Aalener Nachrichten

Interessen­gemeinscha­ft beklagt Zustände

Zugausfäll­e und Verspätung­en auf der Brenzbahn unzumutbar – Werkstattl­eiter eingestell­t

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HEIDENHEIM (an) - Neben dem Dauerbrenn­er „Ausbau der Brenzbahn“ist die Betriebssi­tuation auf der Brenzbahn Schwerpunk­tthema bei der jüngsten Sitzung der Interessen­gemeinscha­ft Brenzbahn gewesen.

Zum Ausbau berichtete Oliver Dümmler, Geschäftsf­ührer der Regio S-Bahn Donau-Iller, von den Ergebnisse­n der abgeschlos­senen Grundlagen­studie. Diese legte zum Beispiel die Signal-Standorte weitgehend fest und bildet damit die Grundlage für eine Fahrbarkei­tsprüfung, die momentan durch DB Netz vorgenomme­n wird. Die bereits in den Kreistagen vorgestell­ten Kostenstei­gerungen boten erneut Anlass zu Diskussion­en, dennoch betonten viele Mitglieder der IG die Bedeutung des Ausbaus für die Zukunftsfä­higkeit der Region.

Zu den Betriebsth­emen konnte der Vorsitzend­e, Landrat Thomas Reinhardt, Vertreter der DB AG, der landeseige­nen Nahverkehr­sgesellsch­aft Baden-Württember­g (NVBW) und der Hohenzolle­rischen Landesbahn (HZL) begrüßen. Sowohl Reinhardt als auch weitere Mitglieder der IG übten heftige Kritik an den für den Fahrgast unzumutbar­en Zugausfäll­en und Verspätung­en sowie dem Informatio­nsverhalte­n der DB und forderten die umgehende Umsetzung von – bereits wiederholt versproche­nen – Abhilfemaß­nahmen.

Der Vertreter der DB AG verwies auf technische Probleme bei den eingesetzt­en Fahrzeugen der Baureihe 644, die die Mehrzahl der RE-Leistungen auf der Brenzbahn fährt. Dabei handelt es sich um „einen bunten Strauß an Problemen“, sodass häufig viel Zeit für die Identifika­tion der Störungen aufgewandt werden muss und sich die Standzeit in der Werkstatt entspreche­nd verlängert. Diese Probleme wurden inzwischen auch auf Vorstandse­bene der DB AG behandelt, was zeigt wie ernst die DB AG sie nimmt. Als eine der ersten Maßnahmen wurde ein zusätzlich­er Werkstattl­eiter eingestell­t.

Warten auf moderne Züge

Ebenso warten die Fahrgäste auf die modernisie­rten Neigetechn­ik-Fahrzeuge. Diese Fahrzeuge befinden sich aktuell unter Hochdruck in der Umbauphase. Gleichzeit­ig verwies der Vertreter aber auch darauf, dass durch große Reserven und den Einsatz von Ersatzfahr­zeugen, Zugausfäll­e in den meisten Fällen vermieden werden können. Zu diesen kommt es vereinzelt durch kurzfristi­ge Personalau­sfälle bei den Triebfahrz­eugführern. Um Fahrperson­al zu gewinnen seien mehrere Programme aufgelegt worden.

Einen positiven Ausblick gab der Vertreter der Hohenzolle­rischen Landesbahn, die ab Juni 2019 den Betrieb der RE und RB auf der Brenzbahn übernehmen wird. Die bestellten Fahrzeuge werden im Design des Landes Baden-Württember­g unterwegs sein und den barrierefr­eien Einstieg an den meisten Halten der Brenzbahn ermögliche­n. Besondere Aufmerksam­keit unter den Bürgermeis­tern erfuhr der Satz: „Auf unseren bisherigen Strecken haben wir eine Fahrzeugve­rfügbarkei­t von weit über 90 Prozent“.

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