„Winnetous Schwestern“setzen sich durch
15 Teams gehen beim 3. Sauzuberrennen am Neulermer Grießweiher an den Start
NEULER – 15 Teams haben am Samstag am 3. Sauzuberrennen der Neuzeit am und im Grießweiher in Neuler teilgenommen. Bei diesem lustigen Wettkampf gilt es, mit einem Sauzuber schnellstmöglich das Gewässer zu überqueren. Ein Sauzuber ist ein Holztrog, der früher bei Hausschlachtungen zum Brühen der Schweine verwendet wurde. Ausgerichtet wurde das Spektakel von der Bauwagengruppe „Bauwagen des Todes“.
Die Teams kommen alle aus Neuler und tragen originelle Namen wie „Popo Club“, „(T)Raumschiff“, „Baywatch“, „Scheißegal“, „Freagles“, „U 96 – Geht eh unter“, „Bob Deutschland 1“und „Hellraisers Bierexers“. Die Männer dominieren. Die einzige Frauenmannschaft, „Fit for Spirit“, stellen Linda Mack und Nicole Schüll. Die Teilnehmer sind meist fantasievoll und kreativ kostümiert. Die Zuber mit den Paddeln stehen am Ufer des Grießweihers. Die meisten Holztröge sind knapp zwei Meter lang. Das Team „Winnetous Schwestern“(im rosa T-Shirt, mit schwarzen Zöpfen und gelben und roten Federn auf dem Kopf) hingegen hat einen XXL-Zuber mit einer Länge von etwa vier Metern.
Vor dem Start wird noch geflachst. „Fahret ihr mit dr Matratz?“, werden zwei junge Männer gefragt, die die weiche Unterlage in ihren Zuber tragen, um ihre Knie zu schonen. „Überladet ihn fei net, net dass er glei ondergeht!“, werden sie ermahnt. Andere werden vor Schlangen im See gewarnt. „Auf die Zuber! - Fertig!“, heißt dann das Kommando. Dann ertönt die Tröte. Gestartet wird in drei Gruppen im Le-MansStart, das heißt die jeweils zwei Ruderer der einzelnen Zuber starten im Stehen, während ihr Zuber im Uferbereich startklar im Wasser steht.
Eisbären gehen mit ihrem Trog baden
Dabei ist es gar nicht so einfach, sich im wackeligen Holzzuber über dem Wasser zu halten und die richtige Balance zu finden. „Hopp! Hopp! Hopp!“feuern die vielen Schaulustigen die Teams an. Jan Fischer und Simon Ott vom Team „Eisbären“kämpfen schon nach wenigen Metern um das nackte Überleben. Ihr Trog füllt sich mit Wasser und versinkt. In ihrem Eisbärenkostüm retten sich die beiden schwimmend ans gegenüberliegende Ufer.
Auf der anderen Uferseite wartet auf die Zuberfahrer ein Getränk, das Lukas Finkbeiner von der Bauwagengruppe bereithält. Die meisten entscheiden sich für ein Helles oder ein Pils, denn das ist schneller getrunken als 0,4 Liter Weinschorle. Dann heißt es, schleunigst den Rückweg anzutreten. Einer der „Eisbären“schwimmt ohne Kostüm zurück, der andere wählt den Landweg. Beim Sauzuberrennen komme es auf das Losglück, die Koordination beim Einstieg („dass man nicht absäuft“) und auf die Kondition an, meinen Sebastian Schips und Klaus Vaas vom Team „Bau AG I“(römisch eins).
Die Teams „Winnetous Schwestern“(bereits Gruppensieger und die Ersten im Halbfinale), „Bau AG 1“(arabisch eins), „Popo Club“, „80er Team“und „Speckdaggl“qualifizieren sich für das Finale. Im spannenden Endkampf haben „Winnetous Schwestern“(Jochen Heinzmann und Markus Merz), beide zum ersten Mal dabei, äußerst knapp die Nase vorn. Aus Gründen der Chancengleichheit, wegen ihres überlangen Zubers, mussten die beiden für das Finale über den Weiher „Zusatzgepäck“aufnehmen: ihre Kinder Robin Merz und Robin und Sarah Heinzmann. Auf dem zweiten Platz landet das „80er Team“(Matthias Reeb und Markus Bieg), auf Platz drei die Mannschaft „Speckdaggl“(Lukas Rupp und Alexander Vesel).
Baywatch-Team gewinnt Kostümwertung
Der Moderator des Sauzuberrennens, Rainer Schreckenhöfer, und Simon Rupp, beide vom „Bauwagen des Todes“, nehmen die Siegerehrung vor. „Winnetous Schwestern“freuen sich über den gewonnenen Wanderpokal. „Das Sauzuberrennen ist wirklich anstrengend, aber es ist den Aufwand wert“, sagt Jochen Heinzmann, noch nass von der Sektdusche.
Die Kostümwertung hingegen gewinnen Marius Fritz und Rainer Raab vom Team „Baywatch“.