VfR-Profis lassen Kinderaugen strahlen
Der Abschlusstag im „Faber und Köpf Fußballcamp“wartet nochmal mit Highlight auf
ESSINGEN - Nun ist der letzte Tag des „Faber und Köpf Fußballcamp“also mächtig ins Wasser gefallen. Von wegen! Dem Regen haben die 40 Kinder sowie die Campleiter Patrick Faber, Simon und Carina Köpf, Alisa Schnellinger und Christian Kreutter mit einem Programm getrotzt, dass das Strahlen in den Augen der Kinder noch einmal leuchtend werden ließ.
Alle waren gespannt auf den angekündigten Überraschungsgast. „Wir haben den Spannungsbogen tatsächlich so aufgebaut, dass die Kinder es fast nicht mehr aushalten konnten. Alle zwei Minuten hat eines gefragt, ob es nun klappt mit dem Gast und wer es denn nun sei“, sagt Faber schmunzelnd. Und dann, um Punkt 12 Uhr, war es endlich soweit. Ein Auto fuhr an der Essinger Schönbrunnenhalle, in die man den letzten Camptag ob des Wetters verlagert hatte, vor. Es stiegen zwei blonde Männer aus, die Kinder rätselten hinter den Scheiben schon eifrig, wer es denn sein könnte. Dann erkannten sie die VfR-Aalen-Profis Thorsten Schulz und Patrick Schorr, die vom Aalener Medienchef Sebastian Gehring begleitet wurden. Der Jubel war groß. Die Kinder durften alles Mögliche, was ihnen auf dem Herzen lag, fragen und die sympathische Profifußballer wussten auch nahezu auf alles eine Antwort. Im Endeffekt waren die Verantwortlichen gar nicht so unglücklich darüber, dass die Veranstaltung nach innen verlegt werden musste - so saßen die Kinder alle in Stuhlreihen und man hätte zwischenzeitlich die berühmte Stecknadel, die auf den Boden gefallen ist, hören können, so gespannt waren die Nachwuchskicker. Der TSV Essingen hatte Faber und Köpf bereits im Vorfeld angeboten, neben dem Rasen im Schönbrunnenstadion auch die Halle benutzen zu können - was sich schließlich sagt Thorsten Schulz auf die Frage, wie man Profi werden kann. ausgezahlt hatte. Die Fragen der Kleinen waren teilweise richtig durchdacht. Die Lehrer des Camps hatten im Vorfeld ganze Arbeit geleistet. „Wir haben gesagt, falls ein Profisportler kommen sollte, könnten sie sich ja schon einmal einige Fragen aufschreiben, damit sie auch nichts vergessen“, erklärte Carina Köpf augenzwinkernd. „Welche Verletzungen hattet ihr schon?“, „Welcher ist euer Lieblingsverein?“oder „Welche Tricks beherrscht ihr mit dem Ball?“waren einige der Fragen, denen sich die Profis stellen mussten. Aber eine Frage war es, die dann wohl jeden der Anwesenden brennend interessiert hatte, nicht umsonst nimmt man schließlich an einem Fußballcamp teil: „Wie wird man Profi?“Thorsten Schulz berichtete von seiner Anfangszeit. „Damals kam Werner Lorant (langjähriger Trainer von 1860 München, d. Red.) auf mich zu und sagte, dass das mit mir etwas werden könnte. Man muss einfach immer Gas geben und vielleicht auch mal einen Abend weniger mit den Freunden raus gehen. Allerdings braucht man auch großes Glück dazu und den richtigen Trainer am richtigen Ort.“
Man merkte Schulz an, dass er die Frage nicht das erste Mal beantworten musste. Weiter sagte er: „Wir sind hier etwa 50 Personen im Raum. Wenn es einer oder zwei von denen zum Profi schafft, wäre das schon viel. Wenn ihr es also nicht schaffen solltet, braucht ihr mit Sicherheit nicht traurig zu sein.“Besser hätten es die Pädagogen aus der Campleitung wohl auch nicht formulieren können. Sowohl bei Schorr als auch bei Schulz kam durch die Fragen der Kinder heraus, dass sie auch ohne das Profitum einen geeigneten Job gefunden hätten. Schulz hat eine Lehre als Bankkaufmann absolviert, Schorr sein Abitur gemacht. Unisono wiesen beide darauf hin, dass es, egal wie groß das Talent desjenigen sei, unabdingbar ist, die Schule vernünftig zu beenden und was Vernünftiges zu erlernen.
Lernen ist wichtig
„Man muss einfach immer Gas geben und vielleicht mal einen Abend weniger mit Freunden rausgehen“,
„Nimmt man beispielsweise die Profis in der 3. Liga: da kann nicht jeder nach der Karriere sagen, jetzt habe ich genug verdient, nun kann ich in Rente gehen. Das funktioniert vielleicht bei Vereinen wie bei Bayern München oder Borussia Dortmund. Die meisten Profis in der 3. Liga aber müssen hinterher wieder einer Arbeit nachgehen“, so Gehring.
Somit hat auch der letzte Tag im Camp wieder den pädagogischen Aspekt nicht vermissen lassen. Am Nachmittag waren die Eltern eingeladen, sich das Erlernte der kleinen Kicker beim WM-Abschlussturnier anzuschauen. Am Ende waren die Verantwortlichen erschöpft, aber glücklich. Der Spaß der Kinder motiviert alle Beteiligten zu einer Fortsetzung im Jahr 2018 - so viel steht fest.