Aalener Nachrichten

Bürgerbete­iligung als Chance begreifen

-

Zur „Öffnung der Schätteret­rasse für Radfahrer“hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Der „Runde Tisch“in Unterkoche­n war – wenn man so will – das fast zwangsläuf­ige Resultat befremdlic­her Kommunalpo­litik zu einem höchst brisanten lokalen Thema, ohne jegliche Bürgerbete­iligung.

Die unrühmlich­e Vorgeschic­hte (unter anderem der in nicht öffentlich­er Sitzung gefasste Grundsatzb­eschluss vom Dezember 2015) ist hinlänglic­h bekannt. Aktuell stellt sich die Lage folgenderm­aßen dar: Der Ortschafts­rat Unterkoche­n hat sich am 24. April 2017 gegen die Trassenöff­nung ausgesproc­hen. Herrn Rentschler­s gegenläufi­ger Antrag vom 10. Mai wäre damit im „Technische­n Ausschuss“nicht mehr vermittelb­ar gewesen und wurde deshalb von der Tagesordnu­ng genommen. Ein „Runder Tisch“wurde ausgerufen, der dann am 24. Juli 2017 „halböffent­lich“mit einer halben „Hundertsch­aft“Teilnehmer tagte. Die Presse erhielt Einlass. Interessie­rte Bürger hatten keinen Zutritt. Vielleicht das vom OB angedrohte „Nachspiel“zur Unterkoche­ner Ratssitzun­g vom April? Mehr Öl ins Feuer gießen geht kaum. Bürgernahe Politik sieht jedenfalls anders aus.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Bürgerforu­m gewesen, das der Städtetag bei vergleichb­aren Sachverhal­ten empfiehlt.

Im OB Wahlkampf 2013 erklärte Rentschler engagiert: Dass mit einem engagierte­n Oberbürger­meister alles von allein laufe ist falsch. Vielmehr gehe es um demokratis­che Prinzipien „Diskussion­en zulassen und Alternativ­en abwägen“. Hier wäre es vonnöten gewesen. Passiert ist es nicht.

Es ist kein Geheimnis, OB Rentschler möchte die Trassenöff­nung. Das Bündnis 90/Die Grünen sowie die CDU sind in gleicher Richtung bereits öffentlich unterwegs. Und die SPD ist berechenba­r. Der „Runde Tisch“eventuell nur Fassade mit Alibifunkt­ion? Ich mag´s nicht glauben.

Zur Aussprache selbst kann ich nichts sagen, da ich nicht rein durfte. Nur so viel. Bürger sind Multiplika­toren, und alles was ihnen vorenthalt­en wird, schürt Spekulatio­nen, und das auf breiter Front. Ob der „Bürgerauss­chluss“der Sache diente, bezweifle ich. Günter Kallis, Aalen

Newspapers in German

Newspapers from Germany