Heimat für Menschen mit Behinderung
Die Stiftung Haus Lindenhof weiht Neubau in der Haller Straße ein
ELLWANGEN - Die Stiftung Haus Lindenhof hat in der Haller Straße 18/1 in Ellwangen ein neues, dreistöckiges Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen gebaut. Im September 2016 wurde das 2,2 Millionen Euro teure Projekt fertig. In drei Wohngemeinschaften leben seitdem 24 Menschen mit Behinderung mit unterschiedlich hohem Unterstützungsbedarf. Jetzt wurde das „Haus Klara von Assisi“eingeweiht.
Das Gebäude liegt ganz in der Nähe der Christophorus-Werkstatt für behinderte Menschen, ist barrierefrei und verfügt über einen Aufzug. Neben acht Schlafzimmern befindet sich in jedem Stockwerk ein Wohnbereich mit Esszimmer, Küche und großer Terrasse sowie ein Hauswirtschaftsraum. Der Neubau, fast mitten in der Stadt, wurde mit 870 000 Euro vom Kommunalverband für Jugend und Soziales und 147 000 Euro von der Aktion Mensch gefördert.
Der Direktor der Stiftung Haus Lindenhof, Jürgen Kunze, ging auf das Motto „selbstbestimmt leben“ein. Man wolle helfen, dass auch Menschen mit Behinderung ihr Leben gestalten können, sagte er. Kunze erinnerte an den ersten Spatenstich im März 2015. Das Haus hat Architekt Hariolf Brenner gebaut.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek meinte, die Einweihung an den Ellwanger Heimattagen passe voll und ganz, denn mit dem Gebäude sei für die Bewohnerinnen und Bewohner eine neue Heimat geschaffen worden. „Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt“, sagte er. Die Zusammenarbeit der Stadt mit dem Haus Lindenhof sei seit Jahrzehnten hervorragend und das neue Gebäude ein weiterer Glanzpunkt.
Inklusion braucht dezentrale Einrichtungen
Sozialdezernent Josef Rettenmaier sagte, die Stiftung Haus Lindenhof sei auf einem guten Weg der Inklusion. Man brauche dezentrale Einrichtungen. Der neue, zweite Direktor der Stiftung Haus Lindenhof, Hermann Staiber, sprach von einer Punktlandung in der Kostenplanung. Man wolle in der Behinderten- und Altenhilfe weiter in Ellwangen tätig werden, erinnerte Staiber an den Beginn in Ellwangen vor über 40 Jahren.
Zurzeit wird das Haus Kamillus in der Erfurter Straße 28 grundlegend saniert. Ist die Sanierung im nächsten Jahr beendet, ziehen Menschen mit Behinderungen, die seither noch bei ihren Eltern wohnen, im Internat der Konrad-Biesalski-Schule in Wört sind oder in ausgelagerten Wohngemeinschaften in Aalen leben, in das „Haus Klara von Assisi“.
Pfarrvikar Alwin Miller segnete das Haus und erinnerte daran, dass jeder Mensch Schutz und Geborgenheit brauche und einmalig und wertvoll sei. Beim Sommerfest spielte der Musikverein Neuler.