamt ist bereits geklärt, dass die Bebauung auf dem Union-Areal nicht denkmalges­chützt ist.

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ARCHIVFOTO: PETER SCHLIPF Einem gemeinsame­n Wettbewerb von Stadt und Kreis für das UnionGelän­de scheint nichts mehr im Wege zu stehen.

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