Erfolgreiche Bilanz trotz schlechten Wetters
Kreuzgangspiele Feuchtwangen: 46 728 Zuschauer im Kreuzgang und im Nixel-Garten
FEUCHTWANGEN (an) - Vor wenigen Tagen sind die Kreuzgangspiele Feuchtwangen mit einer bewegenden Aufführung von „Peer Gynt" in Kooperation mit KunstKlang zu Ende gegangen. Trotz schlechten Wetters ziehen die Macher eine positive Bilanz der Sommerspielzeit.
Seit Mitte Mai waren im Kreuzgang, im Nixel-Garten an der historischen Stadtmauer und im Fränkischen Museum über 160 Vorstellungen und Veranstaltungen zu sehen, dazu kommen noch 100 Einführungsvorträge für Gruppen sowie Workshops und „Blicke hinter die Kulissen“für Schulklassen und Kindergruppen. Die Spielzeit mit einem Schwerpunkt zu 500 Jahren Reformation lockte 46 728 Zuschauer an – und das, obwohl die Kreuzgangspiele ab Mitte Juli mit anhaltend schlechten oder wechselhaften Wetterlagen konfrontiert waren.
28 Mal ausverkauft: „Luther“übertrifft alle Erwartungen
Mit „Luther“war ein Stück auf dem Spielplan, das alle Erwartungen übertraf. So wurde es zum am besten vorverkauften Stück und war jeden Abend ausverkauft. 12 714 Zuschauer besuchten die 28 Vorstellungen. Aber auch das Musical „Kiss me, Kate“, das 30 Mal im Kreuzgang zu erleben war, war ein Erfolg: 13 322 Zuschauer. Das Familienstück „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" brachte 15 279 Menschen in die Festspiele.
Erfolgreich war auch die Produktion „Argula: die Reformatorin“, mit der die Kreuzgangspiele neues Terrain betraten. Erstmals war eine Inszenierung in der Johanniskirche zu sehen, erstmals wurden neue Techniken wie Videomapping und Klanginstallationen verwendet und von Regisseur Alexander Ourth eine neue Form des Theaters innerhalb des Festspielprogramms etabliert. „Argula“hatte in seinen vier Vorstellungen zwar nicht den erhofften Publikumszuspruch (219 Besucher), dennoch erhielt das Stück am 22. Juli den Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung für herausragende künstlerische Leistungen.
Besonders beliebt waren wieder die Jungen Festspiele im Nixel-Garten. 2508 Kinder und Jugendliche besuchten im Juni und im Juli die Vorstellungen hinter der wildromantischen Scheune. Für Kinder ab drei Jahren war „Die Prinzessin auf der Erbse“und für junge Erwachsene ab 14 Jahren „Tschick“nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf zu sehen.
Neben den Stücken im Kreuzgang und auf der Nixel-Bühne boten die Kreuzgangspiele ein umfangreiches Rahmenprogramm: In den Reihen „kreuzgangspiele extra“und „kreuzgangspiele klassik“haben 2484 Zuschauer neun Veranstaltungen besucht. In der Klassik-Reihe kooperieren die Kreuzgangspiele mit der Konzertreihe KunstKlang unter künstlerischer Leitung von Christiane Karg. Darüber hinaus boten die Kreuzgangspiele vor den Abendstücken 50 Einführungsvorträge an und boten nach den „Jim Knopf“-Vorstellungen 32 Mal einen „Blick hinter die Kulissen“. Es fanden 18 Workshops statt, in denen Kinder unter der Leitung von Atischeh Braun und Konstantin Krisch selbst Theater spielen konnten. Nach den Vorstellungen im Nixel-Garten gab es täglich die Möglichkeit, mit den Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen und mehr über das Stück und die Schauspielerei zu erfahren.
Die Kultur macht nach drei Monaten Festspielzeit eine kleine Pause: Das Kulturbüro bleibt bis zum 10. September geschlossen. In diesem Jahr starten die Kreuzgangspiele schon am 20. Oktober mit einer „kreuzgangspiele extra“-Produktion in die Festspiele 2018: Viola Heeß, die 2016 als mordende Martha Brewster in „Arsen und Spitzenhäubchen“begeisterte, kommt mit dem Chansonprogramm „Cabaret Größenwahn“in die Festspielstadt zurück. Am 19. Oktober erscheint der neue Prospekt mit allen Terminen für das kommende Jahr und auch der Vorverkauf beginnt. 2018 steht dann „Faust I“, „Wie im Himmel“, „Schneewittchen“, „Kafka“und „Hase und Igel“sowie wieder zahlreiche Extra- und Klassikveranstaltungen an. Und etwas zu feiern gibt es auch, denn die Kreuzgangfestspiele gehen in ihre 70. Spielzeit.