Ostalb-Arena ist Marketing für Landkreis
Sponsoren hinter dem neuen Stadionnamen bleiben der Spannung halber vorerst geheim
AALEN - Nachdem Fußball-Drittligist VfR Aalen bereits bekanntgegeben hatte, dass sein Stadion in der kommenden Saison Ostalb-Arena heißen würde, hatte der Verein am Mittwoch zu einer außerplanmäßigen Pressekonferenz geladen, in der diese Namensgebung erläutert werden sollte.
Zwar haben Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel sowie VfR-Präsidiumssprecher Roland Vogt die Begriffsfindung erläutert, nicht aber preisgegeben, welche Sponsoren sich denn nun hinter dem neuen Stadionnamen verbergen. „Wir möchten das Spannungsfeld noch etwas aufrecht erhalten. Erst wenn die Buchstaben da draußen stehen und alle wichtigen Botschaften in der Stadt angekommen sind, dann wollen wir Ostalb-Arena powered by, Punkt, Punkt, Punkt in die Öffentlichkeit tragen“, gab Oberbürgermeister Thilo Rentschler an. Zwischen den Zeilen konnte man jedoch heraushören, dass es sich um ein Konsortium von altbekannten sowie gänzlich neuen Sponsoren handeln werde. Spätestens beim ersten Heimspiel werde dieses „Geheimnis“gelüftet werden, so das Stadtoberhaupt weiter.
„Die Ostalb ist eine Marke für diesen Lebens- und Wirtschaftsraum. Bei OB Rentschler und mir entstand der Gedanke, dass man doch wegkommen könne von einer Produktmarke hin zu einer Landschaftsmarke Ostalb. Zunächst hatten wir Zweifel, ob wir genügend zusammen bekommen, die selbst gar nicht so in Erscheinung treten, sondern die Ostalb deutschlandweit als Lebens- und Wirtschaftsraum bekannter machen möchten, nicht als Sportraum“, so Pavel. Er sprach von zehn Sponsoren, die gemeinsam die rund 300 000 Euro in die Vereinskasse spülen werden.
Welche das seien, so Pavel, sei doch gar nicht so wichtig. Diese Meinung teilt nicht jeder Anhänger der SchwarzWeißen. „Das ist ein schönes Signal, dass die Wirtschaft hier zusammen steht“, so Pavel. Der Landrat erinnerte in diesem Zusammenhang an die damalige Fachkräftekampagne der Ostalb, der IHK und der Kreissparkasse, die in „Erstaunliches BadenWürttemberg“mündete. „Das Renommee eines Lebens- und Wirtschaftsraums ist für jede einzelne Firma wichtig. Damals haben viele Firmen mitbezahlt. Wenn ein Wirtschaftsraum bekannt ist, findet man leichter Fachkräfte. Somit ist dies hier die Fortsetzung dieser Kampagne, in der sportliche und wirtschaftliche Interessen idealerweise zusammenfallen.“
Insgesamt verspüre er eine positive Stimmung der Bevölkerung gegenüber dem VfR, die er „in den vergangenen Jahren selten erlebt“hat. Gleichzeitig beruhigte der Landrat besorgte Bürger, die Namensrechte würden mit Steuergeldern bezahlt werden: „Es fließt kein Geld aus dem Stadt- und dem Kreis-Haushalt.“
Rentschler bekräftigte die Namensgebung ausdrücklich: „Es geht darum, für die Ostalb und damit für den VfR und die Stadt Aalen ein klares Bekenntnis abzulegen. Mit diesem Begriff Ostalb-Arena haben wir das hinbekommen.“So würde man letzte Verwechslungen mit dem westfälischen Ahlen im Keim ersticken. „Damit haben wir nun wunderbar eine Verknüpfung hergestellt, besser kann man es marketingtechnisch doch gar nicht machen. Mit jeder verkauften Eintrittskarte können wir in die Welt setzen: Aalen und die Ostalb“, frohlockte Rentschler. Insgesamt habe man seine Hausaufgaben gemacht. Roland Vogt spricht davon, dass der Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Sport gelungen sei.
Nach außen hin vertreten
„Der starke Wirtschaftsfaktor Ostwürttemberg und die Marke VfR und auch die Stadt Aalen wird nach außen hin vertreten. Ich war immer der Meinung, dass wir den VfR auf eine breite Plattform mit mehreren Säulen stellen sollten. Das ist uns gemeinsam mit Landrat Pavel und dem Oberbürgermeister gelungen. Die Namensrechte sind auf einer breiten Basis angelegt. Es sind nun über zehn Unternehmen, die sich engagieren“, ergänzt Vogt.
Es sei die Zukunft, den Verein in der Region, sei es in Ellwangen, sei es in Neresheim oder Schwäbisch Gmünd, weiter zu verbreiten. „Wir haben unser Standing schon verbessert, müssen es aber immer weiter verbessern. Der VfR hatte früher ein schlechtes Image und das wollen wir drehen. Ich spüre, dass es uns gelingt, die Waage in die Plusrichtung zu bringen.“185 Sponsoren waren es bei der letzten Verkündung Vogts, heute seien es 202, so der Präsidiumssprecher. „Diese 17 Sponsoren haben uns eine Wert von 360 000 Euro eingespielt.“Trotz der Freude über den Namen: Der Vertrag läuft vorerst nur über ein Jahr.
„Der VfR hatte früher ein schlechtes Image, das wollen wir drehen“, sagt VfR Aalens Präsidiumssprecher Roland Vogt.