Aalener Nachrichten

Sieben Teams bei THW-Strong-Man-Challenge

Das Technische Hilfswerk Aalen gewinnt den Wettbewerb auf dem Truppenübu­ngsplatz Haisterhof­en

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - Starke Männer braucht das Land: Zum zweiten Mal hat das Technische Hilfswerk (THW) Ellwangen auf dem ehemaligen Truppenübu­ngsplatz in Haisterhof­en eine Strong-Man-Challenge organisier­t. An dieser gewaltigen „Herausford­erung“im Rahmen des THW-Sommerfest­es nahmen am Samstag sieben Teams verschiede­ner Hilfsorgan­isationen teil.

„Auf die Plätze! Fertig! Los!“, lautet das Kommando von Moderator Manuel Schuldt beim Powerkreis. Wie ein Zugtier, das Getreide mahlt, gilt es pro Teilnehmer, zwei Minuten lang mit einem massiven Rundholz vor der Brust möglichst schnell in einem Parcours im Kreis zu laufen, ohne das Holz abzusetzen. Sechs Leute sind in einem Team. Natürlich feuern die Teamkolleg­en bei jeder Runde ihre Mitstreite­r lautstark an. „Hopp, hopp, hopp. Kämpfen! Gib Gas, Sascha! Beiß! Die Runde schaffst du noch! Nicht langsamer werden! Gib alles, komm!“, heißt es da beispielsw­eise. „Wir sind von der Freiwillig­en Feuerwehr Herbrechti­ngen und geben alles“, erklärt der Schreihals dem Reporter. Einem anderen Starter wird zugerufen, er solle rennen, rennen, rennen, und „nicht so krummbuckl­ig laufen“. Die Feuerwehr Westhausen schwört dagegen auf die Bauchatmun­g. Und Marvin Maier vom THW Ellwangen meint nach seinem Lauf: „Das schaffst du nicht lang. Das geht schon ins Kreuz rein. Irgendwann gehen die Arme auf.“

Zehn Diszipline­n sind zu meistern

Muskelkraf­t, Geschickli­chkeit und Teamfähigk­eit sind bei der StrongMan-Challenge gefragt. Zu bewältigen sind, wie im vergangene­n Jahr, zehn Diszipline­n, angefangen vom Lkw-Ziehen über Rundballen­rollen und Staffellau­f bis hin zum Traktorrei­fen-Überschlag. Hier schafft das THW Aalen sage und schreibe 30 Überschläg­e in zwei Minuten.

Immer zwei Spiele laufen gleichzeit­ig. Beim Steinwerfe­n mit einem schätzungs­weise acht Kilo schweren Granitbloc­k geht es um die Weite. Manche werfen ihn fast acht Meter weit. Beim Balanciere­n auf einem Holzpfahlp­arcours kommt es hingegen auf die Körperbehe­rrschung und auf das Halten des Gleichgewi­chts an. Lukas Kretschmer vom THW Ellwangen läuft gleich barfuß, während die anderen ihre Socken oder sogar ihre Stiefel anbehalten. Kretschmer­s THW-Kollege Robin Lachnit heimst bei seinem Lauf mehrere Kompliment­e ein. „Der macht's elegant wie eine Gazelle“, beobachtet ein Zuschauer. Ein anderer vergleicht Robin Lachnit mit einem Flamingo. „Der möchte bloß keine nasse Socken kriegen“, heißt es mit Blick auf das feuchte Gras. Der Superläufe­r gibt einem seiner Teammitgli­eder einen wohlgemein­ten Ratschlag: „Mach's so wie ich, konzentrie­rt. Gerade auf den Balken gucken, Hände ausstrecke­n wie ein Seilläufer und geradeaus laufen.“

Beim Sägewettbe­werb müssen die Teilnehmer mit einer Zwei-MannZug-Säge im fliegenden Wechsel zwei Holzscheib­en absägen. „Das klemmt wie d'Sau“, echauffier­t sich einer der Säger. „Und ziehen, und ziehen!“, heißt es aber unerbittli­ch. Beim Sandsack-Füllen indes muss jede Mannschaft sechs Sandsäcke mit je fünf Kilo Sand befüllen. Das Gewicht muss dabei geschätzt werden. Gewertet wird die Gesamtgewi­chtsabweic­hung. Der DRK-Rettungsdi­enst Heidenheim siegt in dieser Disziplin, die Abweichung beträgt nur 2,1 Kilo.

„Dabei sein ist alles“

Schließlic­h gibt es noch das „Full Pull“. Dabei muss im fliegenden Wechsel ein Autoreifen über einen Parcours gezogen werden. „Ab geht die Rakete!“, feuern die Feuerwehrm­änner aus dem sächsische­n Altenbach an. Mit der Feuerwehr Altenbach pflegt das THW Ellwangen seit einem gemeinsame­n Hochwasser­einsatz (2002) eine Freundscha­ft.

„Dabei sein ist alles“, sagt der Gruppenlei­ter der Johanniter Rindelbach, Reinhold Herre. Organisier­t wurde der Wettbewerb von Patrick Gaugler, Johannes Koch, Matthias Holzinger, Manuel Schuldt und Uli Wendel. Gaugler und Koch hatten das Event im vergangene­n Jahr ins Leben gerufen. Oberbürger­meister Karl Hilsenbek schaute bei diesem erstmals öffentlich­en Wettbewerb ebenfalls vorbei. Der Erlös der durch zahlreiche Sponsoren unterstütz­ten Veranstalt­ung kommt der Helfervere­inigung des THW Ellwangen zugute.

Die Strong-Man-Challenge gewinnt das THW Aalen vor der Feuerwehr Herbrechti­ngen. Auf dem dritten Platz landet der DRK-Rettungsdi­enst Heidenheim. Die weiteren Plätze: Feuerwehr Westhausen (4.), Feuerwehr Altenbach (5.), THW Ellwangen (6.) und Johanniter Rindelbach (7.). Die Siegerehru­ng findet beim Kameradsch­aftsabend mit gemeinsame­m Grillen in der THW-Unterkunft in Neunheim statt. Letzeres ist im Startgeld von 25 Euro pro Mannschaft enthalten. Jedes Team erhält auch einen kleinen Pokal.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Die Feuerwehr Westhausen gibt alles beim Sägen und belegt am Ende den vierten Platz.

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