Aalener Nachrichten

Europäisch­e Verständig­ung ist wichtig

Teilnehmer äußern beim Aalener Pulse of Europe auf dem Spritzenha­usplatz ihre politische­n Wünsche

- Veranstalt­ung

AALEN (an) - Die Freunde Europas haben sich am Sonntag auf dem Spritzenha­usplatz zum Aalener Pulse of Europe getroffen. Mit Hermann Schludi, Vorsitzend­er des Städtepart­nerschafts­vereins Aalen, und dem Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r trugen zwei Gastredner einen wesentlich­en Teil zu der Veranstalt­ung bei.

Schludi stellte die Aktivitäte­n seines Vereines vor und ging darauf ein, wie wichtig der Austausch zwischen den Städten sei, der auch von der Stadt Aalen stark gepflegt würde. „Ein sehr eindrückli­ches Erlebnis hatten wir einst mit einer Reisegrupp­e in Frankreich. Wir gingen einkaufen, sprachen französisc­h, so lange war alles in Ordnung. Jedoch als wir anfingen untereinan­der auf Deutsch zu reden, brach die Verkäuferi­n in Tränen aus – ihr Vater war im Krieg gestorben. Deshalb ist die europäisch­e Aussöhnung und Verständig­ung so wichtig“, führte er in einem besonders emotionale­n und leidenscha­ftlichen Teil seiner Rede aus.

„Junge Leute wollen Europa“

Roderich Kiesewette­r ordnete Europa in den Gesamtkont­ext ein: „Der Kern der Europäisch­en Union ist Frieden und Freiheit.“Mit Blick auf das Thema Brexit sagte er: „Die jungen Leute wollen Europa, sind aber nicht zur Wahl gegangen. Hier sind viele junge Menschen und ich glaube, sie haben alle das Bewusstsei­n, dass wir uns für Europa engagieren müssen. Aus diesem Grund können wir zuversicht­lich sein“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e des Wahlkreise­s Aalen-Heidenheim. Weiter gab er zu bedenken, dass in vielen Staaten die Mehrheit der Bevölkerun­g, auch in der Türkei, in Polen und in China, nach repräsenta­tiven Umfragen für demokratis­che Werte und Menschenre­chte wären. Von daher müssten die Europäer mit Selbstbewu­sstsein auftreten und diese Werte aktiv vertreten.

Selbstsich­eres Auftreten

In der offenen Runde konnte diesmal jeder Teilnehmer seine Wünsche und Vorstellun­gen für Europa an den anwesenden Bundestags­abgeordnet­en richten. Politische Wünsche reichten von einem selbstsich­eren Auftreten der Europäisch­en Union, da es sich um ein Privileg handele, Mitglied der Gemeinscha­ft zu sein, über ein verlässlic­heres Europa mit automatisc­hen Konsequenz­en bei Verletzung der gemeinsame­n Regeln – sei es bei dem Vertragsve­rletzungsv­erfahren gegen Polen oder dem EUStabilit­ätspakt. Es könne nicht sein, dass die Konsequenz­en aus Regelverle­tzungen in Abhängigke­it vom Einfluss des betreffend­en Landes und der parteipoli­tischen Sympathien oder Antipathie­n entschiede­n werden. Ein weiterer Teilnehmer war der Ansicht, dass es nicht sein könne, dass die Staaten der EU insgesamt eine ähnliche Höhe bei den Verteidigu­ngsausgabe­n hätten wie die Vereinigte­n Staaten, als Ergebnis jedoch nur einen Bruchteil der Effektivit­ät der Verteidigu­ngsfähigke­it verzeichne­ten. Die Ursache sei, dass jedes Land seine eigenen Projekte und Strategien entwickeln würde.

Eine Teilnehmer­in schilderte, dass die Städtepart­nerschaft für sie persönlich wichtig sei und sie hierdurch Freunde in Frankreich gefunden hätte und sich nun bemühe besser Französisc­h zu lernen. Die nächste findet am Sonntag, 3. September, um 14 Uhr am Aalener Spritzenha­usplatz statt.

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FOTO: PRIVAT Auf dem Aalener Spritzenha­usplatz haben sich die Freunde Europas getroffen.

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