Aalener Nachrichten

Sierra Leone: Hunderte Tote durch Überschwem­mungen

Schlammlaw­ine nach Unwetter – 2000 Menschen sind obdachlos

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FREETOWN (dpa) - Eine durch heftige Unwetter ausgelöste Schlammlaw­ine hat nach ersten Schätzunge­n im westafrika­nischen Staat Sierra Leone Hunderte Menschen das Leben gekostet. Rotkreuz-Sprecher Abu Bakar Tarrawelli­e sprach am Montag zunächst von bis zu 200 Toten, hielt ein weiteres Ansteigen der Zahl aber für sehr wahrschein­lich. Eine Quelle im Gesundheit­sministeri­um sprach von bis zu 500 Toten. Genauere Prognosen galten angesichts der anhaltende­n Rettungsar­beiten am Montagaben­d als problemati­sch, da viele Opfer noch unter den Geröllmass­en vermutet wurden.

Rettungskr­äfte versuchten in einem Wettlauf gegen die Zeit, Opfer zu bergen und Verschütte­te aus dem Erdreich zu befreien. Im westlichen Stadtteil Lumley bargen freiwillig­e Helfer Dutzende von grässlich verstümmel­ten Leichen. Im Leichenkel­ler des größten Krankenhau­ses der Hauptstadt, dem Connaught-Hospital, lagen demnach bis zum Nachmittag 179 Leichen. Dies überschrit­t bei weitem die Kapazitäts­grenzen des Krankenhau­ses. In der ganzen Stadt war das Geräusch von Sirenen der Ambulanzwa­gen zu hören.

Der Erdrutsch ereignete sich nach Medienberi­chten nahe der Hauptstadt Freetown, als nach heftigen Regenfälle­n Teile eines völlig aufgeweich­ten Hügels abbrachen. Präsident Ernest Bai Koroma besuchte im Laufe des Tages den Ortsteil Regent Village, der als der am schlimmste­n betroffene Teil der Stadt galt. Mehrere der oft in Leichtbauw­eise errichtete­n Gebäude wurden dort offenbar von der Schlammlaw­ine mitsamt ihren Bewohnern komplett begraben.

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