„Ich habe sofort zugesagt“
Radio-7-Sportchef Ralph Hamann hat die Rolle des Stadionsprechers im DFB-Pokalspiel zwischen Dorfmerkingen und Leipzig Spaß gemacht
AALEN - Das Pokalspiel des Dorfklubs Sportfreunde Dorfmerkingen gegen den Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig hat die Massen rund um die Ostalb elektrisiert. Das trifft auch auf Ralph Hamann zu, seines Zeichens Sportchef beim Medienpartner der Aalener Nachrichten/ Ipf- und Jagst-Zeitung, Radio 7 und für dieses Spiel vor mehr als 10 000 Zuschauern als Stadionsprecher eingespannt worden. Gemeinsam mit Martin Schill, dem Medienverantwortlichen der Sportfreunde, führte er gekonnt durch die 90 Minuten, die in einem für die Dorfmerkinger respektablen 0:5 endeten, und anschließend noch durch die Pressekonferenz. Unser Redakteur Timo Lämmerhirt hat sich mit Hamann unterhalten und erfahren, dass es für ihn eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gewesen ist.
Sie sind als Sportchef von Radio 7 bekannt wie ein bunter Hund rund um die Ostalb. Wie war denn das Gefühl, jetzt mal wieder als Stadionsprecher tätig zu sein?
Es hat unglaublich Spaß gemacht, weil es natürlich auch ein unglaubliches Spiel ist. Ich habe mich gefreut, als die Sportfreunde angefragt haben. Ich habe sofort zugesagt und bin auch aus dem Urlaub früher heimgekehrt. Ich habe mich auch auf die Rückkehr von Ralph Hasenhüttl nach Aalen gefreut und außerdem ist es bei mir ja auch schon ewig her, dass ich hier als Stadionsprecher tätig gewesen bin.
Wie lange genau?
Das müssten jetzt schon über zehn Jahre her sein. Da war ich hier sechs bis sieben Jahre als Stadionsprecher tätig. Ab und an bin ich danach auch noch eingesprungen, wenn Sebastian Gehring mal verhindert gewesen ist. Deswegen war das für mich auch überhaupt keine Frage, ich habe mich unglaublich darauf gefreut.
Wie finden Sie das Los RB Leipzig?
Einfach nur super. Das ist eine Mannschaft aus Deutschland, die mindestens in den Top Fünf rangiert. Ich habe größten Respekt davor, was in Leipzig gemacht, wie dort gearbeitet wird. Ich kann es nicht verstehen, dass es da viele Fußballfans gibt, die vielleicht neidisch sind oder die den Verein einfach nicht mögen. Die machen einen klasse Job dort.
Das Stadionsprechersein ist nun nicht Ihr täglich Brot. Haben Sie noch so etwas wie Nervosität gespürt, als Sie auf dem Rasen standen?
(schmunzelt) Nein, wirklich nicht. Ich bin solche Auftritte ja gewöhnt, mir macht es nichts aus, auf einer großen Bühne zu stehen und vor Tausenden zu sprechen. Ich mache den Job jetzt schon so lange, ich bin alleine schon über 25 Jahre bei Radio 7 tätig und habe dadurch etliche Außenauftritte. Ein bisschen angespannt ist man schon immer, das ist dann aber eher eine positive Nervosität.
Die Dorfmerkinger haben sich sehr darüber gefreut, dass Sie diesen Job übernehmen. Schlägt Ihr Herz jetzt ein bisschen für den Härtsfelder Verbandsligisten? Ein Sportfreunde-Trikot haben Sie ja immerhin schon an...
(lacht) Martin Schill hat mich ausgestattet und mich gefragt, was ich alles brauche. Zunächst wollten wir uns den Job so teilen, dass er die Sportfreunde in der Moderation übernimmt und ich dann die Leipziger. Dann habe ich aber abgewunken und gesagt: was soll´s. Ich denke, da haben auch die Gäste Verständnis dafür gehabt, dass man in so einem Moment die heimatliche Fahne schwenkt. Ich finde es einfach klasse, dass auf dem Härtsfeld solch eine Euphorie rund um diese Partie herrscht und die ganze Region hinter der Mannschaft steht. Es ist einfach fantastisch, wie die Sportfreunde das Spiel aufgezogen haben. Das alles haben sie sich verdient und da sage ich auch ganz ehrlich: da habe ich ihnen schon die Daumen gedrückt.
Jetzt sind Sie ja auch am Wochenende viel unterwegs. Bleibt denn trotzdem noch Zeit für den einen oder anderen Besuch bei einem Verbandsligaspiel der Sportfreunde?
Es ist tatsächlich ein Zeitproblem, ich habe ja noch zwei andere Jobs. Ich bin ehrenamtlicher Pressesprecher beim SSV Ulm. Die haben mich auch irgendwann gefragt und ich konnte nicht schnell genug nein sagen (lacht). Dann habe ich auch noch einen eigenen Verein im Bayrischen, den SV Nersingen. Da bin ich auch schon fast 20 Jahre Vorsitzender. Dazu noch Familie und Beruf, eigentlich ist alles ausgefüllt.
„Es ist fantastisch, wie die Sportfreunde dieses Spiel aufgezogen haben“, sagt Ralph Hamann, Sportchef bei Radio 7
Aber ein Spiel ist doch bestimmt mal drin, oder nicht?
(lacht) Ich hoffe es, vielleicht bei einem besonderen Spiel. Da trifft man dann bestimmt auch wieder bekannte Gesichter.
Wie finden Sie, haben sich die Sportfreunde verkauft?
Wenn man nach vier Minuten gleich mit 0:1 zurückliegt, wären bei anderen sicherlich die Dämme gebrochen. Dafür haben es die Sportfreunde dann vor allem in der ersten Halbzeit sagenhaft gemacht, mit tollen Paraden von Christian Zech und dann haben sie sogar ein, zwei Nadelstiche setzen können, das war schon toll. Sie haben sich sagenhaft gut verkauft.