Tanzen als gemeinsame Sprache
Israelischer Choreograf arbeitet mit deutschen und geflüchteten Jugendlichen
STUTTGART (mag) - Tanzen verbindet. Das haben auch die 16-jährige Amina Altoum und der 18-jährige Mahdi Rahmani festgestellt. Die beiden haben an einem zehnteiligen Tanzworkshop im Rahmen des Stuttgarter Tanzfestivals „Colours“teilgenommen. Das Theaterhaus Stuttgart ermöglichte zusammen mit Theaterhaus Plus und der Unterstützung des israelischen Generalkonsulats ein Angebot für Jugendliche und geflüchtete junge Menschen, sich gemeinsam auf der Bühne auszuprobieren.
Zusammen mit mehr als 20 anderen Jugendlichen erarbeiteten sich Amina und Mahdi mit dem israelischen Performer Shahar Binyamini eine Choreografie. Seit zwei Jahren lebt der 18-jährige Mahdi in Deutschland. Er ist Muslim. Religion war beim Tanzprojekt aber für ihn nie Thema: „Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert, Religion war bei uns kein Problem. Denn tanzen verbindet.“Auch Amina ist begeistert vom Workshop: „Die Zusammenarbeit war schön. “
Der Tanz habe ihnen die Möglichkeit geboten, sprachliche und kulturelle Differenzen spielerisch über die Körpersprache zu bewältigen. Der israelische Choreograf Binyamini arbeitete über mehrere Wochen mit den Jugendlichen aus Deutschland und geflüchteten Jugendlichen zusammen. Die in den Workshops erarbeitete Choreografie wurde nun im Rahmenprogramm des Stuttgarter Tanzfestivals am Montagabend präsentiert.
Die Jugendlichen lernten so nicht nur den sogenannten GagaDance aus Israel: Sie lernten, dass in der internationalen Tanzwelt das Zusammenwirken von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen Normalität ist – ein kleiner Beitrag zur Integration und zum gesellschaftlichen Miteinander.