Wahnsinn im Rohrwang
Aalener Baseballer drehen gegen Tübingen einen 15-Punkte-Rückstand in einen Sieg
AALEN (tom) - Ein Wahnsinnsspiel haben die Baseballer und Zuschauer am vergangenen Samstag im Aalener Rohrwang erlebt. Das Reserveteam der Tübingen Hawks führte im sechsten Inning bereits scheinbar uneinholbar mit 25:10 ehe den MTV Aalen Strikers noch ein schier unglaubliches Comeback gelang und der Gastgeber nach 4,5 Stunden Spielzeit knapp aber nicht unverdient mit 29:28 (2:9/3:0/2:3/3:2/0:3/ 19:8/0:1/0:2) die Oberhand behielt
Spielertrainer Waldemar Jürgens war erneut zum Experimentieren gezwungen, insgesamt acht Spieler standen nicht zur Verfügung. Somit stand erneut der junge Jonas Gräßer auf dem Werferhügel, der über insgesamt vier Spielabschnitt einen guten Job machte. Dennoch konnten die Gäste bis dahin insgesamt schon 14 Läufer zurück auf die Ausgangsbase bringen, vor allem deshalb, weil die Unterstützung der Strikers-Defensive immer wieder zu wünschen übrig ließ. Zwar berappelten sich die MTVler danach etwas, gegen das ungewohnt langsame Pitching taten sich die Aalener Schlagmänner in der Offensive aber unerwartet schwer und konnten nur sporadisch punkten.
Tauporn erstmals Pitcher
Ab dem fünften Spielabschnitt übernahm erstmals in seiner Laufbahn Mike Tauporn das Pitching für Gräßer, aber auch er konnte zunächst nicht verhindern, dass Tübingen seine Führung auf 17:10 ausbaute. Der Baseball-Wahnsinn begann im sechsten Durchgang, als sich die Aalener Feldverteidigung zunächst erneut einige Gegenpunkte selbst einschenkte. Bis zum dritten „Out“stand es 25:10 für Tübingen, das schien die Vorentscheidung in diesem Spiel zu sein, nur die wenigsten glaubten zu diesem Zeitpunkt noch an eine Wende.
Doch genau die passierte bei Rückschlagrecht für die Strikers. Mit Nico Dauser eröffnete ausgerechnet der jüngste Akteur auf dem Feld den Schlagreigen für den Gastgeber, danach gab es kein Halten mehr.
Ball um Ball platzierte die MTVSchlagreihe in die Schnittstellen der gegnerischen Feldverteidigung und zum Teil weit ins Feld, die HawksDefense fand kein Mittel gegen die MTV-Schlagmänner. Nach zwölf „Hits“und fünf „Walks“waren unglaubliche 19 Aalener Spieler wieder zurück auf der Ausgangsbase gelandet, das Spiel war tatsächlich gedreht, die Strikers lagen mit 29:25 in Führung. Zwar wehrten sich die Tübinger Hawks danach gegen die sich abzeichnende Niederlage, doch „Closer“Waldemar Jürgens ließ nichts mehr anbrennen, obwohl die Habichte im achten Inning bis auf 28:29 herankamen. Mit harten und platzierten Bällen sorgte er im neunten Inning für eine Nullrunde auf Tübinger Seite und der fünfte Sieg war perfekt.
Jonas Gräßer (P/C/Cf), Christoph Roelfsema (3B/Lf), Tobias Stürmer (Sst/3B), Eric Fuchshuber (1B), Jakob Dauser (2B), Waldemar Jürgens (C/P), Mike Tauporn (Cf/P), Joshua Bauer (Lf/Cf), Nico Dauser (Rf).