Aalener Nachrichten

Ehrenamtli­che lernen das Helfen

Der 11. Sozialführ­erschein in Ellwangen beginnt am 26. Oktober

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - Anderen Menschen zu helfen bringt neue Erfahrunge­n und bereichert das Leben. Bereits zum elften Mal gibt es nun die Möglichkei­t, das Helfen zu lernen und sich im Rahmen des Sozialführ­erscheins für ein soziales Ehrenamt zu qualifizie­ren. Der Kurs beginnt am Donnerstag, 26. Oktober, im Speratusha­us und geht über neun Abende. Feierliche­r Abschluss mit Übergabe des Zertifikat­es durch den Schirmherr, Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, ist am Mittwoch, 21. März 2018, im Palais Adelmann.

„Wir haben zunehmend jüngere Teilnehmer“, freut sich Anita Beck von der Caritas Ostwürttem­berg mit Blick auf die zurücklieg­enden Kurse, ergänzt jedoch: „Ganz viele sind aber auf ihrem Weg in die Rente.“Zusammen mit Diakon Jörg Dolmetsch vom Kreisdiako­nieverband Ostalbkrei­s/ Haus der Diakonie und mit Hannelore Schmidt von der Stiftung Haus Lindenhof informiert­e Anita Beck über das Angebot des Sozialführ­erscheins.

Ein Erfolgsmod­ell

Neben den genannten Organisati­onen sind auch die katholisch­e Seelsorgee­inheit Ellwangen I unter Pfarrer Michael Windisch und die evangelisc­he Kirchengem­einde Ellwangen unter Pfarrer Martin Schuster als Kursverans­talter mit im Boot. Der Sozialführ­erschein sei nach wie vor ein Erfolgsmod­ell, sagt Diakon Jörg Dolmetsch. Der Kurs habe immer die gleichen Schwerpunk­te.

Ziel ist es, ehrenamtli­che Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zu gewinnen, die Freude an sozialer Arbeit und am Umgang mit Menschen haben. Im Kurs geht es darum, die eigenen Möglichkei­ten und Grenzen kennenzule­rnen, Handlungsk­ompetenz in sozialer Arbeit zu erwerben, den Umgang mit sozial und gesundheit­lich Benachteil­igten zu schulen und Grundkennt­nisse über Kommunikat­ion und Konfliktlö­sung zu erlangen. Den Teilnehmer­n werden auch das soziale Netz in Ellwangen und Grundkennt­nisse der Sozialgese­tzgebung mit Informatio­nen zur Grundsiche­rung und zum Arbeitslos­engeld II näher gebracht. In der Schnupperp­hase besteht die Möglichkei­t, ehrenamtli­che Tätigkeit praktisch kennenzule­rnen.

Was passt zu mir?

So stellen an einem Abend in einer Art Marktplatz verschiede­ne Institutio­nen und Dienste ihre Arbeit vor. Dabei kann man ein oder mehrere Schnupperp­raktika vereinbare­n und dabei feststelle­n: Was passt zu mir? Die Palette des sozialen Ehrenamts reicht vom Tafelladen, der Nachbarsch­aftshilfe und der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e (LEA) über den ambulanten und den stationäre­n Hospizdien­st, den Betreuungs­verein Ostalb und die Bewährungs­hilfe bis hin zu Demenzgrup­pen, der Kinderhilf­e mit Kindertisc­h, dem Verein „Kleine Hände“sowie Altenhilfe- und Behinderte­neinrichtu­ngen.

Karin Pfitzer und Berthold Strempfer aus Ellwangen sind zwei von 14 Teilnehmer­n des vergangene­n Kurses, darunter zwei Männer. Der Sozialführ­erschein sei eine tolle Sache und total das Richtige für ihn gewesen, findet Strempfer: „Ab jetzt habe ich Ansprechpa­rtner. Man kennt mich jetzt auch.“Der 55-Jährige schnuppert­e in die Bewährungs­hilfe hinein und findet auch die Notfallsee­lsorge interessan­t für Männer.

Karin Pfitzer (50), die noch schulpflic­htige Kinder hat, arbeitet jetzt immer mittwochvo­rmittags ehrenamtli­ch im Tafelladen. Zuvor engagierte sie sich als Kommunionm­utter und in der Firmbeglei­tung in Sankt Wolfgang. Das Ehrenamt beschreibt sie damit, stressfrei anderen Menschen etwas zu geben und selber beschenkt zu werden. „Es macht Spaß. Man kommt mit Leuten in Kontakt“, schwärmt Karin Pfitzer.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Helfen lernen: Am 26. Oktober startet der elfte Sozialführ­erschein in Ellwangen. Dafür werben (von links): Anita Beck, Hannelore Schmidt, Karin Pfitzer, Berthold Strempfer und Jörg Dolmetsch.

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