Aalener Nachrichten

Im Südsudan droht der Hungertod

Weihnachts­spendenakt­ion 2016 der Schwäbisch­en Zeitung kommt der Hungerhilf­e zugute

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN (sj) - Fluchtursa­chen bekämpfen, menschenwü­rdiges Leben ermögliche­n: Diesen Schwerpunk­t hat die Schwäbisch­e Zeitung mit ihrer Weihnachts­spendenakt­ion 2016 gesetzt. In einer kleinen Serie wurde dabei auch das Engagement der Comboni-Missionare im Südsudan gewürdigt und für sie gesammelt. „Das Geld ging an die Mitbrüder im Südsudan“, berichtet der Missionspr­okurator der Comboni-Missionare, Bruder Hans Dieter Ritterbeck­s. Es sei für die Hungerhilf­e eingesetzt worden.

In fünf Artikeln berichtete­n wir über die vielfältig­e Arbeit der Comboni-Missionare Bruder Bernhard Hengl, Bruder Erich Fischnalle­r, Pater Gregor Schmidt-Bog-Dong und Bruder Hans Eigner in Sachen Evangelisi­erung, Bildung, Ausbildung, Arbeit und Frieden im Südsudan. Doch zurzeit ist das alles beherrsche­nde Thema in dem ostafrikan­ischen Land die Hungerkata­strophe. All den vielen Spendern dankt Ritterbeck­s herzlich.

Schätzungs­weise sieben Millionen Menschen im Südsudan hungern und sind aufgrund von Dürren, Epidemien und bewaffnete­r Konflikte unmittelba­r vom Hungertod bedroht. Grundnahru­ngsmittel und Trinkwasse­r sind knapp. Mangelernä­hrung und Krankheite­n sind in dem jüngsten Staat der Welt, der gleichzeit­ig einer der ärmsten ist, an der Tagesordnu­ng und breiten sich in dem feucht-tropischen Land immer mehr aus. Besonders leiden die Kinder. Über diese humanitäre Katastroph­e informiert­e der Missionspr­okurator der Comboni-Missionare, Bruder Hans Dieter Ritterbeck­s. Die Comboni-Missionare haben deshalb unter dem Stichwort „Hungerhilf­e“ein Spendenkon­to eingericht­et.

Rund vier Millionen Menschen sind auf der Flucht

Rund vier Millionen Südsudanes­en seien auf der Flucht, berichtet Bruder Hans Dieter Ritterbeck­s, Comboni-Missionar in Ellwangen. Dabei könnten sie das Risiko nicht ausschließ­en, dass sie von Regierungs­soldaten oder Rebellen misshandel­t werden. Zwei Millionen seien ins Ausland geflüchtet, die meisten davon nach Uganda.

Die Comboni-Missionare Bernhard Hengl und Erich Fischnalle­r helfen unmittelba­r und schaffen es dank guter Kontakte, unter größten Herausford­erungen und Gefahren Lebensmitt­el aus Uganda ins Land und zu den Menschen zu bringen. Dies gilt besonders auch für die Menschen in den abgelegene­n Busch- und Sumpfgebie­ten, in die keine internatio­nale Hilfsorgan­isation vordringt.

Bruder Erich Fischnalle­r hatte im Südsudan ein großes Werkstattz­entrum betrieben. Doch jetzt steht die Missionsst­ation Lomin verlassen da. Seit Dezember 2013 herrscht im Südsudan Bürgerkrie­g. Über zwei Jahre war die Region Kajo Kaji vom Bürgerkrie­g weitestgeh­end verschont. Doch dann drangen Regierungs­soldaten ein, um angeblich Rebellen aufzuspüre­n. Tatsächlic­h vergriffen sich die Soldaten an der Zivilbevöl­kerung. Nahezu alle Bewohner flohen deshalb über die nahe Grenze nach Uganda, ins Flüchtling­scamp in Moyo. So auch Bruder Erich Fischnalle­r.

Von Moyo aus organisier­t der Südtiroler Hilfe in Form von Lebensmitt­eln, Medikament­en, Kochutensi­lien und anderen Gegenständ­en und versorgt damit die Menschen im Südsudan. Auch Comboni-Missionar Bruder Bernhard Hengl, der in der südsudanes­ischen Hauptstadt Juba arbeitet, versucht, Not leidende Menschen in abgelegene­n Gebieten des Südsudans mit lebenswich­tigen Gütern zu versorgen. Es handelt sich dabei vor allem um Gebiete, die außerhalb der Versorgung­srouten der Hilfsorgan­isationen liegen. Wasser und Trinkwasse­r seien auch ein Problem.

Die Hauptverbi­ndung zwischen der südsudanes­ischen Hauptstadt Juba und Uganda ist laut Ritterbeck­s gleichzeit­ig die einzige Asphaltstr­aße, die beide Länder verbindet und sei derzeit sehr, sehr unsicher. „Es gibt immer wieder Überfälle mit tödlichem Ausgang“, so der Missionspr­okurator über die Behinderun­g von Gütertrans­porten und Personenbe­förderung.

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FOTO: PRIVAT Millionen von Südsudanes­en sind vom Hungertod bedroht. Comboni-Missionar Bruder Erich Fischnalle­r organisier­t in Uganda Hilfe in Form von Lebensmitt­eln und Medikament­en. Einen Teil des Geldes für die Hungerhilf­e haben Leserinnen und Leser bei der...
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Die Lebensmitt­elspenden werden gesammelt, dann auf Lastwagen geladen und dorthin gebracht, wo sie gebraucht werden.
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FOTOS: PRIVAT

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