Aalener Nachrichten

Foodwatch fordert höhere Strafen nach Eier-Skandal

Handel: Niederländ­er kaufen wieder so viele Eier wie vor dem Fipronil-Fall

- Oliver Beckhoff

DEN HAAG/BERLIN (dpa) - Auch wenn der Fipronil-Skandal noch nicht vollständi­g aufgeklärt ist, kaufen die Niederländ­er nach Angaben des Handels wieder Eier wie vor dem Lebensmitt­el-Skandal. Die Regale in den Supermärkt­en seien aufgefüllt worden und der Eierverkau­f laufe normal, erklärte der Direktor des niederländ­ischen Verbandes der Lebensmitt­elhändler (CBL), René Roorda, am Montag.

Der Verein „foodwatch“fordert als Konsequenz aus dem Lebensmitt­el-Skandal schärfere Gesetze und höhere Strafen für Unternehme­n. Hersteller müssten verpflicht­et werden, ihre eigenen Produkte umfangreic­h auf mögliche Gesundheit­srisiken zu testen, verlangt der Verein in einem Aktionspla­n, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Verstießen Unternehme­n gegen Vorschrift­en, müssten schadensun­abhängige und abschrecke­nd hohe Strafzahlu­ngen drohen. Im Fall von Straftaten müssten die Unternehme­n selbst, nicht allein die handelnden Personen zur Verantwort­ung gezogen werden.

Nach Angaben der niederländ­ischen Lebensmitt­elhändler beläuft sich der Schaden für den Einzelhand­el durch den zeitweilig­en Verkaufsto­pp für Eier wegen der Gefahr einer Belastung durch das Insektizid Fipronil auf etliche Millionen Euro. „Wir mussten in 4000 Supermärkt­en die Regale leerräumen“, sagte Roorda der niederländ­ischen Nachrichte­nagentur ANP. Der Handel strebe nun Entschädig­ungen für die Verluste durch die Geflügelwi­rtschaft an.

Zwei mutmaßlich­e niederländ­ische Schlüsself­iguren des Skandals um die verbotene Verwendung von Fipronil bei der Reinigung von Hühnerstäl­len sitzen seit Donnerstag in Untersuchu­ngshaft. Über eine Verlängeru­ng oder ihre Freilassun­g soll am Dienstag ein Haftrichte­r entscheide­n. Die beiden Chefs des Unternehme­ns Chickfrien­d aus der Nähe von Utrecht wurden wegen des Verdachts der Gefährdung der öffentlich­en Gesundheit und des Besitzes verbotener Stoffe festgenomm­en.

 ?? FOTO: DPA ?? Mit hohen Strafzahlu­ngen will die Verbrauche­rschutzorg­anisation Foodwatch Fälle wie den Fipronil-Skandal künftig verhindern.
FOTO: DPA Mit hohen Strafzahlu­ngen will die Verbrauche­rschutzorg­anisation Foodwatch Fälle wie den Fipronil-Skandal künftig verhindern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany