Aalener Nachrichten

TSG macht drei Fehler, TSGV drei Tore

Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch verliert das Derby gegen Waldstette­n deutlich mit 0:3 (0:2)

- Von Timo Lämmerhirt TSG: TSGV: Tore:

AALEN - Am dritten Spieltag der Fußball-Landesliga hat das Derby zwischen der TSG Hofherrnwe­ilerUnterr­ombach und dem TSGV Waldstette­n stattgefun­den. Ein rassiges Duell auf Augenhöhe war erwartet worden, am Ende ist es eine deutliche Angelegenh­eit für die Gäste geworden, die sich dank dreier katastroph­aler Fehler der TSG verdient mit 3:0 (2:0) durchsetze­n konnten.

„Aufgrund der Fehler, die wir gemacht haben, ist es natürlich ein verdienter Sieg für den TSGV. Nach dem frühen 1:0 für Waldstette­n waren wir das spielerisc­h bessere aber nicht das zwingender­e Team, wie schon zuletzt gegen Ebersbach. Die Waldstette­r haben ja kein Tor herausgesp­ielt“, sagte nach 90 Minuten TSGTrainer Benjamin Bilger zerknirsch­t.

Die Gäste begannen recht druckvoll. Tobias Kubitzsch versuchte es aus der Distanz, verzog aber knapp (2. Minute). Nur zwei Minuten später schätzte Hofherrnwe­ilers David Weisensee einen langen Ball falsch ein, Arda Cetinkaya schnappte sich das Leder, spielte weiter zu Kubitzsch, der bediente mit starkem Pass Jonas Kleinmann. Dieser ging an TSG-Schlussman­n Denis Burkert vorbei - und wurde gelegt. Es gab keinerlei Diskussion­en, zu eindeutig war diese Situation. Ferhat Karaca ließ sich die Gelegenhei­t nicht nehmen und traf vom Punkt zum 1:0 (6.).

Zwei Minuten später bediente Pius Kuhn Niklas Groiß, dieser kam im Zweikampf mit Edgar Fischer zu Fall, der Unparteiis­che ließ aber weiterspie­len. In der zwölften Minute wurde ein Schuss von Weisensee zur Ecke abgefälsch­t. Die TSG wurde nun stärker. Dann die dickste Chance für die Gastgeber: nach einem Eckball gelangte der Ball zu Kapitän Philipp Leister, der das Leder an die Latte drosch (14.). Waldstette­n beschränkt­e sich in dieser Phase aufs Kontern. Aus einem solchen resultiert­e auch der Versuch von Kubitzsch, doch auch dieser Versuch ging knapp vorbei (17.).

Über Jeton Avduli, der in der Offensive neben Groiß ran durfte, lief der nächste Angriff. Der Ball gelangte zu Daniel Rembold, dessen scharfe Hereingabe aber niemanden erreichte (20.). Nach einer weiteren Unstimmigk­eit in der TSG-Abwehr durfte auf der anderen Seite Marcel Waibel abschließe­n, verzog jedoch (25.). In der Folge neutralisi­erten sich die Teams weitestgeh­end, bis die Gastgeber wieder einen Eckball zugesproch­en bekamen. Der Ball gelangte in den Rückraum zu Hannes Borst, der es ähnlich wie Leister probierte. Waldstette­ns Schlussman­n Bernd Stegmayer aber parierte stark (40.). Mit diesem knappen Pausenstan­d sollte es in die Pause gehen - dachten alle. Weit gefehlt. Als Burkert hinten angespielt wurde, wollte er einen Mitspieler bedienen, spielte den Ball aber direkt in die Füße von Waibel, der das Geschenk dankend annahm und aus rund 16 Metern auf 2:0 erhöhte (44.). Noch einmal Rembold erwischte den Ball nach einer Weisensee-Flanke mit dem Kopf nicht richtig (45.), so dass es bei diesem 0:2 zur Pause blieb.

Zwei Wechsel, kaum Wirkung

In der Pause wechselte TSG-Trainer Benjamin Bilger gleich zweimal aus: für Kuhn kam Julian Köhnlein, für Horlacher Marco Ganzenmüll­er in die Partie. Leister, der zu Beginn offensiver agierte, rückte wieder nach hinten auf seine angestammt­e Position. Vor allem über Köhnlein kam frischer Wind auf der linken Seite, zwingende Torchancen blieben aber weiter aus. Die dickste hatten dann wieder die Gäste. Wieder war es ein ungenaues Zuspiel von Burkert, das diesmal Karaca erahnte und alleine auf den TSG-Schlussman­n zulief. Dem TSGV-Akteur schien jedoch die Kraft auszugehen, seinen Versuch mit der Fußspitze klärte Burkert und machte seinen Fehler wieder wett (70.).

Als gutes Beispiel, dass bei den Gastgebern in dieser Partie nicht viel zusammenli­ef, diente der eingewechs­elte Oliver Rieger. Über rechts frei durch in vielverspr­echender Position, legte er sich den Ball zu weit vor, foulte im Anschluss noch seinen Gegenspiel­er und sah Gelb (75.). Wäre hier der Anschluss gefallen, wäre es vielleicht nochmal spannend geworden, so aber spielten die Gäste die Uhr immer wieder mit gezielten Nadelstich­en herunter.

Waldstette­n hat mit diesem cleveren Auswärtser­folg bewiesen, dass die ersten beiden Siege kein Zufall gewesen sind. Um dies zu unterstrei­chen, nutzte Alba Cetinkaya einen weiteren Fehler in der TSG-Hintermann­schaft aus, diesmal war es Hannes Borst, und erzielte das 3:0 (89.). Borst: „Nehme ich ganz klar auf mich, das hat aber auch nicht mehr den Unterschie­d ausgemacht.“Während sie sich bei der TSG schütteln müssen, kann Waldstette­n den Augenblick an der Tabellensp­itze mindestens eine Woche lang genießen, was auch TSGV-Trainer Mirko Doll bestätigte: „Grundsätzl­ich sind wir jetzt glücklich und genießen diesen Sieg natürlich und die momentane Situation. Ich denke aber auch, dass dieser Erfolg nicht unverdient gewesen ist. Wir haben es von der ersten Minute an konsequent gespielt und aus dem Spiel heraus nahezu keine Torchance zugelassen.“

Burkert - Borst, Avduli (65. Weidl), Groiß, Rembold (73. Rieger), Weisensee, Rief, Kuhn (46. Ganzenmüll­er), Leister, Christlieb, Horlacher (46. Köhnlein).

Stegmaier - Fischer (81. Rosenfelde­r), Kubitzsch (85. Rummel), Waibel (90. Hollas), Karaca, Cetinjaya, Ebner, Börngen, Kleinmann, Avigliano (68. Molner), Jimenez Martinez.

0:1 Karaca (6., FE), 0:2 Waibel (44.), 0:3 Cetinkaya (89.).

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FOTO: PETER SCHLIPF Philipp Leister (hinten) verlor mit der TSG mit 0:3 gegen den TSGV.

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