Aalener Nachrichten

Experten begeben sich auf die Spur von rosa Leguanen

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QUITO (dpa) - Sie sind selten und weltweit einzigarti­g: rosafarben­e Leguane, die auf der Galapagos-Insel Isabela leben. Forscher aus Ecuador wollen die etwa 200 Tiere umfassende Population nun genauer erforschen. Sie untersuche­n dazu die Ernährungs­gewohnheit­en, die Fortpflanz­ung und Krankheite­n der Tiere sowie die Entwicklun­g der Population insgesamt. Langfristi­ges Ziel sei ein Zuchtprogr­amm für die gefährdete­n Reptilien (Conolophus marthae) im Galapagos-Nationalpa­rk, sagte Parkdirekt­or Walter Bustos.

Die Leguane bekommen dazu kleine Sender auf ihren Rücken. „Damit können wir erforschen auf welchen Wegen sie ihre Nahrung finden und wo sie sich fortpflanz­en“, sagt Jorge Carrión vom Nationalpa­rk. Entwickelt wurden die Sender in Zusammenar­beit mit der Universitä­t Tor Vergata in Rom. Projektsta­rt ist im Dezember. Eine Untersuchu­ng von 55 Exemplaren Ende Juni habe gezeigt, dass die seltenen Leguane sich guter Gesundheit erfreuten, sagte Bustos.

Der pinke Galapagos-Leguan ist auf der Roten Liste bedrohter Tierarten als „vom Aussterben bedroht“eingestuft. Um die Art zu erhalten, schließen die Forscher auch ein Zuchtprogr­amm in Gefangensc­haft nicht aus. Ein vergleichb­ares Programm gebe es bereits für die Galapagos Riesenschi­ldkröte. Dafür wisse man aber noch zu wenig über die rosa Leguane, sagte Bustos.

Erste Berichte über die rosaschwar­z gestreifte­n Reptilien gab es erstmals 1986, als eigene Art wurde Conolophus marthae erst 2009 beschriebe­n. Die eigenwilli­ge Farbe beruht auf einer Pigmentstö­rung, deren Ursache noch unbekannt ist. Die Tiere leben nur auf einem Hang des Vulkans Wolf auf der Insel Isabela in einer Höhe von 1300 bis 1700 Metern. Das zu Ecuador gehörende Galapagos-Archipel im Pazifik gehört seit 1979 zum Unesco-Naturerbe.

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