Hamburg einigt sich im Ehec-Prozess
HAMBURG (AFP) - Mehr als sechs Jahre nach dem schweren Ehec-Ausbruch in Norddeutschland hat sich die Stadt Hamburg mit spanischen Gemüseunternehmen auf Schadenersatz wegen irreführender Warnungen vor dem Verzehr von Gurken geeinigt. Die Stadt zahle den beiden Klägern „statt der ursprünglich geforderten hohen Millionensummen jeweils einen mittleren sechsstelligen Betrag“, teilte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde mit.
Mit dem Vergleich vor dem Hamburger Oberlandesgericht (OLG) würden weitere Prozesskosten gespart, erklärte der Pressesprecher von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Die Kosten des Hauptverfahrens würden zwischen beiden Parteien geteilt, weitere finanzielle Forderungen seien ausgeschlossen.
Zwischen Mai und Juli 2011 grassierte vor allem in Norddeutschland eine schwere Infektionswelle, die durch den Darmkeim Ehec ausgelöst wurde. Bei der bislang größten EhecEpidemie in Deutschland starben 53 Menschen, 3800 erkrankten. Auf dem Höhepunkt der Epidemie hatte Prüfer-Storcks öffentlich über den Fund von Ehec-Keimen auf Gurken der klagenden Unternehmen aus Spanien berichtet. Tatsächlich waren bei amtlichen Kontrollen Ehec-Erreger auf den Gurken entdeckt worden. Es handelte sich aber nicht um jene des hochgefährlichen Stamms, der für das akute Ausbruchsgeschehen verantwortlich war. Das stellte sich erst nachträglich bei den Detailuntersuchungen heraus, die zusätzliche Zeit beanspruchten.
Als Ursache für die Infektionen wurden letztlich aus Ägypten importierte Bockshornklee-Samen ausgemacht.