„Wir haben keine Angst, aber Respekt“
TSG Hofherrnweilers Kapitän Philipp Leister im Gespräch vorm Derby gegen Waldstetten
AALEN - In seine dritte Saison geht Philipp Leister nun bereits bei der TSG Hofherrnweiler. Mit 24 Jahren gehört er in seiner Mannschaft bereits zu den erfahreneren Akteuren. Vor dem Derby gegen den TSGV Waldstetten hat sich unser Redakteur Timo Lämmerhirt mit dem TSG-Kapitän unterhalten und wollte unter anderem wissen, ob das 0:3 im Pokal beim SV Ebersbach Auswirkungen auf die Saison haben könnte.
Bislang war die Runde recht erfolgreich, dazu der Sieg gegen den Oberligisten Göppingen im Pokal. Was war der Grund für das 0:3 beim SV Ebersbach und die mit den vorangegangenen Spielen nicht zu vergleichende Leistung?
Schwierig, nach einem solchen Spiel einen einzigen Grund auszumachen. Meistens spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Fehlende Laufbereitschaft, das Umschaltspiel und der absolute Wille, ein Tor erzielen zu wollen, all das ließen wir die kompletten 90 Minuten vermissen.
Gibt das einen Bruch oder war es vielleicht der berühmte rechtzeitige Schuss vor den Bug?
(schmunzelt) Das werden wir spätestens am Sonntag sehen. Immerhin konnten wir aus diesem Spiel auch unsere Lehren ziehen und ich bin mir sicher, dass wir im Derby gegen den TSGV eine andere TSG auf dem Platz stehen haben werden.
Gegen N.A.F.I. Stuttgart wirkte die Mannschaft in der ersten Halbzeit ebenfalls nicht wach. Letztlich habt Ihr die Partie noch gedreht. Braucht Ihr solche Wachmacher?
Das könnte man meinen, ja. Ich persönlich könnte in den nächsten Spielen gerne darauf verzichten, denn mit einer Führung im Rücken spielt es sich dann doch um einiges angenehmer und leichter.
Wie schafft eine solch junge Mannschaft ein solches 3:2 gegen eine Mannschaft aus der Landeshauptstadt, die wesentlich mehr Erfahrung auf den Platz gebracht hat?
Das kann ich mit nur einem Satz erklären: die Mannschaft hat einen tollen Charakter. Wir hatten uns in der Halbzeit zusammengesetzt und gesagt, dass wir uns hier nicht vor heimischem Publikum blamieren wollen. Was dann in der zweiten Halbzeit geschah, war bemerkenswert. Die Einwechselspieler funktionierten sofort einwandfrei, die Zuschauer beklatschten jede gelungene Aktion und pushten uns nach vorne. Die für eine solche Aufholjagd notwendige konditionelle Verfassung von uns Spielern war ebenfalls mitentscheidend. Nur so kann man einen solchen 0:2-Rückstand noch drehen.
Sonntag kommt es zum ersten Derby der Saison. Waldstetten gastiert am Sauerbach. Was erwarten Sie vom TSGV?
Ich erwarte eine sehr starke Truppe, die wie in den vergangenen Jahren sehr schwer zu bespielen sein wird. Sie haben aus den ersten beiden Spielen die maximale Anzahl an Punkten geholt und darunter Ebersbach geschlagen. Wir haben keine Angst, aber Respekt vor dem Gegner. Ich denke, es wird ein Spiel auf Augenhöhe, ein Favorit ist in dieser Partie nicht auszumachen und die Tagesform wird über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Beide Mannschaften scheinen sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert zu haben. Wie sehen Sie das?
Durchaus möglich. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist das schwer zu beurteilen, hierfür sollte zumindest die Vorrunde gespielt sein. Wir haben einen super Kader, der sowohl quantitativ als auch von der Qualität hervorragend von den Verantwortlichen zusammengestellt wurde.
Trainer Bilger ruft den Klassenerhalt als einziges Ziel aus, Vorsitzender Achim Pfeifer möchte am liebsten Fünfter werden. Auf welche Seite schlagen Sie sich?
Für mich ist das Glas immer halbvoll, deshalb würde ich mich auf die Seite von Achim schlagen. Aber das primäre Ziel ist natürlich der Klassenerhalt - und zwar zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Alles, was darüber hinausgeht, ist Bonus einer dann hoffentlich erfolgreichen Saison.
Warum sollten die Zuschauer am Sonntag in den TSG-Park kommen? Auf was dürfen sich die Fußballfans am Sonntag freuen?
Auf eine leckere Bratwurst, kühles Bier und ein spannendes Derby natürlich. Beide Mannschaften sind gut und ungeschlagen in die Saison gestartet, kein Team will Punkte liegen lassen und weiter auf den vorderen Plätzen der Tabelle bleiben. Das verspricht doch einen tollen Fußballnachmittag.