Bekenntnis zum durchgängig vierspurigen Ausbau
Landesverkehrsminister Winfried Hermann besuchte die Großbaustelle in Mögglingen
MÖGGLINGEN - Eine fast fertige Brücke, emporragende Betonpfeiler und großflächige Erdbewegungen zeugen davon, dass in Mögglingen mit Hochdruck an der Südumgehung gebaut wird. Davon überzeugte sich Verkehrsminister Winfried Hermann und bekannte sich zum vierspurigen Ausbau der B 29.
Thema des Vor-Ort-Termins war auch die prognostizierte Entlastung der Mögglinger Ortsmitte. Anstelle der für 2020 vorhergesagten 24 000 bis 31 000 Kraftfahrzeuge (davon 20 Prozent Schwerlastverkehr) reduziert sich die Belastung in Mögglingen durch die Umgehung auf täglich zwischen 5000 und 9000 Autos; der Schwerlastverkehr-Anteil soll dann nur noch sieben Prozent betragen.
Damit – so betonen das Landesverkehrsministerium und das Regierungspräsidium unisono – werden Möglichkeiten für eine innerörtliche Umgestaltung geschaffen – auch im Hinblick auf die interkommunale Remstalgartenschau 2019. „Für Mögglingen ist dies ein ganz wichtiger Schritt. Deshalb sind wir über den Bau der Südumgehung sehr glücklich“, kommentierte Bürgermeister Adrian Schlenker die Bauarbeiten. Obschon ihm natürlich bewusst sei, dass die Verlagerung der Straße an den südlichen Ortsrand zu einer gewissen Erhöhung des Geräuschpegels in den dortigen Wohngebieten führen wird. Es gebe aber keine andere Möglichkeit, um den Durchgangsverkehr aus der Ortsmitte heraus zu halten.
Sein Bürgermeister-Kollege aus der Nachbargemeinde Essingen zeigte sich sehr zufrieden, dass schon im Herbst die Vorabmaßnahmen für einen vierspurigen Ausbau der B 29 bis Aalen durchgeführt werden und die Bauarbeiten im Frühjahr 2018 beginnen können. „Der Bereich des Essinger Bahnhofs ist ein neuralgischer Punkt“, erinnerte Hofer daran, dass es an der dortigen Ampelanlage tagtäglich zu langen Staus komme. Flankierend sei der Zweckverband für das Gewerbegebiet schon dabei, Rampen als Zufahrtsmöglichkeit zu schaffen.
Im Hinblick auf die Bedeutung der B 29 als wichtige Ost-West-Achse im Ländle und als lebensnotwendige Verkehrsader für die Wirtschaft in Ostwürttemberg zeigte sich auch Landrat Klaus Pavel sehr zufrieden darüber, dass der vierspurige Ausbau nahtlos weitergeht. Die Notwendigkeit des Bundesstraßenausbaus im Remstal zog auch Winfried Hermann (Grüne) nicht in Zweifel. Gleichwohl freute sich der Minister als erklärter Protagonist des ÖPNV und des Radfahrens darüber, dass parallel zur B 29 ein durchgängiger Fahrradweg im Remstal angelegt wird.
Ingenieurbüro plant schon die Etappe Gmünd-Mögglingen
Norbert Barthle repräsentierte als CDU-Wahlkreisabgeordneter und vor allem als parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium vor Ort die Bundesregierung. Er zeigte sich überzeugt, dass die Mehrkosten in Berlin genehmigt werden. Barthle machte aber auch deutlich, dass nun dem Bereich zwischen dem Gmünder Tunnel und der Mögglinger Südumgehung Aufmerksamkeit zuteil werden müsse, damit der Verkehr zwischen Gmünd und Aalen nicht durch ein Nadelöhr behindert wird. „Es wurde bereits ein renommiertes Ingenieurbüro damit beauftragt, den vierspurigen Ausbau in diesem Bereich in einem Stück zu planen“, so der Politiker, der in diesem Zusammenhang allerdings nicht verhehlen wollte, dass es auf dieser Etappe zwei kritische Punkte gebe. Der eine betreffe den Bereich zwischen dem Ende des Gmünder Tunnels und dem Benzfeld in Hussenhofen; der andere Knackpunkt sei sdie Ortsdurchfahrt von Böbingen. „Ich habe erst vor wenigen Tagen die Bürger von Böbingen vor Ort darauf hingewiesen, dass ein langer Tunnel durch Böbingen wohl nicht sehr wahrscheinlich ist“, räumte Barthle ein. Dies liege nicht zuletzt am immensen Aufwand und den Grundwasserproblemen beim dafür nötigen Unterqueren der Rems. Man werde für Böbingen andere Lösungen finden.
Das Augenmerk wurde beim Besuch der Baustelle zudem auf den Bauzeitenplan gerichtet – sprich auf jenen Tag, an dem die Südumgehung für den Verkehr freigegeben werden kann. „Unser Ziel ist die Fertigstellung bis zum Beginn der Remstalgartenschau im Mai 2019. Das ist ein sportlicher Zeitplan, aber es ist zu schaffen – sofern es keine unvorhergesehen Probleme gibt“, stellte Bauleiter Markus Fürstenberger in Aussicht. „Wir drängen darauf, dass die Personalkapazitäten auf dieses Projekt konzentriert werden“, verdeutlichte auch Staatssekretär Barthle, wie wichtig die rechtzeitige Fertigstellung ist.