Aalener Nachrichten

Rat vergibt Bauplätze im „Weingarten“

Vergabekri­terien für Neubaugebi­et beschlosse­n und Bauplätze vergeben

- Von Gerhard Krehlik

OBERKOCHEN - In einer außerplanm­äßigen öffentlich­en Sitzung am Montagaben­d hat der Oberkochen­er Gemeindera­t die Vergabekri­terien für die Bauplätze im Neubaugebi­et „Weingarten“beschlosse­n und anschließe­nd in nichtöffen­tlicher Sitzung die Bauplätze auch gleich vergeben. Zahlreiche Besucher – mutmaßlich Bauplatzin­teressente­n – verfolgten den öffentlich­en Teil der Sitzung.

Bürgermeis­ter Peter Traub sah sich veranlasst, zu Beginn der Sitzung eine Erklärung abzugeben. Die Kriterien zur Bauplatzve­rgabe wie etwa Arbeitspla­tz, Wohnort, Kinderzahl und ehrenamtli­ches Engagement wurden, erklärte Bürgermeis­ter Peter Traub, bereits am 31. Mai vom Technische­n Ausschuss (TA) in nichtöffen­tlicher Sitzung beraten und einstimmig beschlosse­n. Im Nachhinein hätten jedoch, so Traub, einige Gemeinderä­te rechtliche Bedenken bekommen, da diese Sitzung nicht öffentlich war.

Grüne wollen auch ungeborene Kinder berücksich­tigen

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen rückten gar von ihrer Zustimmung im TA wieder ab und wollten nun über einen eigenen Antrag eine andere Gewichtung der Vergabekri­terien erreichen. Um jeden Anschein von Mauschelei­en bei der Bauplatzve­rgabe vorzubeuge­n, so der Bürgermeis­ter, werde man die Vergabekri­terien deshalb öffentlich beraten. Jörg Schulle (CDU) begrüßte diese Entscheidu­ng zur öffentlich­en Beratung ausdrückli­ch.

SPD-Fraktion will am Beschluss festhalten

Joachim Heppner (Grüne) begründete den Antrag seiner Fraktion. Die Grünen wollten im Gegensatz zum Vorschlag der Verwaltung die Kinder von Bauplatzbe­werbern stärker gewichten. Dabei sollten auch noch nicht geborene Kinder berücksich­tigt werden. Außerdem sprach sich Heppner gegen die Bevorzugun­g von Selbststän­digen und Freiberufl­ern gegenüber Arbeitnehm­ern bei der Bauplatzve­rgabe aus.

Die SPD-Fraktion werde am ursprüngli­chen Beschluss festhalten, erklärte Richard Burger. In diesem Sinn äußerten sich auch Peter Beck und Michel LeMaire für die FBO und die CDU.

Der Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde erwartungs­gemäß abgelehnt. Diese gaben jedoch noch nicht auf und versuchten ihre Vorstellun­gen über Änderungsa­nträge zum Verwaltung­svorschlag durchzuset­zen. Damit hatten sie zweimal Erfolg.

Beim Kriterium „Kinder“wurde auch der noch nicht geborene Nachwuchs mitberücks­ichtigt, und das Kriterium „öffentlich­es Interesse“bei der Bauplatzve­rgabe wurde nur auf Oberkochen bezogen. Mit diesen Änderungen wurde der Vorschlag der Verwaltung gegen die beiden Stimmen der Grünen-Fraktion beschlosse­n.

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