Union-Areal: Alle Bedenken ausgeräumt
Stadt Aalen und die Kreisräte wollen wieder an einem Strang ziehen
AALEN - Einem gemeinsamen Ideenund Realisierungswettbewerb von Landkreis und Stadt Aalen zur Neubebauung des Union-Areals in der Kreisstadt steht nun nichts mehr im Wege. Der Bildungs- und Finanzausschuss hat dem Kreistag am Montag in öffentlicher Sitzung eine Auslobung empfohlen. Vor drei Wochen noch hatte das Gremium mehrheitlich seine Zustimmung verweigert – aus Angst vor einer Dominanz der Stadt Aalen.
Fast wäre es in der Sitzung am Dienstag noch einmal hoch hergegangen. SPD-Sprecher Josef Mischko sagte nämlich, er habe sich massiv geärgert über das Misstrauen, das dem Landrat und der Stadt Aalen in der Juni-Sitzung entgegengebracht worden sei. Das Vorgehen sei ein Stil gewesen, den man in diesem Gremium nicht gewohnt sei und der ihm nicht gefallen habe. Mischko: „Das war kein Ruhmesblatt!“Besänftigt habe ihn allerdings die Informationsveranstaltung, die zwischenzeitlich stattgefunden habe.
Es sei nie um Misstrauen gegangen, widersprach Hubert Thalheimer (Grüne), während Franz-Xaver Ladenburger (CDU) unterstrich, nachzufragen sei das Königsrecht des Parlaments. „Dies ist unsere Aufgabe. Es ist nichts Ungewöhnliches passiert. Aber ich freue mich, dass Sie sich jetzt wieder wohlfühlen!“
Es sei gut gewesen, abzuwarten und miteinander zu reden, unterstrich auch sein Fraktionskollege Georg Ruf. Dies umso mehr, als man nicht nur Informationen bekommen, sondern auch eigene Positionen habe darlegen können. Qualität müsse hier vor Geschwindigkeit gehen, zumal man sich im Spannungsfeld zwischen niedrigen Zinsen und stark gestiegenen Baupreisen bewege.
Pavel: Den Ball jetzt flach halten
„Wir haben nun ein Gefühl dafür bekommen, was geplant ist“, stieß Peter Traub (Freie Wähler) ins gleiche Horn. „Uns ging es lediglich um Informationen und das Gefühl, mitgenommen zu werden. Jetzt sind alle Bedenken ausgeräumt.“Nachdem die CDU aber mehrmals darauf bestand, über ein noch zu bildendes Begleitgremium auch wirklich an der Überplanung des gesamten, dem Kreis gehörenden Grundstücks beteiligt zu werden und an der Formulierung der Aufgabenstellung mitwirken zu können, riet Landrat Klaus Pavel, den Ball nun flach zu halten.
Bekanntlich hat der Kreis das Union-Gelände vor einem Jahr erworben und möchte dort einen zweiten Dienstsitz des Landratsamtes errichten, um seine Dienststellen räumlich konzentrieren zu können. Die Stadt Aalen ihrerseits möchte das 1,73 Hektar große gesamte Quartier zwischen Kocher und WilhelmMerz-Straße für die Stadtentwicklung im Bereich Aalen-Süd nutzen.
Nachdem sich nun eine Einigung zwischen Stadt und Kreis abzeichnet, soll bis Ende des Jahres ein Wettbewerb ausgelobt werden mit dem Ziel, alternative Lösungsvorschläge für städtebauliche, architektonische, baulich-konstruktive oder künstlerische Aufgaben zu erhalten. Bis Herbst kommenden Jahres müsste ein Zuschussantrag gestellt werden, damit im Jahr 2019 erste vorbereitende Maßnahmen in einem neuen Sanierungsgebiet gefördert werden könnten. Die Wettbewerbskosten wollen sich Stadt und Kreis teilen.
Mit dem Denkmalamt ist bereits geklärt, dass die Bebauung auf dem Union-Areal nicht denkmalgeschützt ist.