Wenn Nilüfer über Deutschland fegt
Wie das Wetterhoch zu seinem Namen kam und was seine Namenspatin mit der Stadt Aalen verbindet
AALEN - Zugegeben, es ist ein Thema fürs Sommerloch. Aber ein lustiges. Wir sind der Frage auf den Grund gegangen, wie das aktuelle Wetterhoch, das noch bis Mitte nächster Woche anhalten soll, zu seinem ausgefallenen Namen Nilüfer kam. Bei der Suche nach dieser Antwort sind wir über ein paar bemerkenswerte Fakten gestolpert.
Aufgeschnappt haben wir das Thema von unserem Wetterexperten Andy Neumaier. Er hat uns erklärt, dass Wetterhochs und -tiefs nach den jeweiligen Wetterpaten benannt sind. Wetterpate wird man, indem man sich beim Institut für Meterologie der Univerität Berlin eine Patenschaft kauft. Die kostet für ein Hoch 299 Euro und für ein Tief 199 Euro. Warum? Weil es im Jahr erfahrungsgemäß etwa 150 Tiefs, aber nur 50 bis 60 Hochs gibt. Außerdem haben Hochdruckgebiete eine deutlich längere Lebensdauer.
Zurück zu Nilüfer, deren Namenspatin übrigens einst die Kaufmännische Schule in Aalen besucht und uns damit einen lokalen Bezug zu der Geschichte geschenkt hat. Die 36Jährige hatte bei einer Antenne-1-Aktion teilgenommen und hat die Patenschaft gewonnen. Ihr Name stammt aus dem Türkischen, erzählt die Crailsheimerin. „Er heißt übersetzt: 'Seerose’“.
Wann genau sie als Wetterphänomen über Deutschland fegen würde, wusste sie nicht, bis Antenne-1 bei ihr angerufen und ihr mitgeteilt hat, dass es nun so weit sei. Denn die Namen werden alphabetisch vergeben. Nach den Hochs Lisa und Maria war dann Nilüfer an der Reihe. „Es müssen gesetzlich gültige Vornamen sein“, erklärt Andy Neumaier. „Ich finde es schön, dass ein doch ziemlich seltener Name als Hoch kam.“
Dieses Jahr haben die Hochs Frauenund die Tiefs Männernamen. Das wechselt jedes Jahr, erzählt Neumaier. Früher hatten die Tiefs immer Frauennamen, aber im Zuge der Emanzipation haben sich die Frauen auch die Hochs erstritten.
Wer eine Namenspatenschaft kauft, unterstützt damit übrigens die Studenten der Universität in Berlin. Aber als nächstes sind jetzt erst mal Oldenburgia, Petra und Queena an der Reihe.