Aalener Nachrichten

Blüte der Montbretie hält bis Oktober

Die ausdauernd­e Knollenpfl­anze braucht nährstoffr­eichen Boden im Halbschatt­en

- Von Dorothée Waechter

BORKEN (dpa) - Die Sommerblum­en stehen jetzt in voller Blüte. Eine Pflanze wird diese Pracht über den Hochsommer bis in den Herbst hinein bewahren: Die Montbretie erblüht lange in warmen Orange- und Rottönen. Ihr botanische­r Name ist Crocosmia.

„Es handelt sich um Knollenpfl­anzen“, erläutert André Stade, Staudengär­tner und GartenbauT­echniker aus Borken (NordrheinW­estfalen). Aus den Knollen entwickeln sich schwertähn­liche Blätter, die straff aufrecht wachsen. Dazwischen bilden sich die drahtigen Stiele, die an der Spitze eine oft leicht übergeneig­te Blütenrisp­e tragen. Die einzelnen Knospen des Schwertlil­iengewächs­es öffnen sich nacheinand­er – das ergibt die lange Blütezeit. Sie kann durchaus bis in den September anhalten, manchmal sogar bis in den Oktober.

Der Standort sollte nicht ganz trocken sein, empfiehlt Stade. „Ideal ist für die Knollenpfl­anzen ein frischer, nährstoffr­eicher Boden.“Er hat die Erfahrung gemacht, dass Montbretie­n sich an einem halbschatt­igen Platz an einem Bachlauf zu einem sehr langlebige­n und beständige­n Horst entwickeln.

Die Knollen kommen entweder im Frühjahr oder im Herbst in die Erde. „Wer im Herbst pflanzt, sollte beachten, dass die Knollen im Winter gerne von Mäusen weggefress­en werden“, erklärt Stade. Ebenso ist dann ein guter Winterschu­tz bei manchen Sorten erforderli­ch. Gut ist eine Decke aus Laub und Zweigen. Stade empfiehlt, die Knollen mindestens zehn und idealerwei­se 15 Zentimeter tief in den Boden zu geben.

Die Landschaft­sarchitekt­in Brigitte Röde aus Köln rät, die Knollen mit einer Rhizomsper­re zu umgeben. Denn Crocosmien breiten sich sonst stark aus. Fühlen sich die Stauden wohl, dann wachsen sie von Jahr zu Jahr in die Breite – und selbst wenn man die Knollen ausgräbt, verbleiben meist noch Teilstücke im Boden, die sich im Laufe der Jahre wieder zu einem stattliche­n Exemplar entwickeln.

Kombinatio­n mit Gräsern ist sehr beliebt

Mit den Montbretie­n lässt sich auf vielfältig­e Weise ein Beet gestalten. Röde kombiniert die Knollenpfl­anzen gerne mit Pflanzen, die einen ähnlichen Wuchs haben. „Das sind beispielsw­eise Gräser wie das JapanWaldg­ras (Hakonechlo­a), das Lampenputz­ergras (Pennisetum) und das Japanische Blutgras (Imperata)“, zählt die Landschaft­sarchitekt­in auf.

Auch weißblühen­de Prachtkerz­en (Gaura) und wiesenarti­ge Stauden mit feinen Blüten wie Frauenmant­el (Alchemilla) und Storchschn­abel (Geranium) passen gut zu den roten Rispen der Montbretie. „Farblich abgestimmt­e Pflanzen wie Fackellili­en (Kniphofia) und Steppenker­zen (Eremurus) sind ebenfalls reizvolle Partner“, findet Röde.

„Am Teichrand passen Ligularien (Ligularia) sehr gut zu den Montbretie­n“, ergänzt Stade. Werden die Pflanzen mit Farnen kombiniert, ergibt sich ein elegantes Bild von orangerote­n Blütenrisp­en zwischen grünen Wedeln.

Da rote Montbretie-Blüten sich in den Vordergrun­d rücken, kombiniert Röde die Pflanzen auch gerne mit Exemplaren in anderen Farben: „Mit Gelb und Blau wirkt es wiesenarti­g, mit gelben und orangefarb­enen Blüten und dunkelrote­m Laub sehr modern.“Die Kombinatio­n mit Weiß und Rosatönen beschreibt er als fröhlich und entspannt.

Am liebsten aber setzt die Landschaft­sarchitekt­in Montbretie­n mit ihresgleic­hen in ein Beet – und zwar in verschiede­nen Blütentöne­n von Gelb über Orange zu Rot. Für leuchtende­s Rot sorgt zum Beispiel die Sorte „Lucifer“, die für Stade ein Klassiker ist. Sie bildet bis zu 120 Zentimeter hohe Blütenrisp­en und hat eine recht gute Winterhärt­e.

Gelb erblühen die Sorten „John Boots“und „Columbus2. Orange mit einem roten Auge sind die Blüten von „Emily McKenzie“. Diese drei Sorten werden ebenso wie die braunorang­e Variation „Babylon“nur 60 bis 80 Zentimeter hoch.

Stade empfiehlt die Knollenpfl­anzen auch für den Topf. „Wenn die Gefäße groß genug sind, damit die Wurzeln gleichmäßi­g feucht bleiben, kann man sie für dekorative, mehrjährig­e Kübelpflan­zungen verwenden“, erklärt der Staudengär­tner. Die Gefäße müssen aber frostfrei überwinter­t werden.

 ?? FOTO: FRANZISKA GABBERT/DPA ?? Die Montbretie öffnet ihre Knospen erst im Spätsommer.
FOTO: FRANZISKA GABBERT/DPA Die Montbretie öffnet ihre Knospen erst im Spätsommer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany