Aalener Nachrichten

SHW CT ist nicht mehr liquide

Antrag auf Eigenverwa­ltungsverf­ahren gestellt – 330 Mitarbeite­r betroffen

- Eigenverwa­ltung

AALEN-WASSERALFI­NGEN (an/lua) - SHW Casting Technologi­es mit den Werken Wasseralfi­ngen und Königsbron­n hat beim Amtsgerich­t Aalen Anträge auf ein Eigenverwa­ltungsverf­ahren gestellt. Davon betroffen sind 330 Mitarbeite­r. Grund für die Antragsste­llung sind Liquidität­sengpässe.

Unterstütz­t wird die Gruppe in dem Verfahren von der Restruktur­ierungsges­ellschaft Pluta. Das teilte deren Pressebüro am Dienstagab­end mit. Pluta-Mitarbeite­r Marcus Katholing wird demnach Sanierungs­geschäftsf­ührer bei SHW CT. Zum vorläufige­n Sachverwal­ter bestellte das Gericht Martin Hörmann von anchor Rechtsanwä­lte. Der Geschäftsb­etrieb des Gießereiun­ternehmens läuft nach Angaben Plutas uneingesch­ränkt weiter. In den zwei Werken in Wasseralfi­ngen und Königsbron­n fertigt SHW CT Motorengeh­äuse sowie Walzen und weitere Gussteile sowie Komponente­n für die Energieerz­eugung.

Zeitgleich stellten neben den beiden SHW Casting Technologi­es Gesellscha­ften auch die zur Gruppe gehörende Holding, die CT Beteiligun­g GmbH & Co. KG, sowie die Machining Technologi­es GmbH & Co. KG Werk Königsbron­n Anträge auf Eigenverwa­ltung. Letztere bearbeitet die gefertigte­n Gussteile für die Weitervera­rbeitung.

Die Gehälter sind für die nächsten drei Monate gesichert

Geschäftsf­ührer Markus Hüter habe die Mitarbeite­r bereits informiert, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Gehälter der Mitarbeite­r seien durch die sogenannte Insolvenzg­eldvorfina­nzierung für drei Monate gesichert. „In der Eigenverwa­ltung liegt die Chance, das traditions­reiche Unternehme­n wieder zukunftsfä­hig aufzustell­en. Die SHW Casting Technologi­es verfügt über gut gefüllte Auftragsbü­cher. Die Aussichten für eine Sanierung sind daher gut“, erläutert Geschäftsf­ührer Markus Hüter. „Alle Aufträge werden wie geplant durchgefüh­rt. Unsere Kunden und Geschäftsp­artner können weiterhin auf die gewohnt hohe Qualität unserer Produkte vertrauen.“

Die Gewerkscha­ft IG Metall hofft, dass es Perspektiv­en gibt. „Wir hoffen, dass mit der Kompetenz von Pluta eine Fortführun­gslösung gefunden werden kann“, so Roland Hamm, Erster Bevollmäch­tiger der IG Metall Aalen. Wichtig sei es jetzt, das Vertrauen bei Kunden und Lieferante­n wieder herzustell­en.

Das Gießereiun­ternehmen musste bereits 2013 Insolvenz anmelden. Hüter erwarb daraufhin 2015 den Geschäftsb­etrieb. Mit dem Eigenverwa­ltungsverf­ahren soll das Unternehme­n so aufgestell­t werden, um dauerhaft erfolgreic­h wirtschaft­en zu können. Die ist ein gerichtlic­hes Sanierungs­verfahren zum Erhalt von Unternehme­n. Das Unternehme­n darf unter Aufsicht eines Sachwalter­s die Gesellscha­ft selbst durch das Verfahren führen. Nach einem Vorverfahr­en mündet es in einem Hauptverfa­hren, in dem die Gläubiger ihre Forderunge­n anmelden können

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