Sieben Teams bei THW-Strong-Man-Challenge
Das Technische Hilfswerk Aalen gewinnt den Wettbewerb auf dem Truppenübungsplatz Haisterhofen
ELLWANGEN - Starke Männer braucht das Land: Zum zweiten Mal hat das Technische Hilfswerk (THW) Ellwangen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Haisterhofen eine Strong-Man-Challenge organisiert. An dieser gewaltigen „Herausforderung“im Rahmen des THW-Sommerfestes nahmen am Samstag sieben Teams verschiedener Hilfsorganisationen teil.
„Auf die Plätze! Fertig! Los!“, lautet das Kommando von Moderator Manuel Schuldt beim Powerkreis. Wie ein Zugtier, das Getreide mahlt, gilt es pro Teilnehmer, zwei Minuten lang mit einem massiven Rundholz vor der Brust möglichst schnell in einem Parcours im Kreis zu laufen, ohne das Holz abzusetzen. Sechs Leute sind in einem Team. Natürlich feuern die Teamkollegen bei jeder Runde ihre Mitstreiter lautstark an. „Hopp, hopp, hopp. Kämpfen! Gib Gas, Sascha! Beiß! Die Runde schaffst du noch! Nicht langsamer werden! Gib alles, komm!“, heißt es da beispielsweise. „Wir sind von der Freiwilligen Feuerwehr Herbrechtingen und geben alles“, erklärt der Schreihals dem Reporter. Einem anderen Starter wird zugerufen, er solle rennen, rennen, rennen, und „nicht so krummbucklig laufen“. Die Feuerwehr Westhausen schwört dagegen auf die Bauchatmung. Und Marvin Maier vom THW Ellwangen meint nach seinem Lauf: „Das schaffst du nicht lang. Das geht schon ins Kreuz rein. Irgendwann gehen die Arme auf.“
Zehn Disziplinen sind zu meistern
Muskelkraft, Geschicklichkeit und Teamfähigkeit sind bei der StrongMan-Challenge gefragt. Zu bewältigen sind, wie im vergangenen Jahr, zehn Disziplinen, angefangen vom Lkw-Ziehen über Rundballenrollen und Staffellauf bis hin zum Traktorreifen-Überschlag. Hier schafft das THW Aalen sage und schreibe 30 Überschläge in zwei Minuten.
Immer zwei Spiele laufen gleichzeitig. Beim Steinwerfen mit einem schätzungsweise acht Kilo schweren Granitblock geht es um die Weite. Manche werfen ihn fast acht Meter weit. Beim Balancieren auf einem Holzpfahlparcours kommt es hingegen auf die Körperbeherrschung und auf das Halten des Gleichgewichts an. Lukas Kretschmer vom THW Ellwangen läuft gleich barfuß, während die anderen ihre Socken oder sogar ihre Stiefel anbehalten. Kretschmers THW-Kollege Robin Lachnit heimst bei seinem Lauf mehrere Komplimente ein. „Der macht's elegant wie eine Gazelle“, beobachtet ein Zuschauer. Ein anderer vergleicht Robin Lachnit mit einem Flamingo. „Der möchte bloß keine nasse Socken kriegen“, heißt es mit Blick auf das feuchte Gras. Der Superläufer gibt einem seiner Teammitglieder einen wohlgemeinten Ratschlag: „Mach's so wie ich, konzentriert. Gerade auf den Balken gucken, Hände ausstrecken wie ein Seilläufer und geradeaus laufen.“
Beim Sägewettbewerb müssen die Teilnehmer mit einer Zwei-MannZug-Säge im fliegenden Wechsel zwei Holzscheiben absägen. „Das klemmt wie d'Sau“, echauffiert sich einer der Säger. „Und ziehen, und ziehen!“, heißt es aber unerbittlich. Beim Sandsack-Füllen indes muss jede Mannschaft sechs Sandsäcke mit je fünf Kilo Sand befüllen. Das Gewicht muss dabei geschätzt werden. Gewertet wird die Gesamtgewichtsabweichung. Der DRK-Rettungsdienst Heidenheim siegt in dieser Disziplin, die Abweichung beträgt nur 2,1 Kilo.
„Dabei sein ist alles“
Schließlich gibt es noch das „Full Pull“. Dabei muss im fliegenden Wechsel ein Autoreifen über einen Parcours gezogen werden. „Ab geht die Rakete!“, feuern die Feuerwehrmänner aus dem sächsischen Altenbach an. Mit der Feuerwehr Altenbach pflegt das THW Ellwangen seit einem gemeinsamen Hochwassereinsatz (2002) eine Freundschaft.
„Dabei sein ist alles“, sagt der Gruppenleiter der Johanniter Rindelbach, Reinhold Herre. Organisiert wurde der Wettbewerb von Patrick Gaugler, Johannes Koch, Matthias Holzinger, Manuel Schuldt und Uli Wendel. Gaugler und Koch hatten das Event im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Oberbürgermeister Karl Hilsenbek schaute bei diesem erstmals öffentlichen Wettbewerb ebenfalls vorbei. Der Erlös der durch zahlreiche Sponsoren unterstützten Veranstaltung kommt der Helfervereinigung des THW Ellwangen zugute.
Die Strong-Man-Challenge gewinnt das THW Aalen vor der Feuerwehr Herbrechtingen. Auf dem dritten Platz landet der DRK-Rettungsdienst Heidenheim. Die weiteren Plätze: Feuerwehr Westhausen (4.), Feuerwehr Altenbach (5.), THW Ellwangen (6.) und Johanniter Rindelbach (7.). Die Siegerehrung findet beim Kameradschaftsabend mit gemeinsamem Grillen in der THW-Unterkunft in Neunheim statt. Letzeres ist im Startgeld von 25 Euro pro Mannschaft enthalten. Jedes Team erhält auch einen kleinen Pokal.