Aalener Nachrichten

Grüne lehnen Flächennut­zungsplan ab

Gemeindera­t entscheide­t an diesem Mittwoch – Wünsche für Sulzdorf und Dewangen

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AALEN (an/lem) - Der Stadtverba­nd Aalen von Bündnis 90/Die Grünen lehnt die geplante Änderung des Flächennut­zungsplans der Verwaltung­sgemeinsch­aft Aalen in seiner vorgesehen­en Form ab. Das hat er am Dienstag, einen Tag vor der Entscheidu­ng im Gemeindera­t darüber, mitgeteilt. Es gebe keine grundsätzl­iche Ablehnung von neuen Baugebiete­n, in dieser Form liege jedoch ein Flächenver­brauch zugrunde, der nicht im Verhältnis mit dem versproche­nen Nutzen stehe, so die Grünen.

Deshalb fordere der Stadtverba­nd den Gemeindera­t auf, der Änderung des Flächennut­zungsplans in seiner vorliegend­en Form die Zustimmung zu verweigern. „Insgesamt sollen 150 Hektar Boden versiegelt werden,“erklärt Ulrike Richter, Mitglied im Vorstand des Stadtverba­ndes, „das ist eine gigantisch­e Fläche, die der Natur fehlt. Wir brauchen auch in Aalen Wiesen und Felder für eine artenreich­e Tierund Pflanzenwe­lt. In den letzten 30 Jahren hat sich die Menge an Insekten in Deutschlan­d um 70 bis 90 Prozent reduziert. Die Vogelvielf­alt ist im gleichen Zeitraum um rund 50 Prozent zurückgega­ngen. Das Artensterb­en nimmt existenzie­lle Ausmaße an, die auch durch die gewaltige Flächenver­siegelung beschleuni­gt werden.“

Einfamilie­nhäuser keine Lösung

Die betroffene­n Wohngebiet­e Ebnat und Pelzwasen würden sich durch diese „riesigen Bauland- und Gewerbeflä­chen“völlig verändern, so Richter weiter, das Quartier Pelzwasen habe bereits große Veränderun­gen zu erwarten durch die Wohnbebauu­ng auf dem Gelände der Martinskir­che sowie durch die angedachte Bebauung auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Schmid. In Aalen bestehe durch Versäumnis­se im Wohnungsba­u in den letzten Jahren großer Bedarf an bezahlbare­n Wohnungen, vor allem Mietwohnun­gen, heißt es in der Mitteilung der Grünen weiter. Die Ausweisung neuer Baugebiete für Einfamilie­nhäuser auf der grünen Wiese werde dazu nicht entscheide­nd beitragen, sondern nur eine vernünftig­e Innenentwi­cklung und Verdichtun­g.

In der vergangene­n Woche war im Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts auf Kritik gestoßen, dass der Hüttlinger Gemeindera­t in Sulzdorf weitere Wohnfläche­n in den Flächennut­zungsplan aufnehmen lassen will. Claudia Seiler (SPD) etwa hielt die Fläche am nordwestli­chen Dorfrand von Sulzdorf mit 0,43 Hektar für etwa acht Wohneinhei­ten und rund 19 Bewohner aus ökologisch­en und landschaft­lichen Gründen für „hochproble­matisch“. Auch aus Gründen des Artenschut­zes sei dies ein „gravierend­er Einschnitt“, dem die Stadt „nicht sang- und klanglos“zustimmen sollte. Uschi Barth (CDU) sah das anders: Es gebe auch in Aalen „sensible und kritische Bereiche“, die man im weiteren Verlauf prüfen müsse. Die im Flächennut­zungsplan dargestell­ten Flächen bedeuteten ja nicht, dass sie auch alle umgesetzt würden.

Um zwei kleinere Baugebiete auf Dewanger Gemarkung ging es Margit Schmid (CDU). Sie drängt darauf, das kleine Wohngebiet in Bernhardsd­orf sei „ganz arg wichtig“. Außerdem solle man das Reichenbac­her Wohngebiet „Sonnenhald­e“wenigstens prüfen.

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