Eine Sache von Hundertsteln
AACHEN (SID) - Nur ein Wimpernschlag hat Ludger Beerbaum im „Preis von Europa“zum Sieg gefehlt, doch angesichts der witterungsbedingten Umstände in Aachen war der viermalige Olympiasieger zufrieden. „Letztlich war ich doch dichter an Platz fünf oder sechs als an Platz eins“, sagte der 53-Jährige, der mit seiner Schimmelstute Chiara acht Hundertstelsekunden hinter dem Olympiadritten Eric Lamaze (Kanada/Fine Lady) auf Platz zwei gelandet war. Für den bislang einzigen deutschen Sieg beim CHIO sorgte somit Philip Rüping, Bereiter im Stall Paul Schockemöhles in Mühlen. Im „Preis des Handwerks“nahm er mit seiner zehnjährigen Mecklenburger Stute Chalypsa der Konkurrenz eine ganze Sekunde ab.
Von Beginn an hingen schwere dunkle Regenwolken über dem „Preis von Europa“, doch es dauerte fast bis zum Ende des Umlaufs, ehe sie sich mit aller Macht entluden. Der Mannschaftsolympiadritte Christian Ahlmann (Marl/mit Taloubet) und Marco Kutscher (Bad Essen/Balermo) ritten im strömenden Regen durch den Parcours und kamen nicht ins Stechen. Nach ihnen wurde der Wettbewerb für 20 Minuten unterbrochen. Ludger Beerbaum hatte Glück, er qualifizierte sich mit einem Null-Fehler-Ritt bei einigermaßen akzeptablen Bedingungen für das Stechen, in dem er dann hauchdünn den Sieg verpasste. Allerdings: Nur eine Hundertstelsekunde (!) hinter ihm belegte der Ire Bertram Allen mit Molly Malone Platz drei, weitere drei Hundertstel dahinter folgte dessen viertplatzierter Landsmann Cian O’Connor mit Good Luck.
Der „Preis von Europa“ist die erste Qualifikation für den „Großen Preis von Aachen“am Sonntag. Der Große Preis ist Bestandteil der Grand-Prix-Serie, die außerdem noch in Genf, Spruce Meadows/Kanada und ’s-Hertogenbosch/Niederlande Station macht. Gewinnt ein Reiter drei dieser vier Springen, erhält er eine Million Euro Preisgeld, gewinnt er alle vier, gibt es eine weitere Million als Bonus.