Aalener Nachrichten

45 Minuten an der Sensation geschnuppe­rt

Sportfreun­de Dorfmerkin­gen unterliege­n RB Leipzig in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:5 (0:1)

- Von Timo Lämmerhirt Dorfmerkin­gen: Leipzig: Schiedsric­hter: Tore: Zuschauer: Besonderes Vorkommnis:

AALEN - Auf dieses Spiel haben wohl nicht nur die Sportfreun­de Dorfmerkin­gen aus der Verbandsli­ga seit Wochen hingefiebe­rt. Die Mannschaft von Helmut Dietterle hat in der ersten Runde des DFB-Pokals den Deutschen Vizemeiste­r RB Leipzig empfangen. Mindestens das halbe Härtsfeld war in der Aalener Ostalb-Arena mit dabei, so dass am Ende satte 10 460 Zuschauer das Duell des Dorfklubs gegen den Champions-LeagueKand­idaten verfolgen konnten. Am Ende ist die Überraschu­ng ausgeblieb­en, die Leipziger erledigten ihre Hausaufgab­en nach einer Stolperhal­bzeit am Ende souverän und ziehen mit einem 5:0 (1:0) in die zweite Runde des Pokals ein. „Ich habe hier viele schöne Moment erlebt und deswegen war es mir auch wichtig, dass wir mit unserer Mannschaft die nächste Runde erreichen. Es war eine super Stimmung im Stadion und in der ersten Halbzeit haben wir dafür gesorgt, dass sie noch länger gut blieb, weil wir das zweite und dritte Tor nicht gemacht haben“, konstatier­te ein am Ende zufriedene­r Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl

Dietterle hatte vorher angekündig­t, die stärkste Mannschaft aufstellen zu wollen, für Nostalgie war keine Zeit, die Pokalsiege­r dürften auf keinen Bonus hoffen. So standen mit Carl Murphy und Marco Haller auch gleich zwei Neuzugänge in der Startelf, die beide auf eine Profilaufb­ahn zurückblic­ken können. Nach einer Minute und 30 Sekunden hatten die Dorfmerkin­ger kapiert, was auf sie zukommen würde. Leipzigs Timo Werner brach durch und verzog aus der Kurzdistan­z nur knapp. 70 Sekunden später war es Haller, der auf der anderen Seite plötzlich durch war, doch Naby Keita, für den ein Marktwert von rund 80 Millionen kolportier­t wird, klärte soeben noch zur Ecke. Im Sekundenta­kt ging es weiter. Nach weiteren 40 zog Marcel Sabitzer trocken vom Sechzehner ab und markierte damit das 1:0 für den großen Favoriten (4. Minute). Für einen Moment war es ziemlich still im Stadion, doch die Sportfreun­de brachen nicht etwa ein. Speziell in der Abwehr warfen sich die Mannen in schwarz und rot in jeden Ball.

Doch auf das Verteidige­n wollte sich de Dietterle-Elf nicht beschränke­n, vor allem Daniel Nietzer brachte die Leipziger häufiger in die Bredouille. Upamecano und Konrad Laimer wurden nach Fouls gegen den Dorfmerkin­ger Stürmer mit Gelb bestraft und danach von ihrem Trainer: Ralph Hasenhüttl brachte noch in der 40. Minute für Laimer den Waldstette­r Dominik Kaiser in die Partie, für Upamecano kam zur zweiten Hälfte Stefan Ilsanker. Naturgemäß drückte der Bundesligi­st weiter nach vorne, Dorfmerkin­gen aber hielt lange Stand. Als dann aber Youssuf Poulsen in den Strafraum eindrang, wusste sich Felix Gruber nur noch durch Zupfen am Trikot zu helfen, Schiedsric­hter Florian Badstübner zeigte folgericht­ig auf den Punkt (23.). Nationalst­ürmer Timo Werner schnappte sich den Ball, trat an und scheiterte an Sportfreun­de-Schlussman­n Christian Zech (25.). Spätestens jetzt war das Stadion wieder da, bejubelte den Härtsfelde­r Schlussman­n.

Auf der anderen Seite musste sich Leipzigs Schlussman­n Peter Gulacsi sagt Ralph Hasenhüttl zur ersten Halbzeit. bei einem Freistoß von Haller mächtig strecken (30.). Fünf Minuten später brach wieder Nietzer durch, aber Upamecano reparierte seinen eigenen Fehler wieder. Zech hat sich auch nochmal auszeichne­n dürfen: einen Schuss von Sabitzer klärte er zur Ecke, einen weiteren SabitzerVe­rsuch im Strafraum blockten Murphy und Fabian Janik gemeinsam (42.).

Im Sekundenta­kt

Zum Bedauern der Gastgeber ging es im zweiten Durchgang im Sekundenta­kt weiter: nach 66 zirkelte Sabitzer das Leder aus rund 20 Metern zum 2:0 in den Winkel. Auf der anderen Seite wurde ein Haller-Versuch abgefälsch­t, Gulasci war aber auf dem Posten (52.). Zwei Minuten später war Zech bei einem Versuch von Poulsen wach. Wieder zwei Minuten später aber erhöhte Werner auf 3:0. Da Gruber dann das Leder vor den Arm flog, zeigte Badstübner erneut auf den Punkt. Diesmal trat Poulsen an und versenkte zum 4:0 (59.). Jetzt war auch der letzte Optimist, der es mit den Amateuren gehalten hatte, ernüchtert. In der 65. Minute erhöhte Naby Keita auf 5:0, so dass es der Bundesligi­st in der Folge etwas ruhiger angehen lassen konnte.

Als im Rund der Ostalb-Arena alle verstanden hatten, dass die große Sensation ausbleiben würde, ist auch die Freude über dieses Ereignis als solches zurückgeko­mmen. Wechselges­änge hallten durch das Stadion und sogar die Laola-Welle wurde angestimmt. Dietterle: „Wir haben dazu beigetrage­n, dass es ein Fußballfes­t wurde und das war unser Ziel. Wenn wir hier nicht kompakt gestanden hätten, hätten wir ein Tor nach dem anderen bekommen, weil Leipzig uns wirklich ernst genommen hat.“

„In der ersten Halbzeit haben wir dafür gesorgt, dass sie noch länger gut blieb, weil wir das zweite und dritte Tor nicht gemacht haben“,

Zech - Gruber, Schiele (82. Kurz), Janik, Murphy Brenner, Weißenberg­er - Haller, Vesel (14. Scherer) - Nietzer (74. Hasenmaier), Weiß. - Trainer: Dietterle

Gulacsi - Klosterman­n, Upamecano (46. Ilsanker), Orban, Halstenber­g - Laimer (41. Kaiser), Keita - Sabitzer (69. Burke), Bruma - Poulsen, Timo Werner. Trainer: Hasenhüttl

Florian Badstübner (Windsbach).

0:1 Sabitzer (4.), 0:2 Sabitzer (47.), 0:3 Timo Werner (56.), 0:4 Poulsen (59.), 0:5 Keita (65.).

10 460.

Zech hält Foulelfmet­er von Timo Werner (25.).

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FOTOS: PETER SCHLIPF Erhobenen Hauptes haben die Sportfreun­de Dorfmerkin­gen die Ostalb-Arena nach dem 0:5 gegen RB Leipzig wieder verlassen können.

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