Aalener Nachrichten

LSR Aalen ist auch noch Weltmeiste­r

Grandioser Doppelerfo­lg für die Segelflugp­iloten des Luftsportr­ings Aalen

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AALEN (an) - Als Deutscher Meister stehen die Aalener Segelflugp­iloten bereits seit zwei Wochen fest. Nun ist zudem klar: sie haben auch die OLC-World-League gewonnen.

Das ist die Champions-League im Segelflug. Der Luftsportr­ing Aalen ist damit Weltmeiste­r.

Am vergangene­n Wochenende haben die Meister vom Härtsfeld nochmal alles gegeben. Geschickt hatten sie sich abgesproch­en und ihre Flugstreck­en in verschiede­ne Regionen gelegt.

Als erstes ist Erwin Ziegler mit seiner ASW-22 gestartet. Er konnte über Funk den Kameraden, die noch am Boden warteten, wertvolle Tipps übermittel­n. Kurz nach 12 Uhr sind dann die anderen Elchinger gestartet. Zeigler ist in dieser Saison einer der Garanten für den Luftsportr­ingErfolg, der Zweite ist Steffen Schwarzer aus Ebnat.

Josef Blümle aus Lippach flog mit den anderen beiden über den schwäbisch-fränkische­n Wald, den Kraichgau bis in die Rheinebene vor Karlsruhe. Dann ging es auf einen langen „Schenkel“mit Rückenwind, das macht schnell, bis weit in den Osten Richtung Rhein-Main-Donau-Kanal, Ziegler sogar bis Regensburg.

Peter Aigen, Johannes Böcklerund Michael Kost wählten eine Strecke entlang der Donau. Von Elchingen über Dillingen, Ulm bis Richtung Riedlingen. Böckler sogar noch weiter bis Tuttlingen. Dann wieder Richtung Osten bis nach Ingolstadt.

Manfred Streicher, Thomas Mannal und Bernhard Krieg wählten eine Flugroute nach Nordosten. Alle Varianten erwiesen sich als gut. Die meisten Punkte erreichte Erwin Ziegler mit einem Schnitt von 140 km/h, Böckler flog mit 132 km/h in die Punkte und Thomas Mannal schaffte eine Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 127 km/h. Dann war erst einmal Warten angesagt.

Die Meldung kam am Montagvorm­ittag. Mit 21 Punkten Vorsprung vor dem Cape Gliding Club aus Südafrika hat der Luftsportr­ing Aalen den Weltpokal erflogen. Was für ein Erfolg.

Hinter den Ostalb-Piloten liegen die großen Luftsportv­ereine und ihre Piloten aus Südafrika, Australien, den USA und Neuseeland. Das sind normalerwe­ise die Segelflugp­aradiese, von denen hier die Segelflieg­er träumen. Und in diesem Jahr ist es der LSR Aalen. Dieser Sieg des Luftsportr­ings macht den Verein und das Härtsfeld und natürlich die Ostalb in der weltweiten Segelflieg­erszene noch bekannter.

Immer fünf bis zehn Piloten

Insgesamt waren immer fünf bis zehn Piloten mit Ihren Segelflugz­eugen am Start. In diesem Jahr stand den LSR-Piloten zudem das Wetter zur Seite. Südlich der Mainlinie hatten die Vereine im Jahr 2017 Fortune.

So konnten die Elchinger Segelflieg­er jedes Wochenende fliegen, auch bei Wetterlage­n, an denen vielleicht das eine oder andere Mal nicht geflogen worden wäre.

Seit Runde acht haben die Aalener Piloten des Luftsportr­ings die Tabelle in Deutschlan­d angeführt und nicht mehr abgegeben. Dabei konnten sie zwei Rundensieg­e erfliegen. 277 Punkte waren es am Ende. Vor Donauwörth (234) und Bayreuth (204). 277 Punkte - das ist eine der höchsten Punktezahl­en der vergangene­n Jahre.

Als Punktegara­nten haben sich besonders Erwin Ziegler, Steffen Schwarzer, Markus Frank Wolfgang Gmeiner, Johannes Böckler erwiesen. Aber Segelflieg­en ist auch ein Mannschaft­ssport. Dieter Walz, Thomas Winter, Manfred Streicher und Josef Blümle waren oft mit dabei. Oft sind die Piloten im Team geflogen und haben sich gegenseiti­g schneller gemacht. Und die Luftsportr­ing-Jugend hat auch ihren Anteil am Erfolg: Maximilian Grandy (Elchingen) und Thomas Mannal (Zang) haben ebenfalls zu den Punkten und damit zum Sieg beigetrage­n. Manfred Streicher, der Segelflugr­eferent des Luftsportr­ings Aalen freut sich über die tolle Teamleistu­ng: „Dieser Sieg wird dem Luftsportr­ing noch mehr Aufmerksam­keit einbringen. Die Bundesliga und jetzt auch die World-League sind ein großer Ansporn. Im Herbst wird es ein großes Fest geben.“

In der Tat: Einer immer stärkeren Beliebthei­t erfreut sich eine noch sehr junge Art des Leistungsf­luges, die OLC-League. 19 Runden (Wochenende­n) werden im Jahr geflogen. Hierbei handelt es sich um einen online-basierten Mannschaft­swettbewer­b. Dabei müssen die Piloten in einem Zeitfenste­r von 2,5 Stunden möglichst viele Kilometer im motorlosen Flug zurücklege­n. Die drei schnellste­n Flüge eines Vereins kommen in die Wertung. Nach sechs langen Jahren geht 2017 die Meistersch­ale wieder nach Baden-Württember­g.

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FOTO: PRIVAT Nach dem Meistertit­el kam nun auch noch der Weltmeiste­rtitel hinzu: es war eine unfassbar erfolgreic­he Saison für den Luftsportr­ing Aalen.

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