Tannhausener entwickelt haltbares Dosen-„Ragout Fin“
Der frisch gebackene Lebensmitteltechniker Sebastian Negraschis wird für seine Projektarbeit ausgezeichnet
TANNHAUSEN (hbl) - Der 23-jährige Sebastian Negraschis aus Tannhausen kann sich freuen. Der junge Mann hat zum einen die anspruchsvolle, zweijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Fleischereitechniker an der Fachschule für Lebensmitteltechnik in Kulmbach erfolgreich abschließen können. Zum anderen wurde seine Projektarbeit, ein von ihm entwickeltes haltbares „Sterilisiertes Ragout Fin“in der Dose, vom Gutachterauschuss der Schule zur besten Arbeit des Jahres gewählt und mit dem Preis der Günter-FriesStiftung ausgezeichnet. Das Produkt soll jetzt sogar auf den Markt kommen.
Es läuft derzeit rund für Sebastian Negraschis aus Tannhausen. Unlängst hat der 23-Jährige, den seine Eltern und Geschwistern als „hilfsbereiten, aber eher schüchternen Schaffer“charakterisieren, seine Ausbildung zum geprüften Fleischereitechniker erfolgreich abschließen können. Mit diesem international anerkannten Abschluss, der übrigens höher einzuschätzen ist als eine Meisterprüfung im Metzgerhandwerk, stehen dem jungen Tannhausener beruflich nun viele Türen offen.
Zumal der Tannhausener im Rahmen des Lehrgangs in besonderer Weise auf sich aufmerksam machte. Seine Projektarbeit mit dem Titel „Sterilisiertes Ragout Fin“, an der er gemeinsam mit zwei weiteren Lehrgangsteilnehmern aus der Schweiz und aus Bayern über fünf Monate hinweg gearbeitet hatte, wurde vom Gutachterausschuss der Fachschule Kulmbach als beste Arbeit des Jahres 2017 ausgewählt. Die Projektgruppe wurde in diesem Zuge zum diesjährigen Preisträger der Günter-FriesStiftung bestimmt, was mit einem Scheck über 3000 Euro verbunden war.
Bei der Projektarbeit ging es um die Zubereitung eines Kalbsragout in einer Sahne-Weinsauce, das abgefüllt in 400-Gramm-Dosen, ungekühlt haltbar sein sollte. An sieben Versuchstagen wurde das Lebensmittelprodukt von dem Dreier-Team entwickelt und eine 30-seitige Abhandlung darüber verfasst. Der Aufwand wurde am Ende belohnt. Und das nicht nur mit dem Stiftungspreis. Zwischenzeitlich hat eine Firmengruppe an dem Dosen-„Ragout Fin“Interesse bekundet und plant die Vermarktung.
So kann es für Negraschis gerne weitergehen, der nach dem Besuch der Sechta-Ries-Schule in Unterschneidheim zunächst eine dreijährige Ausbildung als Metzger absolviert hatte. Nach einer einjährigen betrieblichen Tätigkeit in einer Metzgerei konnte sich Negraschis dann um einen Platz für den Prüfungslehrgang in Kulmbach bewerben. Unter den 25 Bewerbern des Lehrgangs aus dem In- und Ausland waren neben sechs Abiturienten auch acht Metzgermeister. Nur 19 bestanden am Ende die anspruchsvolle Prüfung.