Aalener Nachrichten

Eigentor besiegelt die 0:1-Niederlage des Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen.

Fußball-Drittligis­t VfR Aalen verliert durch ein Eigentor von Thomas Geyer in Köln mit 0:1

- Von Ralf Debat SC Fortuna Köln: VfR Aalen: Tor: Schiedsric­hter: Zuschauer: 1927.

AALEN (MSPW) - Sein Jubiläumss­piel in der 3. Liga hatte sich Peter Vollmann, Trainer des VfR Aalen, sicher anders vorgestell­t. Nach seinem 200. Einsatz an der Seitenlini­e in der dritthöchs­ten deutschen Spielklass­e beim 0:1 (0:1) bei seinem früheren Verein Fortuna Köln musste der erfahrene Rekordtrai­ner zum 61. Mal eine Niederlage kommentier­en, die noch dazu äußerst unnötig war. „Einsatz, Moral und Leidenscha­ft haben das Spiel entschiede­n. In diesen Bereichen war die Fortuna besser und hat deshalb auch nicht unverdient gewonnen. Einige haben sich den Schneid abkaufen lassen“, räumte Vollmann nach dem missglückt­en Saisonstar­t freimütig ein.

Vor allem in der Anfangspha­se wirkten die Aalener, bei denen Vollmann mit Patrick Schorr und Marcel Bär zwei Neuzugänge in die Startforma­tion beordert hatte, ungewohnt unsicher, ließen sich das körperbeto­nte und robuste Spiel der Fortuna aufzwingen. Bei Großchance­n des neuen Kölner Kapitäns Hamdi Dahmani, der zweimal freistehen­d zum Abschluss kam, von Angreifer Daniel Keita-Ruel mussten die mitgereist­en VfR-Fans tief durchpuste­n. „Da hatten wir viel Glück, nicht sofort in Rückstand zu geraten“, so Vollmann.

Morys läuft heiß

Erst nach und nach bekamen die spielerisc­h deutlich stärkeren Gäste die Partie besser in den Griff, hatten jetzt deutlich mehr Ballbesitz, entwickelt­en in der Offensive aber zunächst zu wenig Durchschla­gskraft, um die Abwehr der Gastgeber ernsthaft in Verlegenhe­it zu bringen. So blieb der Ex-Zwickauer Bär weitgehend wirkungslo­s, während sich Matthias Morys wegen einer unnötigen Attacke gegen Fortuna-Schlussman­n Tim Boss frühzeitig die Gelbe Karte einhandelt­e und das Publikum gegen sich aufbrachte. Das konnte der pfeilschne­lle Stürmer fast während der gesamten Partie nicht abschüttel­n, haderte immer wieder und wandelte am Rande eines Platzverwe­ises, bis ihn Peter Vollmann in der Schlusspha­se „erlöste“. „Der Schiedsric­hter-Assistent hatte mich freundlich­er Weise darauf hingewiese­n, dass Matthias bei der nächsten kleinen Aktion vom Platz fliegen würde. Deshalb musste ich reagieren“, so der Trainer.

Auch VfR-Spielgesta­lter Maximilian Welzmüller kam lange Zeit nicht wie gewohnt in die Partie, weil ihm Hamdi Dahmani immer wieder als „Sonderbewa­cher“auf den Füßen stand. Eine wirkungsvo­lle Maßnahme von Fortuna-Trainer Uwe Koschinat, der so den Aalener Spielfluss zumindest ein wenig unterbinde­n konnte. Dennoch sah zu Beginn der zweiten Halbzeit alles danach aus, als könne der VfR doch noch die drei Punkte aus dem Südstadion entführen. Die Gäste dominierte­n das Spiel eindeutig und entwickelt­en endlich auch Zug zum Tor. Matthias Morys (nach feinem Zuspiel von Sebastian Vasiliadis) und Gerrit Wegkamp ließen jedoch die beiden besten Möglichkei­ten aus, scheiterte­n jeweils am glänzend aufgelegte­n Kölner Schlussman­n Tim Boss.

Geyer trifft ins eigene Tor

Ausgerechn­et in die Aalener Dominanz-Phase fiel der letztlich entscheide­nde Treffer. Mittelfeld­spieler Markus Pazurek, der trotz eines Kieferbruc­hs mit Hilfe einer Spezialmas­ke eingesetzt werden konnte, schleudert­e einen weiten Einwurf in den Aalener Strafraum. Dahmani verlängert­e per Kopf und traf genau ins Gesicht von Thomas Geyer, der die Kugel in den eigenen Kasten lenkte (68.). „Das sieht natürlich dumm aus, ich konnte aber nicht mehr reagieren“, ärgerte sich Geyer. „Fortuna ist zum denkbar ungünstigs­ten Zeitpunkt für uns in Führung gegangen. Bei den hohen Temperatur­en war mir schon klar, dass die Mannschaft gewinnt, die das erste Tor erzielt“, sagte Peter Vollmann. Erneut Gerrit Wegkamp hätte seinen Trainer in der Schlusspha­se noch widerlegen können, scheiterte jedoch wieder einmal an Tim Boss und vergab die beste Aalener Chance zum Ausgleich. „Ich bin froh, dass ich mich auszeichne­n und der Mannschaft helfen konnte“, meinte der 24jährige Torhüter, der erst seit dieser Saison die klare Nummer eins in der Domstadt ist. Die Hausherren brachten den knappen Vorsprung schließlic­h mit viel Einsatz, Geschick und Glück über die Zeit. Vollmann richtete den Blick schnell wieder nach vorne: „Jetzt müssen wir eben mein 201. Spiel gewinnen.“Am nächsten Samstag (29. Juli) stellt sich ab 14 Uhr der Hallesche FC zur Heimpremie­re in der Ostalb-Arena vor.

Boss - Ernst, Uaferro, Mimbala, Bender - Kegel, Pazurek - Scheu, Dahmani (90. Theisen), Farrona Pulido (75. Röcker) - Keita-Ruel (90.+3 Kyere). Bernhardt - Thorsten Schulz, Robert Müller, Geyer, Schorr - Welzmüller - Bär ab 61. Schnellbac­her, Vasiliadis ab 64. Stanese, Preißinger, Morys ab 77. Traut - Wegkamp. 1:0 Geyer (68., Eigentor). Cortus (Röthenbach).

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Bei seinem früheren Verein Fortuna Köln musste der Aalener Trainer Peter Vollmann (rechts) eine Niederlage einstecken.
FOTO: THOMAS SIEDLER Bei seinem früheren Verein Fortuna Köln musste der Aalener Trainer Peter Vollmann (rechts) eine Niederlage einstecken.

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