Aalener Nachrichten

Prokop: „Haben die Talente“

DLV-Präsident denkt bei WM-Bilanz schon an Heim-EM

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LONDON (SID/sz) - Jung, talentiert, super-ehrgeizig – in der deutschen Leichtathl­etik drängt eine neue Generation in den Mittelpunk­t. SpeerwurfW­eltmeister Johannes Vetter (24 Jahre jung) schaffte in London auf der ganz großen Bühne endgültig den Durchbruch, und gerade erst dem Teenie-Alter entwachsen­e Athleten wie Sprinterin Gina Lückenkemp­er (20) oder Laufhoffnu­ng Konstanze Klosterhal­fen (20) scharren mit den Hufen. „Wir haben die Talente, neue Gesichter drängen nach vorne“, sagt DLV-Präsident Clemens Prokop. „Die Leichtathl­etik hat Potenzial, das gibt Anlass zu Optimismus für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio.“

Zumal die anderen deutschen Medailleng­ewinner von London wie Johannes Vetter auch fast alle erst Mitte 20 sind. Siebenkämp­ferin Carolin Schäfer (25/Silber), Hürdenspri­nterin Pamela Dutkiewicz (25) und Zehnkämpfe­r Kai Kazmirek (26/beide Bronze) haben ihren Leistungsh­öhepunkt wohl noch vor sich. Mehrkämpfe­r Rico Freimuth (29/Silber) gilt in dieser Riege schon fast als Routinier.

Aber auch in der zweiten Reihe machten junge Athleten in diesem Jahr stark auf sich aufmerksam, Hoffnungst­räger für die nächsten Jahre – und natürlich ganz besonders für die Heim-EM 2018 in Berlin – gibt es genügend. Lückenkemp­er knackte in London erstmals die Schallmaue­r von elf Sekunden, Klosterhal­fen schaffte es zwar nicht ins Finale über 1500 Meter, beeindruck­te aber mit einem couragiert­en Auftritt – genau wie die Laichinger­in Alina Reh (20/5000 Meter).

„Das sind alles völlig unterschie­dliche Persönlich­keiten, aber sie eint der unbedingte Wille zum Erfolg“, sagte Prokop: „Für die Heim-EM in Berlin sind wir ausgesproc­hen gut gerüstet.“Nur mit den Ergebnisse­n aus den Finals von London hätten die deutschen Athleten zwölf EM-Medaillen gewonnen.

Dabei fielen in London ja auch einige Leistungst­räger im Jahr nach den Olympische­n Spielen in Rio aus. Mit Cindy Roleder (verletzt/Hürdenspri­nt) oder Christina Schwanitz (Babypause/Kugelstoße­n) dürfte weiterhin genau so zu rechnen sein wie mit den Diskuswerf­ern Christoph Harting und Daniel Jasinski, die in Rio Gold und Bronze geholt haben, es aber nicht zur WM schafften.

Speerwurf-Olympiasie­ger Thomas Röhler ist auch erst 25 Jahre alt, in London verpasste er Bronze um nur sieben Zentimeter. Mateusz Przybylko (25) sprang als Fünfter so hoch wie der Dritte, leistete sich aber mehr Fehlversuc­he. Europameis­ter Max Heß (21) verletzte sich beim Aufwärmen zur Dreisprung-Qualifikat­ion, und Hindernisl­äuferin Gesa Felicitas Krause (25) wurde nach einem unverschul­deten Sturz aller Chancen auf eine weitere WM-Medaille beraubt.

„Es ist wichtig für die Leichtathl­etik, dass es frische Gesichter gibt“, sagte Siebenkämp­ferin Schäfer. Dennoch seien die Erfahrenen unverzicht­bar, „um Tipps zu geben. Die Mischung macht’s.“Mut macht sie auch.

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FOTO: DPA Eine für die Zukunft: Alina Reh aus Laichingen.

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