Ein Sommer-Märchen geht zu Ende
Im Ferientagheim Leinroden haben 350 Kinder abwechslungsreiche Sommertage genossen
AALEN - Im Ferientagheim Leinroden geht in diesen Tagen der zweite Abschnitt zu Ende. Etwa 350 Kinder haben dort in zwei Abschnitten zusammen am Lagerfeuer gesessen, an der Lein gespielt, gebastelt und biblische Geschichten gehört.
1952 wurde die Freizeit ins Leben gerufen. Zunächst im „Gütle“in der Aalener Jahnstraße. 1970 kaufte man das alte Schulgebäude in Leinroden. Seitdem finden dort ununterbrochen Freizeiten statt.
Vor dem Pfarramt gecampt
An einem einzigen Termin, einem Samstag im Mai, konnte man seine Kinder zum Ferientagheim anmelden. Pfarrer Bernhard Richter erinnert sich noch an Zeiten, als Eltern bereits am Freitagabend mit dem Liegestuhl vor dem Pfarramt campierten, um dem Nachwuchs einen der begehrten Plätze zu sichern. „Damals gab es 180 Plätze. Auf diese kamen über 200 Anmeldungen. Heute funktioniert aber alles online. Gecampt wird nicht mehr“, sagt der Pfarrer lachend.
Das Rahmenprogramm steht jedes Jahr unter einem besonderen Motto. „In diesem Jahr haben wir uns mit dem Thema ’Märchen’ beschäftigt. Mit diesen haben wir dann biblische Geschichten, wie zum Beispiel die Hochzeit von Kanaan, verknüpft“, sagt Jonathan Weber, der den zweiten Abschnitt zusammen mit Annika Wiedemann und Daniel Wiedmann geleitet hat. Um den Kindern das Thema näher zu bringen, haben die Betreuer täglich Theaterstücke aufgeführt. „Besonders beim Theaterspielen waren alle Betreuer mit ganz viel Herzblut dabei“, ergänzt Annika Wiedemann.
Die Betreuer „rekrutiert“das Team selbst: Wer ein Jahr als „lernender Mitarbeiter“dabei war, kann später als Mitarbeiter im Ferientagheim arbeiten. Eine feste Institution ist auch der jährlich stattfindende Elterntag geworden. Beim gemeinsamen Gottesdienst und verschiedenen Spielen verbringen Kinder, Eltern, Geschwister und Betreuer den Tag zusammen.
Ein zweites Zuhause geworden
„Viele Väter bekommen dann leuchtende Augen, wenn sie an eigene Erlebnisse im Ferientagheim zurückdenken“, sagt Bernhard Richter. Dass man jedes Jahr viele „Wiederholungstäter“dabei habe, zeige, wie gut die Sommerfreizeit ankomme. Auch das Betreuer-Team ist über die Jahre eng zusammengewachsen. „Leinroden ist für mich ein zweites Zuhause geworden, ich habe hier eine zweite Familie gefunden“, sagt Annika Wiedemann mit einer Freudenträne im Auge. Neben der Betreuung der Kinder im Sommer beginnt die Vorbereitungszeit der Mitarbeiter schon früh. „Ab Dezember fangen wir mit der Planung fürs nächste Jahr an“, sagt Aaron Hiesinger, der zusammen mit Malte Buchinger und Clemens Schlosser die Gesamtleitung übernommen hat. Clemens Schlosser ergänzt: „Es ist jedes Mal ein tolles Gefühl zu sehen, dass sich eine sehr arbeitsintensive Zeit im Vorfeld gelohnt hat und unsere Planung aufgeht.“
Für diese arbeitsintensive Zeit bedankten sich Dekan Ralf Drescher und Pfarrer Bernhard Richter mit Blumen und einem Gutschein fürs Eiscafé. „Das Ganze ist ein wichtiger Baustein unserer kirchlichen Arbeit“, freut sich der Pfarrer über das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter und den Erfolg bei den jungen Gästen. Sein Kollege, Dekan Ralf Drescher ergänzt: „Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz, dass wir so ein tolles Programm für Kinder und Eltern anbieten können. Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein herzliches Dankeschön auch an unser Küchenteam mit Rose Mahler und Linde Wagner sowie unsere Hausmeisterin Renate Bauer, die seit über 30 Jahren im Hintergrund tätig ist.“